Nickeltetracarbonyl

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Strukturformel
Strukturformel von Nickeltetracarbonyl
Allgemeines
Name Nickeltetracarbonyl
Andere Namen
  • Nickelcarbonyl
  • Tetracarbonylnickel (IUPAC)
Summenformel [Ni(CO)4]
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13463-39-3
EG-Nummer 236-669-2
ECHA-InfoCard 100.033.322
PubChem 518772
Eigenschaften
Molare Masse 170,73 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,32 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−25 °C[1]

Siedepunkt

43 °C[1]

Dampfdruck

425 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

sehr schlecht in Wasser (2 mg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​351​‐​360D​‐​330​‐​410
P: ?
MAK

Schweiz: 0,05 ml·m−3 bzw. 0,35 mg·m−3[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Nickeltetracarbonyl ist eine farblose Flüssigkeit. Diese Substanz gehört zu der Gruppe der Metallcarbonyle. Von besonderer Bedeutung ist Nickeltetracarbonyl bei der Herstellung von Reinstnickel und als Katalysator.

Geschichte

Nickeltetracarbonyl wurde 1890 vom deutsch-englischen Chemiker Ludwig Mond entdeckt.

Gewinnung und Darstellung

Nickeltetracarbonyl bildet sich beim Kontakt von fein verteiltem Nickelpulver mit Kohlenmonoxid ab 60 °C.[4] Nach seinem Entdecker nennt man diese Synthese auch Mond-Verfahren, das so gewonnene Nickel auch "Mond-Nickel":

Die Reaktion ist reversibel. Ab 180 °C zerfällt die Verbindung in die Ausgangssubstanzen.[4]

Chemische Eigenschaften

Nickeltetracarbonyl entzündet sich bei über 60 °C an der Luft. Es reagiert heftig mit Oxidationsmitteln (Explosionsgefahr). Es zersetzt sich oberhalb von ca. 160 °C in elementares Nickel und Kohlenmonoxid. In Nickeltetracarbonyl hat Nickel die in Verbindungen sonst seltene Oxidationszahl 0.

Verwendung

Reinstnickel mit einem Gehalt > 99,9 % wird durch thermische Zersetzung von (destillativ leicht zu reinigendem) Nickeltetracarbonyl dargestellt (siehe Mond-Verfahren). Nickeltetracarbonyl dient vielfach als Grundstoff für metallorganische Ni-Verbindungen, die u. a. als vielseitige Katalysatoren benutzt werden. Die Verbindung dient auch als Katalysator bei der Hydrocarboxylierung.

Sicherheitshinweise

Nickeltetracarbonyl ist sehr giftig und vermutlich krebserregend. An der Luft kann es sich selbst entzünden (Explosionsgefahr).

Trivia

Nickeltetracarbonyl ist aufgrund seiner hohen Toxizität auch unter dem Namen liquid death bekannt.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Eintrag zu Nickeltetracarbonyl in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 24. August 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Tetracarbonylnickel im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 13463-39-3 bzw. Nickeltetracarbonyl), abgerufen am 2. November 2015.
  4. a b D.E.G. Kerfoot: Nickel, in: Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie, Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim 2012; doi:10.1002/14356007.a17_157.
  5. Urban Dictionary: liquid death. Abgerufen am 15. Oktober 2017 (amerikanisches Englisch).