Biberkäfer
Biberkäfer | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Platypsyllus castoris, nach C. V. Riley (1888) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Platypsyllus | ||||||||||||
Ritsema, 1869 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Platypsyllus castoris | ||||||||||||
Ritsema, 1869 |
Der Biberkäfer (Platypsyllus castoris) ist ein Käfer aus der Unterfamilie der Pelzflohkäfer (Platypsyllinae), der im Fell von Bibern lebt.
Merkmale
Der knapp 3 Millimeter lange Käfer ist dorsoventral stark abgeflacht und gelblich gefärbt. Der Kopf hat zum Thorax hin, dem er breit aufsitzt, kammartige Zinken. Unter den verkürzten, nicht verwachsenen Elytren befinden sich keine häutigen Flügel. An den hinteren Ecken der Vorderbrust und den Sternalfortsätzen befinden sich lange Fransenhaare. Wie bei allen Pelzflohkäfern sind keine Augen vorhanden. Das 3. bis 11. Glied der Antennen ist kugelartig verkürzt, sie werden vom 2. Antennenglied umhüllt, das besonders vergrößert und schöpfkellenartig geformt ist.
Ernährung
Der Biberkäfer und seine Larven leben von Hautschuppen des Wirtes, möglicherweise auch von Hautabsonderungen und von Wundflüssigkeit. Während die kauend beißenden Mundwerkzeuge der Imago (Maxillen zum Auffegen, Mandibeln zum Zermahlen der Hautschuppen) nicht zum Verletzen der Haut geeignet sind, können die Larven mit ihren deutlich schärferen Mandibeln bei stärkerem Befall dem Wirt möglicherweise oberflächliche Schürfwunden beibringen, womit ein Übergang zum Ektoparasitismus gegeben wäre.
Lebenszyklus
Larven und Imagines leben im Fell des Wirtes, während sich die Eier im Erdreich des Biberbaues und die Puppen in dessen Dach entwickeln. Die Paarung der Weibchen und Männchen findet am Wirt statt. Zur Eiablage verlassen die Weibchen den Wirt, legen ihre Eier im Erdreich des Biberbaus ab und kehren zum Wirt zurück. Die Larven suchen nach dem Schlüpfen ebenfalls den Wirt auf, in dessen Fell sie drei Stadien durchlaufen. Zur Verpuppung klettert die Larve ins Dach des Biberbaues, von wo die metamorphosierten Käfer erneut zum Biber zurückkehren.
Verbreitung
Platypsyllus castoris ist in der Holarktis im gesamten Verbreitungsgebiet der beiden Castor-Arten, des Europäischen und des Kanadischen Bibers, zu finden.
Literatur
- Gerhard Winter (1979): Untersuchungen zur Morphologie des Biberkäfers Platypsyllus castoris RITSEMA 1869 (Coleoptera), eines extrem gut angepaßten Vertreters des Lebensformtyps fellbewohnender Insekten. Zoologische Jahrbücher, Abteilung für Anatomie und Ontogenie der Tiere, Band 101, S. 456–471. PDF
- Stewart B. Peck: Distribution and biology of the ectoparasitic beaver beetle Platypsyllus castoris Ritsema in North America (Coleoptera: Leiodidae: Platypsyllinae). Insecta Mundi, 20, 1–2, S. 85–94, 2006 PDF
- Volker Neumann: Rote Liste der Fellkäfer. Rote Listen Sachsen-Anhalts, Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, 2004. PDF
Weblinks
- Platypsyllus castoris bei Fauna Europaea. Abgerufen am 18. Oktober 2015