Präsidentschaftswahl in Mexiko 2012

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Enrique Peña Nieto (2010)
Andrés Manuel López Obrador (2011)

Bei der Präsidentschaftswahl in Mexiko 2012 am 1. Juli 2012 traten Enrique Peña Nieto (PRI), Josefina Vázquez Mota (PAN), Andrés Manuel López Obrador (PRD) und Gabriel Quadri de la Torre (Nueva Alianza, PANAL) gegeneinander an. Gewählt für die einmalige Amtsdauer von 2012 bis 2018 wurde der Kandidat mit den meisten Stimmen. Ein zweiter Wahlgang war nicht vorgesehen.

Nach dem vorläufigen Endergebnis gewann Enrique Peña Nieto die Wahl mit 38,15 Prozent der Stimmen. López Obrador, der Platz zwei belegte, legte daraufhin Klage bei der Nationalen Wahlbehörde IFE ein, da es bei der Wahl mehrere Verfassungsbrüche gegeben und die Gegenseite Stimmen im großen Stil eingekauft hätte.[1] Die Wahlbehörde gab daraufhin am 4. Juli 2012 bekannt, die Stimmzettel aus 54,5 Prozent der Urnen neu auszählen zu lassen. Die Neuauszählung änderte aber nichts am Ergebnis und für Peña Nieto verblieben fast sieben Prozentpunkte Vorsprung auf López Obrador.[2] Der PRD-Politiker hatte eine komplette Neuauszählung gefordert und gab an, dass es bei mehr als 113.000 der 143.000 Wahlurnen zu „Ungereimtheiten“ gekommen sei.[3] Am 31. August 2012 erklärte das oberste mexikanische Wahlgericht Enrique Peña Nieto zum gewählten Präsidenten und wies die Forderung des unterlegenen López Obrador auf Annullierung der Wahl zurück.[4]

Zeitgleich zur Präsidentschaftswahl wurden auch 300 Abgeordnete und 128 Senatoren in das mexikanische Parlament gewählt. Auf Ebene der Bundesstaaten wurden zudem 6 Gouverneure und 13 regionale Parlamente sowie ungefähr 400 Bürgermeister gewählt.[5]

Wahlkampf

Favorit für die Nachfolge von Felipe Calderón war Enrique Peña Nieto (PRI). Laut diversen Meinungsumfragen[5] im Frühling 2012 konnte er im Durchschnitt mit 47 % aller Stimmen rechnen.[6] Josefina Vázquez Mota von der amtierenden Regierungspartei PAN kam auf einen Anteil von 27 % und Andrés Manuel López Obrador (PRD) auf 24 %. Abgeschlagen mit 2 % Wähleranteil lag Gabriel Quadri de la Torre (PANAL) an letzter Position.

Hauptsächliche Themen im Wahlkampf waren die schwache Wirtschaft und die akute Krise der inneren Sicherheit, insbesondere der Kampf gegen die organisierte Kriminalität (Drogenkrieg in Mexiko), die zu einer Verschlechterung der Lebensqualität geführt hatten.[5]

Offiziell begann der Wahlkampf am 30. März 2012. Eine erste Fernsehdebatte mit den Präsidentschaftskandidaten fand am 6. Mai 2012 statt.[7] Ab Mitte Mai 2012 kam es zu Demonstrationen von Studierenden aus privaten und öffentlichen Universitäten. Sie warfen Zeitungen und Fernsehsendern (vor allem Televisa und TV Azteca) vor, in ihrer Berichterstattung über die bevorstehende Präsidentschaftswahl den Kandidaten Enrique Peña Nieto und die PRI zu bevorteilen.[8]

Ergebnis

Gewonnene Bundesstaaten: Peña Nieto (grün), Obrador (gelb) und Vázquez Mota (blau)

Vorläufiges Endergebnis:[9]

Kandidat Ergebnis
Stimmen Prozent
Enrique Peña Nieto (PRI) 18.727.398 38,15
Andrés Manuel López Obrador (PRD) 15.535.117 31,64
Josefina Vázquez Mota (PAN) 12.473.106 25,40
Gabriel Quadri de la Torre (Nueva Alianza, PANAL) 1.129.108 2,30
Nicht registrierte Kandidaten 31.660 0,06
Ungültige Stimmen 1.191.057 2,42
Summe 49.087.446 100,00

Weblinks

Commons: Präsidentschaftswahl in Mexiko 2012 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wahlergebnis in Mexiko: Linkspolitiker Obrador will Wahlergebnis anfechten bei focus.de, 3. Juli 2012 (abgerufen am 3. Juli 2012).
  2. Mexiko: Nachzählung bestätigt Wahlsieg von Peña Nieto bei zeit.de, 6. Juli 2012 (abgerufen am 8. Juli 2012).
  3. Wahl des Präsidenten in Mexiko: Die Hälfte aller Wahlzettel wird neu ausgezählt bei focus.de, 5. Juli 2012 (abgerufen am 5. Juli 2012).
  4. Matthias Knecht: Entscheid des Wahlgerichts: Peña Nieto in Mexiko bestätigt. NZZ Online, 1. September 2012, abgerufen am 1. September 2012.
  5. a b c Rocio Bravo Salazar: Vor den Wahlen in Mexiko: Rückkehr der PRI an die Macht. Ibero-Analysen, Mai 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
  6. Matthias Knecht: Mexikos Wahlkampf im Schatten der Gewalt. NZZ Online, 15. Mai 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
  7. Auftritt bei TV-Debatte. Model stiehlt Politikern die Show. SpiegelOnline, 8. Mai 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
  8. Wolf-Dieter Vogel: Studentenproteste in Mexiko.„Yo soy 132“ mischt Wahlkampf auf. taz.de, 31. Mai 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
  9. Vorläufiges Endergebnis (Memento vom 5. Juli 2012 im Internet Archive) bei prep2012.excelsior.com.mx, abgerufen am 3. Juli 2012.