Olhão

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Olhão
Wappen Karte
Wappen von Olhão
Olhão (Portugal)
Basisdaten
Region: Algarve
Unterregion: Algarve
Distrikt: Faro
Concelho: Olhão
Koordinaten: 37° 2′ N, 7° 50′ WKoordinaten: 37° 2′ N, 7° 50′ W
Einwohner: 14.914 (Stand: 30. Juni 2011)[1]
Fläche: 12,25 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 1217 Einwohner pro km²
Kreis Olhão
Flagge Karte
Flagge von Olhão Position des Kreises Olhão
Einwohner: 45.396 (Stand: 30. Juni 2011)[3]
Fläche: 130,87 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 347 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 4
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Olhão

8700-349 Olhão da Restauração
Präsident der Câmara Municipal: António Pina (PS)
Website: www.cm-olhao.pt

Olhão [oˈʎɐ̃ũ] (offiziell Olhão da Restauração) ist eine Stadt in Portugal mit 14.914 Einwohnern (Stand 30. Juni 2011). Olhão liegt an der sogenannten Sand-Algarve, dem Sotavento. So bezeichnet man den Landstrich, der sich zwischen dem Flughafen von Faro und der spanischen Grenze im Osten Portugals erstreckt.

Geschichte

Das heutige Kreisgebiet gehörte zur römischen Provinz Lusitania. Die römische Brücke in Quelfes gehört zu den bedeutendsten Spuren aus dieser Zeit. Nachdem es seit dem frühen 8. Jahrhundert zum arabischen al-Andalus gehörte, wurde das Gebiet mit Abschluss der portugiesischen Reconquista um 1250 Teil des Königreich Portugals, ohne jedoch im Anschluss neu besiedelt worden zu sein.[4]

Der heutige Ort wurde im 17. Jahrhundert durch sich hier ansiedelnde Fischer neu gegründet, die in einfachen Strohhütten lebten. Erst am Ende des 18. Jahrhunderts entstanden feste Steinhäuser nach maurischem Vorbild.

Ein Meilenstein in der Entwicklung von Olhão war der Sieg gegen die napoleonischen Invasionstruppen im Jahr 1808. Da sie dabei Vorreiter der Vertreibung der französischen Besatzer aus Portugal war, erhielt die Stadt den lyrischen Ehrentitel Olhão da Restauração (dt.: Olhão der Wiederherstellung) und wurde zur Vila (Kleinstadt) erhoben. König João VI (1767–1826) residierte zu diesem Zeitpunkt mit seinem Hof in Brasilien. Die gute Nachricht des Sieges wurde ihm durch eine Handvoll von „Olhanenser“ überbracht. Diese hatten sich in einer heldenhaften Reise in einem kleinen Boot, nur mit einer groben Seekarte ausgerüstet, auf den beschwerlichen Weg über den Atlantik gemacht. Der König zeigte sich aufgrund dieser Initiative dem Ort verbunden, was der Entwicklung zugutekam.

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat man die Fischereiwirtschaft verstärkt ausgebaut. Olhão wurde 1985 zur Stadt (Cidade) erhoben.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Innerhalb des Kreises von Olhão befindet sich der Naturpark Ria Formosa, der für seine einzigartige Vogelwelt bekannt ist und aufgrund von strengen Bauauflagen die touristische Entwicklung der Region beeinflusst.

Zu den zahlreichen Baudenkmälern zählen eine Reihe historischer öffentlicher Gebäude, verschiedene Wohnblocks des sozialen Wohnungsbaus des Estado-Novo-Regimes, die Festung aus dem 17. Jahrhundert, und zwei barocke Gemeindekirchen. Auch der historische Ortskern als Ganzes steht unter Denkmalschutz,[6] und eine Gezeitenmühle ist etwas außerhalb zu besichtigen.

Das Museum Ecoteca-Museu João Lúcio ist ein Museum zur Ökologie und Natur der Region, das darüber hinaus zahlreiche regionale Umwelt-Initiativen entwickelt und unterstützt.[7] Im städtischen Museum Museu Municipal sind, neben Wechselausstellungen, auch drei Dauerausstellungen zur römischen Geschichte des Kreises, zur Geschichte der Salinen des Ortes, und zur Seefahrt- und Fischereigeschichte Olhãos zu sehen.[8]

Sport

Im Ort ist der 1912 gegründete Sporting Clube Olhanense beheimatet. Seine Profi-Fußballmannschaft stieg 2009 in die erste portugiesische Liga auf. Er trägt seine Heimspiele im Estádio José Arcanjo aus. Auch Basketball, Radsport und Futsal werden im SC Olhanense betrieben.

Verwaltung

Kreis

Wappen des Kreises Olhão

Olhão da Restauração ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Tavira, Faro, São Brás de Alportel sowie der Atlantische Ozean.

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden die Gemeinden (Freguesias) Moncarapacho und Fuseta zur neuen Gemeinde União das Freguesias de Moncarapacho e Fuseta zusammengefasst. Der Kreis besteht seither aus den folgenden vier Gemeinden:[9]

Kreis Olhão
Gemeinde Einwohner
(2011)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Moncarapacho e Fuseta 9.635 70,63 136 081006
Olhão 14.914 12,25 1.218 081003
Pechão 3.601 19,79 182 081004
Quelfes 17.246 28,20 612 081005
Kreis Olhão 45.396 130,87 347 0810

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerzahl im Kreis Olhão (1849–2011)
1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2011
11.934 24.276 27.664 30.871 34.573 36.812 40.808 45.396

Kommunaler Feiertag

  • 16. Juni

Städtepartnerschaften

Verkehr

Der Ort ist über die Bahnstrecke Linha do Algarve mit Lagos, Faro und Vila Real de Santo António verbunden.

Über die als Schnellstraße ausgebaute Nationalstraße N125 ist der Ort mit Faro verbunden, und mit dessen 12 km entfernte Anschlussstelle der Autobahn A22 (Ausfahrt Nr. 14).

Olhão ist in das landesweite Busnetz der Rede Expressos eingebunden.

Fotos (Auswahl)

Bekannte Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  4. João Fonseca: Dicionário do Nome das Terras. 2. Auflage, Casa das Letras, Cruz Quebrada 2007, S. 183 (ISBN 978-9724617305)
  5. Olhão – História. Website der Gemeinde Olhão, abgerufen am 24. September 2017.
  6. Bairro de Casas para Pescadores de Olhão. Eintrag IPA.00025855 im portugiesischen Denkmalverzeichnis Sistema de Informação para o Património Arquitetónico (SIPA), abgerufen am 24. September 2017.
  7. Casa João Lúcio/Ecoteca de Olhão. Webseite der Gemeinde Olhão, abgerufen am 24. September 2017.
  8. Museu Municipal. Webseite der Gemeinde Olhão, abgerufen am 24. September 2017.
  9. Reorganização administrativa do território das freguesias. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, S. 552-(83).
  10. www.anmp.pt, abgerufen am 5. Januar 2013

Weblinks

Commons: Olhão – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien