Palmital (Paraná)

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Município de Palmital
Palmital
PalmitalPR.jpg
Avenida Maximiliano Vicentin in der Stadtmitte von Palmital
Palmital (Brasilien)
Palmital
Koordinaten 24° 53′ S, 52° 13′ WKoordinaten: 24° 53′ S, 52° 13′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Bandeira.palmita.jpg
Flagge
Gründung 15. November 1961Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Guarapuava (seit 2017)
Região imediata Pitanga (seit 2017)
Mesoregion Centro-Sul Paranaense (1989–2017)
Mikroregion Pitanga (1989–2017)
Höhe 856 m
Klima gemäßigt warm (Cfa)
Fläche 818 km²
Einwohner 12.755 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 15,6 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4117800
Politik
Stadtpräfekt Valdenei de Souza (2021–2024)
Partei PL
HDI 0,639 (mittel) (2010)
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Palmital ist ein brasilianisches Munizip in der Mitte des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 12.755 Einwohner, die sich Palmitalenser nennen. Seine Fläche beträgt 818 km². Es liegt 856 Meter über dem Meeresspiegel.

Etymologie

Als die ersten Siedler 1929 in das Land eindrangen, gaben sie jedem Platz einen Namen nach den Erlebnissen des jeweiligen Tages. So entstanden Pinhal do Corvo (deutsch: Rabenwald), Queixo da anta (Tapirklage), Rio Guaraipó, Queixo de Tatêto (Pekarigrunzen), Sanga Funda (Tiefenbach) und schließlich Palmital (Palmenhain) wegen der vielen Palmen an diesem Platz.[1]

Geschichte

Besiedlung

Im Jahr 1929 sah sich Maximiliano Vicentin aufgrund des Preisverfalls der Herva Mate gezwungen, sein Geschäft am Rio Capivari in der Nähe von Campina de Simão zu schließen. Er organisierte eine Gruppe von 15 Männern, drang ins Hinterland ein, reiste über Santa Maria do Oeste ein und gelangte schließlich nach Palmital. Hier mästeten sie Schweine und bauten Nahrungsmittel an. Die weitere Besiedlung basierte auf der Gewinnung von Holz und Herva Mate durch italienische und ukrainische Einwanderer, die ihre typischen religiösen, kulinarischen und kulturellen Bräuche bis heute beibehalten haben.[2]

Erhebung zum Munizip

Palmital wurde durch das Staatsgesetz Nr. 4338 vom 25. Januar 1961 aus Pitanga ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 15. November 1961 als Munizip installiert.[1]

Geografie

Fläche und Lage

Palmital liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 818 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 826 Metern.[5]

Geologie und Böden

Die Böden bestehen aus fruchtbarer Terra-Roxa.

Vegetation

Das Biom von Palmital ist Mata Atlântica.[4]

Fauna

Die ursprüngliche Tierwelt ist weitgehend verschwunden. Denn die Wälder und damit die Lebensräume der Wildtiere wurden gerodet. Hinzu kam die ungeregelte Jagd durch Freizeitjäger, der Raubfischfang und schließlich die Umweltverschmutzung. Heute erholt sich die wilde Fauna wieder dank des Bewusstseins der Landwirte für den Naturschutz.

In Palmital findet man verschiedene Arten von Wildtieren wie Brüllaffen, Ameisenbären, Füchse, Buschhunde, Hasen, Rehe, Pacas, Gürteltiere, Wasserschweine, Igel, fast alle dieser sehr seltenen Arten. Trotz der wahllosen Bejagung gibt es immer noch eine große Anzahl von Vögeln, darunter Azurfinken, Saracuras, Tukane und viele mehr. Zum Schutz der Fauna in der Gemeinde ist die Jagd zu jeder Jahreszeit verboten und der Fischfang geregelt.[2]

Klima

Das Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1.674 mm pro Jahr). Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 19,2 °C.[6]

Gewässer

Palmital liegt im Einzugsgebiet des Piquirí. Dieser bildet die südliche Grenze des Munizips. Die nördliche Grenze bildet der Rio Cantu. Dessen linker Nebenfluss Rio Seperepe fließt auf der westlichen Grenze, auf der östlichen Grenze dessen ebenfalls linker Nebenfluss Rio da Prata.

Straßen

Palmital ist über die PR-364 mit Campina da Lagoa verbunden. Über die PR-158 kommt man im Süden nach Laranjeiras do Sul. Die PR-454 führt nach Osten nach Santa Maria do Oeste.

Nachbarmunizipien

Roncador Mato Rico Pitanga
Laranjal Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Santa Maria do Oeste
Marquinho Goioxim

Stadtverwaltung

Bürgermeister: Valdenei de Souza, PL (2021–2024)

Vizebürgermeister: Roberto Carlos Rossi, PSD (2021–2024)[7]

Demografie

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Stadt Land
1970 29.420 5 % 95 %
1980 34.066 13 % 87 %
1991 24.317 22 % 78 %
2000 16.958 42 % 58 %
2010 14.865 50 % 50 %
2021 12.755

Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[8] und für 2021: Schätzung[4]

Ethnische Zusammensetzung

Gruppe* 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 77,4 % 84,3 % 78,6 % weiß bezeichnet
Schwarze 3,2 % 1,8 % 1,6 % schwarz bezeichnet
Gelbe 0,0 % 0,2 % 1,4 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 19,3 % 13,3 % 18,4 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,1 % 0,0 % 0,0 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,0 % 0,3 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[10]

Wirtschaft

Die Wirtschaft basiert im Wesentlichen auf Landwirtschaft und Viehzucht. Seit Beginn der Kolonialisierung haben sich die Gewinnung von Herva Mate und der Anbau von Mais hervorgetan, was dazu geführt hat, dass das Maisfest jedes Jahr zur Tradition in der Gemeinde geworden ist. Gegenwärtig ist die Landwirtschaft diversifiziert, wobei unter anderem der zunehmende Anbau von Maulbeerbäumen für die Seidenraupenzucht hervorzuheben ist. Neben der wachsenden Mais- und Sojaproduktion ist auch die Viehzucht von großer wirtschaftlicher Bedeutung: Rind- und Milchvieh mit anerkannten genetischen und produktiven Standards, aber auch die Schweinezucht verzeichnen ein starkes Wachstum. Die Landwirte sind in 33 Vereinigungen ländlicher Erzeuger organisiert, in denen sie gemeinsam und mit Unterstützung der Gemeinde nach Produktionsalternativen suchen.[2]

Weblinks

Commons: Palmital – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b História Palmital PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 7. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. a b c Nossa Cidade / História do Município. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Palmital, abgerufen am 7. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. a b c Panorama Palmital. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 7. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 7. März 2022.
  6. Klima Palmital: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 7. März 2022.
  7. Prefeito e vereadores de Palmital tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 7. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
  9. Manual do Recenseador, Parte 2. (PDF) Ministério da Economia – Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística – IBGE, August 2019, S. 30–33, abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, insbesondere Abschnitt 4.1.1 Identificação Étnico-racial).
  10. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Palmital und Cor ou raça).