Profiling
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Persönlichkeitsprofil)
Profiling (englisch) bezeichnet die nutzbare Erstellung des Gesamtbildes einer Persönlichkeit für bestimmte Zwecke (z. B. zur Arbeitsvermittlung oder bei der Tätersuche).[1] Die Erstellung erfolgt durch das Zusammenführen von Daten, sowie deren anschließende Analyse und zweckbezogenen Auswertung.
Anwendungen
- in der Kriminalistik und Polizeiarbeit die Erstellung von Täterprofilen durch Operative Fallanalysen sowie
- im Allgemeinen und bei der Terrorismusbekämpfung die Zusammenstellung und Analyse verknüpfter Zeit- und Positionsinformationen von Personen und deren Tätigkeiten (Bewegungsprofil) und
- „Predictive Policing“ (Vorhersagende Polizeiarbeit);
- im Marketing angeblich zur Erstellung von möglichst genauen und individuellen Kundenprofilen im „Zielmarketing“ durch Kundenprofiler, um den Moment einer Kaufentscheidung möglichst genau vorherzusehen und beeinflussen zu können („Verhaltensmikrotargeting“) – Hinweis: Ohne Einwilligung des Betroffenen laut DSGVO Art. 6 illegal;
- die Erstellung eines Profils der Adressen und Aufrufzeiten aufgerufener Internetdienste oder Webseiten (Internetprofil); (Benutzerprofil);
- die Erstellung von Persönlichkeits-, Verhaltens- oder Bewegungsprofilen durch Sammlung und Auswertung von Daten, unter anderem durch Tracking bzw. Webtracking und im Internet hinterlassenen Cookies, getätigte und veröffentlichte Informationen z. B. zu sozialen Kontakten, politischer Einstellung, persönlichem Weltbild, persönlichen Vorlieben, finanziellen Verhältnissen, gesundheitlicher Situation und weiteren Angaben, die ein modellhaftes, auf Algorithmen beruhendes Gesamtbild einer individuellen Persönlichkeit ergeben, auch durch die Sammlung von Informationen aus der Nutzung „smarter“ Dinge (Internet der Dinge) wie Haushaltsgeräte, Kfz oder tragbarer bzw. implementierter (Klein)computer („Wearables“ wie z. B. „Gesundheitsarmbänder“) oder Mikrochips oder aber im Rahmen der „Gamification“,
- dessen Einordnung und Ver- sowie Bewertung unter verschiedenen Aspekten mittels z. B. Scoring,
- dessen Einsatz durch möglichst gezielte und individuelle Ansprache („Zielmarketing“) von z. B. als unentschlossen geltenden Wählern, z. B. in Wahlkämpfen, was z. B. zu Spekulationen über einen entsprechenden Einfluss auf den Ausgang bei der Abstimmung über den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs („Brexit“) oder den auch manipulativen, oder vom Ausland (Russland) missbrauchten Einsatz bei Donald Trumps Präsidentschaftswahlkampf 2015/16 führte;
- in der Personalwirtschaft den Abgleich eines Stellen- mit einem Bewerberprofil, siehe Berufliches Profiling sowie
- in der Psychologie die Erstellung eines Persönlichkeitsprofils, z. B. auf Basis einer Persönlichkeitstypologie.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Duden | Profiling | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 15. November 2017.
Weblinks
Wiktionary: Profiling – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen