Organisation für Internationale Wirtschaftsbeziehungen

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Die Organisation für Internationale Wirtschaftsbeziehungen (OIER) ist ein weltweites Netzwerk.

Geschichte

1947 in Wien als Donaueuropäisches Institut gegründet, waren ihre Initiatoren der damalige Handelsminister der Republik Österreich, Eduard Heinl, und in weiterer Folge der österreichische Vizekanzler Fritz Bock und Persönlichkeiten der Zeitgeschichte aus Europa und Übersee. Mit der Organisation entstand eine Plattform, von der aus über Grenzen und Emotionen hinweg Handel aufgebaut und wirtschaftliche Beziehungen hergestellt werden konnten.

Über die ursprüngliche Zielsetzung hinaus wurde das Donaueuropäische Institut und heutige OiER zu einem weltweiten Forum für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Mit Gründung des International Council (Internationales Kuratorium) und Auslandsrepräsentanten in 60 Staaten der Erde zeigt sich ihr internationaler Charakter.

Neben jährlichen Wirtschaftstagungen begann die Organisation in den 1970er Jahren, auch in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie dem Club of Rome, dem Stanford Research Institute Kalifornien, internationalen Wirtschaftsorganisationen und Industrie- und Handelskammern, mit der Veranstaltung von Kooperationskongressen. Dies waren Initiativen, die das Institut zum Wegbereiter für den Ausbau und Förderung von Wirtschaftsprozessen machten. Die Organisation hat auf Grund ihres Status und ihrer Wertigkeit bereits seit 1972 Konsultativstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) sowie beim Europäischen Rat seit 1973 erhalten. Im Jahre 2011 erhielt die OiER den Konsultativstatus bei der UNIDO.

Um ein noch breiteres Feld zu bedienen, gründete die OiER 2004 die United Global Academy (UGA), welche als Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen auf den Gebieten der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Regierungen dienen soll.

So entwickelten sich aus dem Kreis des Donaueuropäischen Instituts im Laufe der Jahre verschiedene andere Einrichtungen, wie etwa das Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM), welches sich dem Bereich der Kultur zugewandt hat, das Vienna International Forum für Konferenzen und seinerzeit auch der Österreichische Kanal- und Schifffahrtsverein, der sich für den Ausbau der Donau als internationale Wasserstraße einsetzte.

Der Schwerpunkt der Arbeit der OiER richtet sich auf die Erkennung von Trends im globalen Kontext und wichtigen Zukunftsthemen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit, Innovation, Kommunikation und Mobilität.

Mitglieder

Die OIER ist aktiv an vielen internationalen Begegnungen, Symposien und Veranstaltungen mit Staatspräsidenten und Regierungschefs, deren Botschaftern, sowie mit internationalen Wirtschafts- und Finanzexperten beteiligt. Viele Repräsentanten aus Regierung, Verwaltung und Diplomatie, Funktionäre von Wirtschaftsorganisationen, Unternehmensinhaber und Topmanager zählen zum Kreis der Mitglieder. Als Vortragende und Gäste bei den Veranstaltungen konnten OIER-Präsidium und Vorstand Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft begrüßen. Hierzu zählen u. a. UNO-Generalsekretäre, Präsidenten der Weltbank, Generaldirektoren des IWF – Internationaler Währungsfonds, Regierungschefs und -mitglieder, EU-Präsidenten und Kommissionsmitglieder sowie hochrangige Unternehmensrepräsentanten.

Präsidium

Präsident der OIER ist Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Vorsitzender des Internationalen Kuratoriums ist Günther Granser, Geschäftsführender Gesellschafter der ICR GmbH. Weitere Mitglieder des Präsidiums sind Donatella Ceccarelli, Vorsitzende des Vorstandes der Flick Privatstiftung, Generaldirektor Johann Marihart, Vorsitzender des Vorstands der Agrana Beteiligungs AG, Friedrich Hecker, Trustee der Underwriter Laboratories (UL) Inc. USA, Erich Hampel, Aufsichtsratsvorsitzender der Unicredit Bank Austria AG und Gerhard Wildmoser, Präsident der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft.

Forum der Begegnung

Viele internationale Organisationen haben wie auch die OIER ihren Sitz in Wien, die dort eine Plattform für ein komplexes funktionierendes Netzwerk zur Verfügung stellt. Sie ist ein Forum der Begegnung, das Informationen von Experten zu aktuellen Fragen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft vermittelt, Kontakte herstellt, die zu konkreter Zusammenarbeit im wirtschaftlichen Bereich führen und mehr Verständnis in einem globalen Kontext. Eine Bestätigung ihrer internationalen Aktivitäten und Erweiterung des Aktionsradius erhielt die OIER durch die Verleihung des Konsultativstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, den sie seit 1972 innehat.

United Global Academy (UGA)

Nach Grundsatzarbeiten initiierte die OIER im Jahr 2005 zusammen mit der Daimler AG, der Karl-Franzens-Universität, der Universität Stellenbosch und weiteren internationalen wissenschaftlichen Einrichtungen die Gründung der United Global Academy (UGA). Als interuniversitäre Organisation beschäftigt sich diese mit Wissensaustausch und Themen wie Zukunftsfähigkeit, Mobilität, Innovation, Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung. Die UGA kooperiert mit global tätigen Wirtschaftskonzernen sowie internationalen Organisationen wie UN, EU und Weltbank und stellt somit eine Erweiterung der Aktivitäten der OIER dar.

Verdienste im Bereich internationaler Beziehungen

Würdigungen und Ehrungen wurden der OIER und ihren Funktionären für ihre Verdienste im Bereich internationaler Beziehungen zuteil. UN-Generalsekretär Kofi Annan hob bei einem Treffen in New York besonders die Verdienste in der Zusammenarbeit zwischen West und Ost hervor. Anlässlich der Feier zum 50-jährigen Bestehen der OIER sprach Festredner Klaus Kinkel, damaliger Vizekanzler und Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, über den bedeutenden Beitrag der Organisation zur europäischen Integration und den gewichtigen Anteil an der historischen Zeitenwende in Europa.

Weblinks