Eulenschwalm

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Eulenschwalm

Eulenschwalm (Podargus strigoides)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
ohne Rang: Strisores
Ordnung: Podargiformes
Familie: Eulenschwalme (Podargidae)
Gattung: Eulenschwalme (Podargus)
Art: Eulenschwalm
Wissenschaftlicher Name
Podargus strigoides
(Latham, 1801)
Kopf des Eulenschwalms

Der Eulenschwalm (Podargus strigoides), aufgrund seines breiten Schnabels auch als Froschmaul bezeichnet, ist ein mit einer Körperlänge von 33 bis 53 Zentimetern sehr großer Vertreter der Familie der Eulenschwalme (Podargidae). Das Gewicht der Tiere beträgt zwischen 175 und 675 Gramm.

Beschreibung

Die Vögel haben ein graues, geschecktes Rückengefieder mit roten oder braunen Flecken. Der Bauch und die Brust sind etwas heller gefärbt. Am Schnabelansatz haben sie ein kleines Büschel aus einzelnen dünnen Federn. Der Kopf ist verhältnismäßig groß und der verknöcherte Schnabel ist sehr breit und flach. Die Flügel sind kurz und rundlich. Es sind sieben Unterarten bekannt, die sich durch ihre Körpergröße und Gefiederfarbe voneinander unterscheiden lassen. Männchen und Weibchen einer Unterart lassen sich hingegen kaum anhand des Gefieders trennen.

Unterarten

Bisher sind drei Unterarten bekannt:[1]

  • Podargus strigoides brachyterus Gould, 1841 kommt im westlichen und zentralen Australien vor.
  • Podargus strigoides phalaenoides Gould, 1840 ist im Norden Australiens verbreitet.
  • Podargus strigoides strigoides (Latham, 1801) kommt im Osten Australiens und auf Tasmanien vor.

Verbreitung und Lebensraum

Der Eulenschwalm kommt in ganz Australien einschließlich der Insel Tasmanien vor. Diese Art bewohnt die dortigen Wälder und Graslandschaften. Daneben ist sie auch in Parks und den Gärten menschlicher Siedlungen anzutreffen.

Lebensweise

Die standorttreuen Tiere sind nachtaktiv. Am Tage ruhen die Vögel paarweise oder in kleinen Gruppen völlig reglos auf den Zweigen hoher Bäume. Ihre Gefiederfarbe ist dabei eine gute Tarnung. Ihre Beute erspähen sie meist von einem Ansitz in den Baumkronen aus. Ihre Beute, Insekten, Schnecken, Frösche und kleine Säugetiere, schlagen sie lautlos im Vorbeiflug am Boden oder an Zweigen der Bäume. Der Ruf der Tiere ist sehr laut, er dient ihnen zur Kontaktaufnahme mit Artgenossen. Bei Gefahr verfallen die Eulenschwalme in eine Schreckstarre, bei der sie die Federn eng anlegen und den Schnabel nach oben strecken, um so mit ihrer Umgebung zu verschmelzen, damit sie nicht leicht von Feinden entdeckt werden.

Fortpflanzung

Eulenschwalm beim Füttern der Jungen im Nest

Das kleine Nest, eine flache, fast kahle Platte aus kleineren Stöcken, wird in Astgabeln von Bäumen angelegt; manchmal besetzt der Eulenschwalm auch verlassene Nester anderer Vogelarten. Das Weibchen legt 1-4 weiße, glänzende Eier, welche es dann bis zu 30 Tage lang bebrütet. Das Daunengefieder der Jungen ist zunächst weiß und wird später grau. Die Versorgung der Jungvögel übernehmen beide Altvögel. Nach etwa 30 Tagen werden die Jungen flügge.

Gefährdung

Aufgrund ihrer weiten Verbreitung ist für diese Art keinerlei Gefährdung bekannt. Die IUCN stuft diese Art deshalb als „nicht gefährdet“ (least concern) ein.

Weblinks

Commons: Eulenschwalm (Podargus strigoides) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Das große Weltreich der Tiere. Planet Media AG, Zug 1992, ISBN 3-8247-8614-1, S. 272, 273.
  • Wilhelm Eigener (Hrsg.), Erna Mohr: Enzyklopädie der Tiere. Band 2, Weltbild, Augsburg 1991, ISBN 978-3-89350-361-2, S. 338.
  • Goetz Rheinwald (Hrsg.), Cyril Walker: Atlas der Vogelwelt. Unipart, Remseck bei Stuttgart 1994, ISBN 978-3-8122-3399-6, S. 188.
  • Christopher M. Perrins: Die große Enzyklopädie der Vögel. Aus dem Englischen, Orbis-Verlag, München 1996, ISBN 3-572-00810-7, S. 186, 188.
  • David Burnie: Faszination Tierwelt. (dt. Übersetzung aus dem Englischen) Neuer Honos Verlag, Köln 2000, ISBN 3829904789, S. 202.
  • Joseph Michael Forshaw (Hrsg.), David Kirshner: Enzyklopädie der Tierwelt: Vögel. Aus dem Englischen von Derek Vinyard. Orbis, Hamburg 2003, ISBN 978-3-572-01378-4, S. 130–133.
  • David Burnie (Hrsg.), Mariele Radmacher-Martens: Tiere: Die große Bild-Enzyklopädie mit über 2.000 Arten. Aus dem Englischen von Gabriele Lehari. Dorling Kindersley, München 2012, ISBN 978-3-8310-2232-8, S. 327.
  • Christopher M. Perrins (Hrsg.): Die BLV-Enzyklopädie Vögel der Welt. Aus dem Englischen von Einhard Bezzel. BLV, München/Wien/Zürich 2004, ISBN 978-3-405-16682-3, S. 342 (Titel der englischen Originalausgabe: The New Encyclopedia Of Birds. Oxford University Press, Oxford 2003).

Einzelnachweise