Perfluorbutansulfonsäure

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Strukturformel
Struktur von Perfluorbutansulfonsäure
Allgemeines
Name Perfluorbutansulfonsäure
Andere Namen
  • 1-Perfluorbutansulfonsäure
  • Nonafluor-1-butansulfonsäure
Summenformel C4HF9O3S
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 375-73-5
EG-Nummer 206-793-1
ECHA-InfoCard 100.006.176
PubChem 67815
Eigenschaften
Molare Masse 300,10 g·mol−1
Siedepunkt

211 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​314
P: 280​‐​305+351+338​‐​310 [2]
Zulassungs­verfahren unter REACH

besonders besorgnis­erregend: ernst­hafte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt gelten als wahrscheinlich[3]

Toxikologische Daten

430 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Perfluorbutansulfonsäure (PFBS) ist eine chemische Verbindung, die zu den Perfluorsulfonsäuren und folglich zu den per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) gehört.

Vorkommen

PFBS ist eine künstlich hergestellte Verbindung und kommt nicht natürlich vor.

Eigenschaften

Die Besonderheit von PFBS liegt darin, dass die perfluorierte Gruppe gleichzeitig hydrophob und lipophob ist, die polare Gruppe dagegen hydrophil. Die perfluorierte Gruppe ist damit sowohl wasser- als auch schmutzabweisend.

Verwendung

PFBS ist ein Ersatzstoff von PFOS. Nachdem 3M die Herstellung von auf PFOS basierten Produkten im Jahr 2002 einstellte, wurden diese auf das kürzerkettige PFBS umformuliert, weil es eine geringere Halbwertszeit im Menschen aufweist und weniger toxisch ist.[4][5]

Umweltrelevanz

PFBS ist gut wasserlöslich und dissoziiert vollständig in wässriger Umgebung. Sie adsorbiert nur geringfügig in Boden und Sedimenten, verbleibt also im Wasser. Dort ist PFBS persistent, da die Verbindung weder hydrolysiert, photolysiert, noch biologisch abgebaut wird. Die Toxizität gegenüber Vögeln, Fischen, Wirbellosen und Mikroorganismen hat sich als gering erwiesen.[6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag zu Perfluorobutanesulfonic acid in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM), abgerufen am 16. Januar 2020.
  2. a b Datenblatt Nonafluorobutane-1-sulfonic acid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 18. April 2011 (PDF).
  3. Eintrag in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 16. Januar 2020.
  4. Kellyn S. Betts: Perfluoroalkyl acids: what is the evidence telling us? In: Environ. Health Perspect., 115(5), 2007, PMID 17520044, PMC 1867999 (freier Volltext).
  5. 3M: What is 3M Doing? (Memento vom 10. Dezember 2014 im Internet Archive), abgerufen am 19. Januar 2009.
  6. NICNAS: Existing Chemical Hazard Report: Potassium perfluorobutane sulfonate (PDF-Datei; 1,85 MB), 2005.