Markus Orths
Markus Orths (* 21. Juni 1969 in Viersen) ist ein deutscher Schriftsteller.
Leben und Werk
Orths studierte Romanistik, Englisch und Philosophie an der Universität Freiburg. 1991/92 arbeitete er als Fremdsprachenassistent für Deutsch in Paris. Nach dem Studium war er als Studienreferendar für Englisch und Französisch am Thomas-Mann-Gymnasium in Stutensee sowie als Lehrer am Werner-Heisenberg-Gymnasium in Göppingen tätig. Schon zwei Jahre vor dem Erfolg seines polarisierenden Romans Lehrerzimmer widmete er sich ausschließlich dem Schreiben von Romanen und Erzählungen. 2005 erschien der auf einem historischen Stoff basierende Roman Catalina, der die Kritik ebenfalls spaltete. Orths war Redakteur der vom Bundesverband junger Autoren und Autorinnen herausgegebenen Literaturzeitschrift Konzepte. Er leitet regelmäßig Werkstätten zum literarischen Schreiben u. a. an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel oder im Literarischen Zentrum Göttingen. Seine Romane wurden in insgesamt achtzehn Sprachen übersetzt. Sein Roman Das Zimmermädchen wurde von Ingo Haeb verfilmt und kam im Mai 2015 unter dem Titel Das Zimmermädchen Lynn in die Kinos. Orths übernahm 2017/18 die 36. Paderborner Poetikdozentur und 2018 die 31. Poetikprofessur[1] an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Neben seinen Erzählungen und Romanen veröffentlicht Orths Hörspiele und Kinderbücher.
Orths lebt in Karlsruhe.
Werke
- Schreibsand. Erzählungen. edition sisyphos, Köln 1999, ISBN 3-928637-27-4.
- Wer geht wo hinterm Sarg? Erzählungen. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-89561-093-3.
- Corpus. Roman. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-89561-094-1.
- Lehrerzimmer. Roman. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-89561-095-X.
- Catalina. Roman. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-89561-097-6.
- Fluchtversuche. Erzählungen. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-89561-098-4.
- Nach dem Ende. Matussek, Nettetal 2006, ISBN 3-920743-85-7.
- Das Zimmermädchen. Roman. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-89561-099-8.
- Hirngespinste. Roman. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-89561-470-5.
- Die Tarnkappe. Roman. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-89561-471-2.[2]
- Irgendwann ist Schluss. Erzählungen. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-89561-472-9.
- Alpha & Omega. Apokalypse für Anfänger. Roman. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-89561-473-6.
- Es gibt mich nicht. Kurzgeschichten. Literatur-Quickie, Hamburg 2015, ISBN 978-3-945453-12-4.
- Max. Roman. Hanser, München 2017, ISBN 978-3-446-25649-1.
- Requiem. Fortwährende Wandlung (mit Marlen Schachinger, Michael Stavarič). Septime, Wien 2017, ISBN 978-3-902711-71-7.
- Aber sonst geht es mir gut. Gesammelte Humoresken. Ars vivendi, Cadolzburg 2018, ISBN 978-3-86913-853-4.
- Der bescheidenste Autor der Welt. Königshausen & Neumann, Würzburg 2019, ISBN 978-3-8260-6795-2.
- Picknick im Dunkeln. Roman. Hanser, München 2020, ISBN 978-3-446-26570-7.
- Ewig währt am längsten – Tante Ernas letzter Tanz. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2022, ISBN 978-3-423-29001-2.
Kinderbücher
- Billy Backe aus Walle Wacke. Ravensburger, Ravensburg 2015, ISBN 978-3-473-36895-2.
- Das Zebra unterm Bett. Moritz Verlag, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-89565-310-0.
- Billy Backe und Mini Murmel. Ravensburger, Ravensburg 2016, ISBN 978-3-473-36940-9.
- Der reichste Junge der Welt. Moritz, Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-89565-360-5.
- Das große Buch von Billy Backe. Ravensburger, Ravensburg 2018, ISBN 978-3-473-40828-3.
- Luftpiraten. Ueberreuter, Berlin 2020, ISBN 978-3-7641-5155-3.
- Luftpiraten – Im Himmel ist die Hölle los. Ueberreuter, Berlin 2021, ISBN 978-3-7641-5210-9.
- Ein Elefant macht Handstand (mit Lola Orths). Moritz, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-89565-408-4.
- Baddabamba und die Insel der Zeit. Ueberreuter, Berlin 2022, ISBN 978-3-7641-5208-6.
- Billy Backe und der Wilde Süden. Ravensburger, Ravensburg 2022, ISBN 978-3-473-51132-7.
Verfilmungen
- 2015: Das Zimmermädchen Lynn (Regie: Ingo Haeb)
Auszeichnungen
- 2000: Moerser Literaturpreis
- open mike 2000 der Literaturwerkstatt Berlin
- 2001: Stadtschreiber von Schwaz (2001)
- 2002: Förderpreis zum Literaturpreis der Stadt Marburg
- 2002: Irseer Pegasus
- 2003: Limburg-Preis der Stadt Bad Dürkheim
- 2003: Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler
- 2006: Stipendium des Heinrich-Heine-Hauses der Stadt Lüneburg
- 2006: Sir Walter Scott-Preis, Goldener Lorbeer des Autorenkreises Historischer Roman Quo Vadis
- 2008: Telekom-Austria-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Preis
- 2009: Niederrheinischer Literaturpreis der Stadt Krefeld[3]
- 2011: Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar für Die Tarnkappe
- 2012: Prix Théâtre 13 für Femme de Chambre
- 2012: Stückewettbewerb des Theaters Baden-Baden für Die Entfernung der Amygdala
- 2015: Deutscher Science Fiction Preis
- 2019: Jahresstipendium Deutscher Literaturfonds e.V.
Literatur
- Annika Scheidemann, Günter Helmes (Hrsg.): Vom Sinnlosen, Sinnvollen und Sinnhaften im (LehrerInnen-)Dasein. Über die Suchbewegungen von Martin Kranich in "Lehrerzimmer" von Markus Orths und Immanuel Mauss in "Das Lied vom Tun und Lassen" von Jan Böttcher. In: Günter Helmes, Günter Rinke (Hrsg.): Gescheit, gescheiter, gescheitert. Das zeitgenössische Bild von Schule und Lehrer in Literatur und Medien. Igel-Verlag, Hamburg 2016, ISBN 978-3-86815-713-0, S. 13–26.
- Andrea Bartl / Sebastian Zilles (Hrsg.): Von der ganz normalen Verrücktheit der Welt. Studien zum Werk von Markus Orths. Königshausen & Neumann, Würzburg 2020 (Literatur & Gegenwart; 3), ISBN 978-3-8260-6929-1.
Weblinks
- Literatur von und über Markus Orths im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website des Autors
- Kurzbiographie und Angaben zum Werk von Markus Orths bei Literaturport
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Markus Orths bei perlentaucher.de
- Blog von Markus Orths
Porträt, Interview
- Markus Orths im Porträt, Titel-Magazin (25. April 2005)
- Am Schreibtisch liege ich unter dem Bett der Menschen (Memento vom 4. Februar 2009 im Internet Archive) Interview mit Markus Orths in der Online-Kulturzeitschrift Schauinsblau.de
Einzelnachweise
- ↑ uni-bamberg.de
- ↑ Deutschlandradio Kultur vom 11. Mai 2011: „Unsichtbare Einsamkeit“ Rezension von Oliver Seppelfricke
- ↑ Niederrheinischer Literaturpreis für Markus Orths. In: Börsenblatt. 24. September 2009.
Personendaten | |
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NAME | Orths, Markus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 21. Juni 1969 |
GEBURTSORT | Viersen |