Oral-History-Archive an der Freien Universität Berlin
Die Freie Universität Berlin bietet Zugang zu bedeutenden Oral-History-Archiven mit Lebensgeschichten von Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Archive wurden von Mitarbeitern der FU aufwändig aufbereitet. So wurden die Videointerviews transkribiert und technisch benutzerfreundlich eingerichtet.[1]
Inhalt der Archive
Zu den Archiven gehören das Visual History Archive, das Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939–1945“ sowie die Oral-History-Sammlung Refugee Voices. Am Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin werden diese audiovisuell aufgezeichneten Interviews dokumentiert, erschlossen und als erinnerungskulturelle und wissenschaftliche Quellen für Bildung und Forschung, insbesondere für die Geistes- und Sozialwissenschaften (e-Humanities) zur Verfügung gestellt.
Das Visual History Archive der USC Shoah Foundation. The Institute for Visual History and Education gilt als das weltweit größte Oral-History-Archiv zum Nationalsozialismus. Es dokumentiert fast 52.000 Video-Interviews mit Überlebenden und Zeugen des Holocaust.
Darüber hinaus ermöglicht das Projekt „Zeugen der Shoah. Video-Interviews in der schulischen Bildung“ der Freien Universität Berlin die didaktische Arbeit mit lebensgeschichtlichen Video-Interviews. Im Rahmen des Projekts wurden 900 deutschsprachige und 50 anderssprachige Video-Interviews aus der Sammlung der USC Shoah Foundation für den schulischen Unterricht aufbereitet.
Das Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939–1945“ bewahrt Erinnerungen an über zwölf Millionen Menschen, die für das nationalsozialistische Deutsche Reich Zwangsarbeit geleistet haben. Knapp 600 ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus 26 Ländern erzählen ihre Lebensgeschichte in ausführlichen Audio- und Video-Interviews.
Die Oral-History-Sammlung Refugee Voices der Association of Jewish Refugees umfasst 150 videografierte Interviews mit jüdischen Überlebenden des Nationalsozialismus. Der Fokus der Sammlung liegt auf Interviews mit Flüchtlingen und Überlebenden, die heute in Großbritannien leben, darunter vielen Teilnehmenden der „Kindertransporte“.