Picardie

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Picardie
Ehemalige französische Region (bis 2015)
Flagge der früheren Region Picardie
Wappen der früheren Region Picardie
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Über dieses Bild
Basisdaten
Heute Teil von Hauts-de-France
Verwaltungssitz Amiens
Bevölkerung

 – gesamt 1. Januar 2019
 – Dichte

1.931.323 Einwohner
99,6 Einwohner je km²

Fläche

 – gesamt
 – Anteil an Frankreich:

19.399 km²
3 %

Départements 3
Arrondissements 13
Kantone 129
Gemeinden 2.291
Früherer ISO 3166-2-Code FR-S

Die Picardie [pikaʀˈdi] ist eine Landschaft sowie eine ehemalige politische Region und Provinz im Norden Frankreichs. Sie bestand früher aus den Départements Aisne, Oise und Somme, hatte eine Fläche von 19.399 km² und 1.931.323 Einwohner (Stand 1. Januar 2019). Hauptstadt der Region war Amiens. Mit der Einrichtung der Regionen in Frankreich 1960 entstand die Region Picardie in den nachmaligen Grenzen neu. 1972 erhielt die Region den Status eines Établissements public unter Leitung eines Regionalpräfekten. Seit 2016 ist sie Teil der Region Hauts-de-France.

Geographie

Ault Côte Picarde

Die Picardie liegt im Norden Frankreichs, der Süden der Region ist von Paris in etwa einer Stunde mit dem Auto oder Zug erreichbar. Es bestehen günstige Verkehrsverbindungen (Straße, Schiene, Luft, Kanaltunnel bzw. Fähre) in die europäischen Metropolen (z. B. London 2.30 h, Brüssel 1.30 h).

Sie grenzte an die Regionen Nord-Pas-de-Calais, Champagne-Ardenne, Île-de-France und Haute-Normandie sowie an Belgien und den Ärmelkanal.

Wappen

Beschreibung: Im blau-silber gevierten Wappen sind drei goldene Lilien und drei rote Löwen.

Geschichte

Die Picardie, die seit der Teilung des Frankenreichs zum Westfrankenreich und dann zu Frankreich gehörte, war das Zentrum des Bauernaufstandes, der „(Grande) Jacquerie“, Mitte des 14. Jahrhunderts und fiel während des Hundertjährigen Krieges Frankreichs gegen England und das Haus Burgund ab 1419 bzw. 1435 an Burgund. Erst mit der Burgundischen Teilung fiel es 1477 bzw. endgültig 1493 zusammen mit Burgund an Frankreich. Die Picardie war einer der Hauptkriegsschauplätze des Ersten Weltkrieges.

Durch die Dezentralisierungsgesetze von 1982 erhielten die Regionen den Status von Collectivités territoriales (Gebietskörperschaften), wie ihn bis dahin nur die Gemeinden und die Départements besessen hatten. Im Jahre 1986 wurden die Regionalräte erstmals direkt gewählt. Seitdem wurden die Befugnisse der Region gegenüber der Zentralregierung in Paris schrittweise erweitert.

Zum 1. Januar 2016 fusionierte die Region Picardie mit der Region Nord-Pas-de-Calais zu einer neuen Region namens Hauts-de-France (von Januar bis September 2016 vorläufig Nord-Pas-de-Calais-Picardie genannt[1]).

Städte

Die bevölkerungsreichsten Städte der Picardie sind:

Stadt Einwohner (Jahr) Département
Amiens 134.706 (2019) Somme
Beauvais 57.071 (2019) Oise
Saint-Quentin 53.570 (2019) Aisne
Compiègne 40.615 (2019) Oise
Creil 36.169 (2019) Oise
Soissons 28.712 (2019) Aisne
Laon 24.304 (2019) Aisne
Abbeville 22.980 (2019) Somme
Nogent-sur-Oise 20.780 (2019) Oise
Senlis 14.760 (2019) Oise

Politische Gliederung

Die Region Picardie ist in drei Départements untergliedert:

Département Präfektur ISO 3166-2 Arrondissements Kantone Gemeinden Einwohner (Jahr) Fläche
(km²)
Dichte
(Einw./km²)
Aisne Laon FR-02 5 42 816
531.345 (2019)
7.369 72,1
Oise Beauvais FR-60 4 41 693
829.419 (2019)
5.860 141,5
Somme Amiens FR-80 4 46 782
570.559 (2019)
6.170 92,5

Wirtschaft

Im Vergleich mit dem BIP der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Region 2006 einen Index von 86,3 (EU-27 = 100).[2]

Die erwerbsfähige Bevölkerung umfasst 744.000 Menschen. Die Arbeitslosenquote von 11,5 % liegt leicht über dem französischen Durchschnitt von 10,6 %. In der Picardie sind 9,2 % der Beschäftigten in der Landwirtschaft, 40,7 % in der Industrie und 50,1 % im Dienstleistungsbereich tätig. Das Durchschnittseinkommen in der Picardie liegt bei 89 % des Landesdurchschnitts, sie gehört damit zu den vier einkommensschwächsten Regionen Frankreichs. Auch der Anteil von Beschäftigten mit Diplomabschluss an der picardischen Bevölkerung liegt mit 10,6 % unter dem französischen Durchschnitt von 14,2 %.

Siehe auch

Literatur

  • Horst Heynemann: Reisebuch Picardie: von der Aisne zur Oise – von der Somme zum Ärmelkanal. Meyer & Meyer, Aachen 1999, ISBN 3-89124-558-0.
  • Édouard Louis: Das Ende von Eddy. Autobiografischer Roman. Aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel. Frankfurt a. M. 2016

Partnerstädte und Regionen

Weblinks

Commons: Picardie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Koordinaten: 49° 34′ N, 2° 45′ O