Ogdens’ Nut Gone Flake

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Ogdens’ Nut Gone Flake
Studioalbum von Small Faces

Veröffent-
lichung(en)

31. Mai 1968

Label(s) Immediate Records

Format(e)

LP, CD, MC

Genre(s)

Psychedelic Rock, Psychedelic Pop

Titel (Anzahl)

12

Länge

41:46

Besetzung

Produktion

Ronnie Lane, Steve Marriott

Studio(s)

Olympic Studios, London

Chronologie
Small Faces
(1967)
Ogdens’ Nut Gone Flake Playmates
(1977)
Singleauskopplungen
5. April 1968 Lazy Sunday
Dezember 1968 Mad John
7. März 1969 Afterglow of Your Love

Ogdens’ Nut Gone Flake ist ein Konzeptalbum der britischen Beatband Small Faces aus dem Jahr 1968. Es ist ihr viertes Studioalbum.

Entstehungsgeschichte

Der Titel ist eine Anspielung auf die aus Liverpool stammende Tabakmarke Ogdens’ Nut-Brown Flake vom Hersteller "Ogden", der seit April 1899 Schnupftabak, Pfeifentabak und Zigaretten produzierte.[1] Die Ogden’s Tobacco Company wurde 1860 durch Thomas Ogden gegründet, 1868 baute er die erste Tabakfabrik; 1890 besaß er bereits sechs Tabakfabriken in Liverpool,[2] die 1899 zu einer einheitlichen Fabrik in der Boundary Lane zusammengefasst wurden. Auf dem repräsentativen Gebäude des im Juni 2011 geschlossenen Unternehmens ist die Apostrophierung richtigerweise „Ogden’s“ geschrieben, die Original-Tabakdose ist jedoch mit „Ogdens’ Nut-Brown Flake“ beschriftet, was die Small Faces übernommen hatten.

Der größte Teil des Albums wurde von den Small Faces bei Boot-Trips auf der Themse geschrieben. Der Titel Ogdens’ Nut Gone Flake hatte für die Small Faces tiefere Bedeutung. Sie benutzten nämlich Ogdens Tabakdosen zur Aufbewahrung ihres Marihuana-Bedarfs.[3] „Nut gone“ erklärte Kenney Jones dem Musikmagazin Rolling Stone 1991 so: „Wir benannten es ‚Nut Gone‘, weil unsere Gehirne nach dem Konsum verschwunden waren.“ Die A-Seite der LP bestand aus kürzeren Songs und wurde durch den langsamen instrumentalen Titelsong eingeleitet, während die suite-artige B-Seite von einem vom englischen Comedian Stanley „Stan the Man“ Unwin (* 7. Juni 1911, † 12. Januar 2002) erzählten Märchen handelte. Durchgängiges Thema der B-Seite sind die wunderlichen Märchen über Happiness Stan, der sich auf die Suche nach der fehlenden Mondhälfte macht. Auf einer psychedelischen Reise zur Höhle des Einsiedlers Mad John erfährt er von ihm, dass das Verschwinden der anderen Mondhälfte lediglich temporär sei.

Small Faces – Ogden’s Nut Gone Flake (A-Seite)

Viele der Songs sind im Londoner Cockney-Dialekt gesungen, insbesondere auch das letzte Stück der A-Seite, Lazy Sunday. Es handelt von Nachbarschaftsproblemen und thematisierte das konfliktgeladene nachbarschaftliche Leben in einem Reihenhaus, dessen Wände den Lärm weitertransportieren.[4] Steve Marriott wurde beim Text durch Schwierigkeiten mit seinen Nachbarn in Chiswick inspiriert, hatte das Stück jedoch nicht als Single vorgesehen.[3] Es war garniert mit einer Reihe von Soundeffekten wie Vogelzwitschern, Flöten, Meeresrauschen und – der Spülung einer Toilette. Immediate Records veröffentlichte Lazy Sunday / Rollin’ Over ohne Wissen der Band als Single bereits am 5. April 1968, also noch vor der LP. Steve Marriott war nicht glücklich über die Entscheidung von Immediate, den Track Lazy Sunday als Single zu veröffentlichen, da er als Albumfüller gedacht war und nicht gerade seine kompositorischen Fähigkeiten repräsentierte. Produziert wurde die LP durch die Small Faces zwischen November und Dezember 1967 zusammen mit Toningenieur Glyn Johns in den Londoner Olympic Studios. Viele Songs wurden durch den Soundeffekt Flanging verfremdet, um auch akustisch den psychedelischen Eindruck zu untermalen.

Veröffentlichung und Erfolg

Die LP Ogdens’ Nut Gone Flake (IMLP 012) wurde erst am 24. Mai 1968 veröffentlicht. Auffällig war das für LPs untypische Rundcover in Form einer Tabakdose, einer Idee vom Bassisten Ronnie Lane. Die Schallplattenhülle bestand in der Ursprungsfassung aus einer runden Metallverpackung mit kunstvollem Aufdruck einer nachempfundenen Tabakdose von "Ogden". Dieses Cover stellte sich jedoch als zu kostspielig heraus und wurde durch eine Kartonversion ersetzt, beide Ausführungen stammten vom Designer Mick Swan. Das einer Tabakdose ähnelnde runde und mehrfach aufklappbare Format traf nicht gerade auf die Sympathie der Plattenläden, da diese LP aus den Regalen zu rollen drohte.[5] Es war das erste Album seiner Art, das als Designkunst eingestuft wurde.

Das Album entwickelte sich zum Nummer-eins-Hit in den britischen LP-Charts, wo es ab 29. Juni 1968 für sechs Wochen auf dem ersten Platz blieb. In den USA erreichte es nach Veröffentlichung im September 1968 lediglich Rang 159 der LP-Charts. Es wurde zum umsatzstärksten britischen Album des Jahres 1968 und verkaufte bereits am Tag der Veröffentlichung 20.000, insgesamt weltweit eine Million Exemplare und wurde mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Zu regelmäßigen Live-Aufführungen des Konzeptalbums kam es nicht, lediglich in der britischen TV-Sendung Colour Me Pop wurden am 21. Juni 1968 sieben der zwölf Titel von den Small Faces präsentiert.[6]

Liste der Titel

Seite A:

  1. Ogdens’ Nut Gone Flake (Instrumentalaufnahme) (Marriott, Lane, McLagan, Jones) (2:26)
  2. Afterglow of Your Love (Marriott, Lane) (3:31)
  3. Long Agos and Worlds Apart (McLagan) (2:35)
  4. Rene (Marriott, Lane) (4:29)
  5. Song of a Baker (Marriott, Lane) (3:15)
  6. Lazy Sunday (Marriott, Lane) (3:05)

Seite B:

  1. Happiness Stan (Marriott, Lane) (2:35)
  2. Rollin’ Over (Marriott, Lane) (2:50)
  3. The Hungry Intruder (Marriott, Lane, McLagan) (2:15)
  4. The Journey (Marriott, Lane, McLagan, Jones) (4:12)
  5. Mad John (Marriott, Lane) (2:48)
  6. HappyDaysToyTown (Marriott, Lane, McLagan) (4:17)

Einzelnachweise

  1. New Homes Plan for Tobacco Factory, Liverpool Daily Post vom 29. August 2007. (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  2. English Heritage über Ogden@1@2Vorlage:Toter Link/list.english-heritage.org.uk (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. a b Uli Twelker/Roland Schmitt, The Small Faces & Other Stories, 2002, S. 52.
  4. Andy Bennett (Hrsg.), Britpop And the English Music Tradition, 2010, S. 49.
  5. Ogdens’ Nut Gone Flake auf Birmingham Aces
  6. In der zweiten Folge der TV-Musikserie