Nikos Logothetis

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Nikos K. Logothetis (* 5. November 1950[1] in Istanbul, Türkei) ist ein deutscher Biologe und Neurowissenschaftler griechischer[2] Herkunft.

Leben und Wirken

In seiner Jugend hat Logothetis eine siebenjährige Ausbildung am Musikkonservatorium von Athen absolviert und war Mitglied der Musikband PELOMA. Der Name leitet sich von den Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Bandgründer ab (Lo steht für Logothetis). 1977 entschied sich Logothetis für eine wissenschaftliche Karriere und studierte zuerst Mathematik in Athen und 1980 Biologie in Thessaloniki. Fünf Jahre später promovierte er in Biologie bei Ernst Pöppel in München und blieb bis 1996 am Baylor College of Medicine.[3] Logothetis ist seit 1996 Direktor der Abteilung Physiology of Cognitive Processes (dt. „Physiologie kognitiver Prozesse“) des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik in Tübingen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Erforschung der neuronalen Mechanismen der visuellen Wahrnehmung.

Nach Logothetis’ Überzeugung ist zum Verständnis eines Systems eine Beschreibung auf allen Ebenen nötig, so dass in seiner Abteilung Zellableitungen innerhalb der Großhirnrinde neben Modellierung und Bildgebung auf allen Ebenen betrieben wird. So wird neben funktioneller Magnetresonanztomographie auch in vivo Spektroskopie betrieben und die Arbeitsgruppe forscht an intelligenten Kontrastagentien (smart contrast agents (SCA)), um die funktionelle Bildgebung für andere Effekte als die hämodynamische Antwort nutzbar zu machen.

Logothetis machte bedeutende Entdeckungen zur Verknüpfung des BOLD-Kontrasts (BOLD: blood oxygenation level dependent, also „abhängig vom Blutsauerstoffgehalt“) mit der Aktivität des Gehirns auf Neuronenebene. Diese Erkenntnisse sind wesentlich für eine korrekte Interpretation der Messungen mit der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT).

2020 erhielt er einen Ruf nach Shanghai, wo für ihn ein eigenes Forschungslabor aufgebaut wird.[4] Er begründete den Wechsel nach China unter anderem damit, dass seine Forschung in Deutschland stark behindert werde, nachdem ein Bericht von Stern TV seinen Ruf geschädigt habe. Darin war über Versuche an Affen in seinem Laboratorium berichtet worden, die angeblich gegen den Tierschutz verstößen. 2018 war ein Strafverfahren gegen Logothetis und seine Mitarbeiter gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt worden.[5][6]

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Publikationen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Profil bei der Max-Planck-Gesellschaft
  2. Geehrt Louis-Jeantet-Preis für zwei Max-Planck-Wissenschaftler (Memento des Originals vom 9. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.medica.de In: MEDICA. 15. Januar 2003.
  3. Νίκος Λογοθέτης: εξερευνητής της σκέψης (griechisch)
  4. Flucht vor der Scheinmoral. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 17. Januar 2020, abgerufen am 19. Januar 2020.
  5. Julia Merlot, DER SPIEGEL: Hirnforscher Nikos Logothetis: "Um wieder ein normaler Mensch zu werden, bleibt mir keine andere Wahl, als Tübingen zu verlassen" - DER SPIEGEL - Wissenschaft. Abgerufen am 27. Januar 2020.
  6. Verfahren gegen Tübinger Hirnforscher eingestellt, Deutschlandfunk, 21. Dezember 2018
  7. Mitgliedseintrag von Nikos Logothetis (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 16. Juli 2016.
  8. Tübinger Hirnforscher erhält höchste griechische Auszeichnung (Memento des Originals vom 11. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tuebingen.mpg.de, Max-Planck-Gesellschaft, 29. März 2016.
  9. Besondere Ehrung für Tübinger Neurowissenschaftler. In: mpg.de. Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, 8. Mai 2019, abgerufen am 21. Mai 2019.