Oberndorf (Möhrendorf)
Oberndorf Gemeinde Möhrendorf Koordinaten: 49° 37′ 55″ N, 11° 0′ 14″ O
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Höhe: | 269 m ü. NHN |
Einwohner: | 27 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91096 |
Vorwahl: | 09131 |
Oberndorf (umgangssprachlich: Obanndoff[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Möhrendorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Lage
Der Weiler liegt an einem rechten Zufluss der Regnitz, die 100 Meter weiter östlich vorbeifließt. Ein Anliegerweg führt nach Möhrendorf (0,6 km nordwestlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1340 als „Oberndorf“ erstmals urkundlich erwähnt.[4] Das Rittergut gehörte ursprünglich den Herren von Seckendorff. 1375 verkauften sie es an den Nürnberger Patrizier Leupold Schürstab, dessen Nachfahren sich daraufhin „Schürstab von Oberndorf“ nannten. Das Gut wurde 1552 im Zweiten Markgrafenkrieg in Schutt und Asche gelegt; 1608 wurden die Reste an die Tucher verkauft, die sie bis 1661 besaßen. 1790–1819 gehörten sie den Egloffstein. 1796 wurde unter der Patrizierfamilie Haller von Raitenbuch ein kleines neues Herrenhaus erbaut, das 1828 die Familie Reck erwarb. 1855 wurde das Rittergut zerschlagen, die Felder kamen in bäuerlichen Besitz. Der Ort lag im Fraischbezirk des brandenburg-bayreuthischen Oberamtes Baiersdorf. Neben dem Rittergut gab es noch zwei Bauernhäuser und eine Schäferei.[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Oberndorf dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Möhrendorf zugeordnet.[6]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 1: Ehemaliger Herrensitz
- Haus Nr. 2: Bauernhof
- Haus Nr. 3: Kleinbauernhaus
- Haus Nr. 4: Kleinbauernhaus
- Haus Nr. 5: Ehemaliges Verwalterhaus
- Möhrendorfer Wasserschöpfräder
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 63 | 57 | 39 | 46 | 66 | 46 | 47 | 44 | 31 | 30 | 27 |
Häuser[7] | 8 | 8 | 9 | 10 | 8 | 7 | 7 | 6 | |||
Quelle | [6] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Oswald und Martin (Möhrendorf) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Herz Jesu (Erlangen) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Oberndorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 205 (Digitalisat).
- Dorothea Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 7). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2015, ISBN 978-3-7696-6869-8, S. 214–221.
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Erlangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 14). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450949, S. 138.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 149 (Digitalisat). Ebd. S. 154 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Oberndorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 279 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 158.
Weblinks
- Oberndorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Oberndorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 31. Oktober 2019.
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 335 (Digitalisat).
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 220. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: ôbɒndǫf.
- ↑ Oberndorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 214ff.
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 158.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 68 (Digitalisat).
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 91 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1113 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1180 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1218 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1051 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 772 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).