Nicolaos Mavrocordatos

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Nicolae Mavrocordat

Nicolaos Mavrocordatos (* 3. Mai 1680 in Konstantinopel; † 3. September 1730 in Bukarest) war zweimal Fürst der Moldau (17. Nov. 1709 – Nov. 1710 und 1711 – 5. Jan. 1716) sowie zweimal Fürst der Walachei (21. Jan. 1716 – 25. Nov. 1716 und März 1719 – 3. Sept. 1730).

Mavrocordatos wurde am 3. Mai 1680 in Konstantinopel als Sohn des Großen Dragomans Alexandros Mavrokordatos aus der Phanariotenfamilie Mavrokordatos geboren. 1698 übernahm er als Nachfolger seines Vaters das Amt des Großen Dragomans. 1709 wurde Nicolaos, als erster Grieche, Fürst der Moldau und 1715 der Walachei. Er war ein Schüler des bekannten Geographen Chrysanthos Notaras (des späteren Patriarchen von Jerusalem) und galt als Mensch mit hohem Bildungsniveau. Er beherrschte mehrere Fremdsprachen, hatte Philosophie und Theologie studiert und lernte, sobald er in die Fürstentümer kam, auch rumänisch.

Während seiner ersten Regierungszeit machte er sich durch die Unterdrückung der Bojaren und die Beschützung der Bauernschaft einen Namen. Seine Feinde verwendeten rasch die Unzufriedenheiten der Bojaren sowie Klagen seitens des schwedischen Königs Karl XII. und erreichten 1710 die Absetzung Mavrocordats und seine Ablöse durch Dimitrie Cantemir. Allerdings kehrte Mavrocordatos unmittelbar nach Cantemirs Flucht nach Russland auf den Thron zurück (1711). Nun gelang es ihm, die schwedischen und polnischen Streitkräfte, die zu einer wahren Landplage geworden waren, aus der Moldau zu vertreiben.

1716 gelangte er auf den walachischen Thron, nachdem Fürst Ștefan Cantacuzino ermordet worden war. Die Pforte benötigte ihn dort dringend, da die Beziehungen zwischen Istanbul und dem Reich deutlich schlechter geworden waren. Bei Ausbruch des Österreichisch-Türkischen Kriegs (1714–1718) ließ Mavrocordat mehrere Bojaren hinrichten, die mit Österreich sympathisiert hatten und schickte den Metropoliten Antim Ivireanu in die Türkei, wo dieser ums Leben kam. Da Nicolaos Mavrocordatos gefangen und nach Sibiu (Hermannstadt) gebracht wurde, ernannten die Osmanen Ioannis Mavrocordatos zum Fürsten. Nach dem Frieden von Passarowitz von 1718 und dem Tod des Ioannis Mavrocordatos gelangte Nicolaos erneut auf den Bukarester Thron und begann nun eine lange und sehr ruhige Regierungszeit, was auch auf das Wohlwollen Istanbuls zurückzuführen ist. Auch die autochthone Bevölkerung der Walachei war bald mit seiner Herrschaft zufrieden, wofür folgende Aspekte ausschlaggebend waren: die fähige Verwaltung des Landes, eine Senkung der Tributzahlungen an die Pforte, ein wohlwollender Umgang mit den Bojaren und die Reduzierung einiger Abgaben. Eher verärgert waren die Rumänen wegen der Bevorzugung des griechischen Elements durch den Fürsten.

Neben Bukarest errichtete Mavrocordatos das Kloster Văcărești, weiters verpflichtete er das Bischofsamt in Bacău, mit den gewährten Einkünften eine griechische sowie eine slawonische Schule zu unterhalten.

Am 3. Sept. 1730 starb Maurocordatos in Bukarest an der Pest[1] und wurde im Kloster Văcărești beigesetzt. Mavrocordat war auch ein hervorragender Schriftsteller. Er verfasste folgende Werke in einem archaisierenden Griechischen: „Nouthesiai“ („Ratschläge“, als Manuskript vorhanden), „Peri Kathikonton“ („De officiis“, gedruckt in Bukarest 1719), „Psogos Nikotianis“ („Tadel des Nikotins“, erschienen in Iași 1786) und „Commentatio de litterarum studiis“ (publiziert in Jena 1755) und „Philotheou Parerga“. Letzteres wurde in Jahren der Gefangenschaft von Maurocordatos in Transsylvanien, 1716–1718, verfasst und, aller Wahrscheinlichkeit nach, blieb unvollendet. Den unvollendeten Text publizierte 1800 der griechische Aufklärer Grigorios Konstantas. Es handelt sich um ein Erzählwerk, das literarisch in der Tradition des „Decamerone“ von Boccaccio steht und philosophisch in jener des Aristotelismus und der französischen Moralisten des 17. Jahrhunderts.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Josef Stummvoll, Gesellschaft der Freunde der Österreichischen Nationalbibliothek: Biblos - Österreichische Zeitschrift für Buch- und Bibliothekswesen, Seite 297, Band 29, 1980