Organ-Folgedosis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Organfolgedosis)

Die Organ-Folgedosis ist eine Größe im Strahlenschutz, die benötigt wird, wenn strahlendes Material (Radionuklide) in den Körper aufgenommen wird. Sie ist die Organdosis die im Verlauf des Zeitraums τ im jeweiligen Organ oder Gewebe angesammelt wird. Die Organ-Folgedosis wird mit bezeichnet, die Einheit ist das Sievert (Sv). Für Erwachsene wird ein Zeitraum von 50 Jahren zugrundegelegt. Die entsprechende Organ-Folgedosis wird als oder bezeichnet. Für Kinder wird bis zu einem Alter von 70 Jahren ab Inkorporation gerechnet.

Die Organ-Folgedosis wird berechnet als Zeitintegral der mittleren Organdosisleistung in einem bestimmten Gewebe oder Organ T, die eine Referenzperson nach der Zufuhr eines radioaktiven Stoffes in den Körper erhalten wird, wobei τ die Integrationszeit in Jahren ist:

.

Die Organ-Folgedosis berücksichtigt die Folgen verschiedener Strahlungsarten und -Energien (→ Strahlungs-Wichtungsfaktor). Mithilfe der Organ-Folgedosis kann unter Berücksichtigung von Gewebe-Wichtungsfaktoren die effektive Folgedosis für alle betroffenen Organe und Gewebe berechnet werden.

Literatur

  • Torsten Kuwert, Frank Grünwald, Uwe Haberkorn, Thomas Krause (Hrsg.): Nuklearmedizin. Thieme, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-13-118504-4, S. 55–57.
  • Die Empfehlungen der Internationalen Strahlenschutzkommission (ICRP) von 2007. ICRP-Veröffentlichung 103. Verabschiedet im März 2007. Veröffentlichungen der Internationalen Strahlenschutzkommission. Deutsche Ausgabe herausgegeben vom Bundesamt für Strahlenschutz. (pdf Online 1,1 MB)