Oles Berdnyk

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Kyrillisch (Ukrainisch)
Олександр (Олесь) Павлович Бердник
Transl.: Oleksandr (Oles') Pavlovyč Berdnyk
Transkr.: Oleksandr (Oles) Pawlowytsch Berdnyk
Kyrillisch (Russisch)
Олесь Павлович Бердник
Transl.: Oles' Pavlovič Berdnik
Transkr.: Oles Pawlowitsch Berdnik

Oles Pawlowytsch Berdnyk (Geburtsname: Oleksandr Pawlowytsch Berdnyk; * 27. November 1926 in Wawylowe, Okruh Cherson, Ukrainische SSR; † 18. März 2003 in Hrebeni, Rajon Kaharlyk, Oblast Kiew, Ukraine) war ein ukrainisch-sowjetischer Schriftsteller, Science-Fiction-Autor und Menschenrechtsaktivist.

Leben

Oles Berdnyk kam in Wawylowe (

Вавилове

) im Rajon Snihuriwka der heute ukrainischen Oblast Mykolajiw als Sohn eines Schmieds und einer Stickerin zur Welt[1]

Am Zweiten Weltkrieg nahm er zwischen 1943 und 1945 als Soldat der Roten Armee teil und wurde verwundet. Nachdem er 1946 aus der Armee entlassen wurde, holte er bis 1949 sein Abitur nach und studierte anschließend Schauspiel am Iwan-Franko-Schauspielhaus in Kiew.

1949 wurde er wegen "antisowjetischer Aktivität" verhaftet, zu 10 Jahren Arbeitslager verurteilt und 1953 aus dem Gefängnis entlassen.[2] Anschließend wurde er Verfasser von Science-Fiction-Romanen in ukrainischer Sprache, die ab den späten 1950er Jahren publiziert wurden. Die erste Veröffentlichung war die Geschichte „The Canned Planet“ (russisch 1958)[3]

Zu dem 1963 veröffentlichten Film „Begegnung im All“ (russisch

Мечте навстречу

) schrieb er das Drehbuch.[4]

Am 10. November 1976 gründete er, gemeinsam mit Mykola Rudenko, Pjotr Grigorenko, Lewko Lukjanenko, Myroslaw Marynowytsch und weiteren ukrainischen Bürgerrechtlern die sowjetische Menschenrechtsorganisation Ukrainische Helsinki-Gruppe und wurde nach Rudenkos Verhaftung 1977 deren Leiter.[2] Er selbst wurde im Dezember 1979 vom KGB verhaftet und wegen ukrainischem Nationalismus[3] zu 6 Jahren Haft und 3 Jahren Exil verurteilt und unter anderem im Perm-36 Gulag inhaftiert. Aus der Union der Schriftsteller der Ukraine, deren Mitglied er in den 1950er Jahren geworden war, wurde er wegen der Teilnahme an der Dissidentenbewegung ausgeschlossen. Im März 1984 wurde er durch ein Dekret des Präsidiums der Werchowna Rada der Ukrainischen SSR begnadigt.[2]

Ab den späten 1980er Jahren leitete er die Gemeinden der humanistischen Vereinigung Ukrainische geistliche Republik. Er lebte in Kiew[3] und starb 76-jährig in Hrebeni (

Гребені

) im Rajon Kaharlyk der Oblast Kiew, wo er auf dem Grundstück seiner Datscha beerdigt wurde.[5]

Werk (Auswahl)

  • Чаша Амріти
    ; Erscheinungsjahr 2004
  • Зоряний Корсар
    ; Erscheinungsjahr 1971
  • Вогнесміх
    ; Erscheinungsjahr 1988
  • Звездный Корсар
    ; Erscheinungsjahr 1991
  • Пітьма вогнища не розпалює...
    ; Erscheinungsjahr 1993
  • Вогняний вершник
    ; Erscheinungsjahr 1989
  • Покривало Ізіди
    ; Erscheinungsjahr 2010
  • Призрак идет по земле
    ; Erscheinungsjahr 1966
  • Лабіринт Мінотавра
    ; Erscheinungsjahr 1990
  • Серце Всесвіту
    ; Erscheinungsjahr 2004
  • Серце Матіоли
    ; Erscheinungsjahr 1991
  • Привид іде по Землі
    ; Erscheinungsjahr 1959
  • Діти Безмежжя
    ; Erscheinungsjahr 2004
  • Золоті ворота: Поезія, публіцистика, інтерв’ю
    ; Erscheinungsjahr 2008
  • Дивні Грицеві пригоди
    ; Erscheinungsjahr 1989
  • Подвиг Вайвасваты
    ; Erscheinungsjahr 2011
  • Кванты или мысль
    ; Erscheinungsjahr 1964
  • Золоті ворота
    ; Erscheinungsjahr1975
  • Поза часом і простором
    ; Erscheinungsjahr 1957
  • Законсервированная планета
    ; Erscheinungsjahr 2011

Quelle:[6]

Ehrungen

  • Am 8. November 2006 wurde ihm posthum der ukrainische Orden für Tapferkeit 1. Klasse verliehen[7]
  • In Mykolajiw wurde ihm zu Ehren eine Straße benannt[8]
  • Auf dem Gebiet des Tourismuszentrums „Swenyhorod“ im Dorf Balyko-Schtschutschynka (
    Балико-Щучинка
    ) wurde zu seinem Gedenken ein Denkmal errichtet[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Biografie Oles Berdnyk auf der offiziellen Website zu Oles Berdnyk; abgerufen am 25. Mai 2018 (ukrainisch)
  2. a b c Eintrag zu Oles Berdnyk in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 25. Mai 2018 (ukrainisch)
  3. a b c Eintrag zu Oles Berdnik in der Großen biographischen Enzyklopädie (2009); abgerufen am 25. Mai 2018 (russisch)
  4. Werk von Oles Berdnyk auf kino-teatr.ru; abgerufen am 25. Mai 2018 (russisch)
  5. Biografie Oles Berdnik auf livelib.ru; abgerufen am 25. Mai 2018 (russisch)
  6. Die besten Bücher von Oles Berdnik auf livelib.ru; abgerufen am 25. Mai 2018 (russisch)
  7. Dekret Nummer 937/2006 des Präsidenten der Ukraine vom 8. November 2006; Für Zivilcourage, Selbstaufopferung im Kampf um die Wahrung der Ideale der Freiheit und Demokratie und dem 30. Jahrestag der ukrainischen Helsinki-Gruppe; abgerufen am 25. Mai 2018 (ukrainisch)
  8. Stadtverwaltung Mykolajiw, 21. Mai 2016; abgerufen am 25. Mai 2018 (ukrainisch)
  9. Пісня небесного лебедя auf aratta-ukraine.com vom 10. Juli 2011; abgerufen am 25. Mai 2018 (ukrainisch, Das Lied des himmlischen Schwans)