Magellantaucher

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Magellantaucher

Magellantaucher in Rio Grande do Sul, Brasilien

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Lappentaucherartige (Podicipediformes)
Familie: Lappentaucher (Podicipedidae)
Gattung: Taucher (Podiceps)
Art: Magellantaucher
Wissenschaftlicher Name
Podiceps major
(Boddaert, 1783)

Der Magellantaucher (Podiceps major, englisch great grebe; spanisch Somormujo macachón) ist die größte Art der Lappentaucher weltweit. Es existiert eine disjunkte Population mit Verbreitungsgebieten in Nordwest-Peru einerseits und dem Hauptverbreitungsgebiet im extremen Südosten von Brasilien bis Patagonien und Zentral-Chile andererseits. Die Population in Süd-Chile gilt als separate Unterart, Podiceps major navasi.

In Rio Grande do Sul, Brazil

Merkmale

Der Magellantaucher erinnert in seinen Proportionen eher an eine Gans oder einen Kormoran als an einen typischen Taucher. Er wird gewöhnlich 67–80 cm lang und erreicht ein Gewicht von 1600 g, kann aber bis zu 2 kg schwer werden. Das Gefieder ist blutig-rot am Nacken und an der Brust, schwarz am Rücken und weißlich am Bauch. Das Kopfgefieder ist rußgrau mit einem rötlich-braunen Auge. Aufgrund seiner Größe und der einzigartigen Färbung ist der Magellantaucher unverwechselbar.[1]

Lebensraum

Die Art lebt hauptsächlich auf offenen Gewässern. Die meisten Vögel halten sich auf Seen in niedrigen Höhenlagen und langsamfließenden Flüssen, oft in Waldgebieten, auf sowie in Ästuaren. Während der Brutzeit kommen die Vögel oft in dicht bewachsene Buchten größerer Seen. Außerhalb der Brutsaison leben die meisten Tiere in Ästuaren und Meeresbuchten, vor allem im Bereich von ausgedehnten Kelpwäldern. Nicht brütende Vögel leben das ganze Jahr über an der Küste.

Die Vögel sind weitverbreitet und häufig innerhalb ihres Verbreitungsgebiets. Besonders im südlichen Teil des Verbreitungsgebiets ist die Umwelt vielerorts auch noch naturbelassen.

Lebensweise

Nahrung

Der Magellantaucher ernährt sich hauptsächlich von Fisch, mit Größen bis 11 cm Länge. Gelegentlich kommt es zu Nahrungskonkurrenz mit Olivenscharben, wobei diese Art gewöhnlich größere Fische erbeutet – trotz kleinerer Körpermaße. Außerdem werden Insekten, Krebstiere und Mollusken erbeutet. Im Winter kann die Nahrung an der Küste bis zur Hälfte aus Krabben bestehen. Gelegentlich werden auch Jungvögel anderer Wasservögel erbeutet, meist von Blässhühnern.

Brutverhalten

Die Vögel leben außerhalb der Brutzeit in großen Gruppen. Zur Brutzeit ziehen sie ins Inland. Die meisten Tiere brüten zwischen Oktober und Januar, wobei sich die Brutzeit nach hinten verschiebt, je weiter man nach Süden geht. In der isolierten Population in Peru beginnt das Nisten bereits im September oder Oktober und in guten Jahren gibt es eine zweite Brut im Januar oder Februar. Die Art ist relativ sozial in der Brutzeit, gelegentlich bilden sich kleine Kolonien. Drei bis fünf Eier bilden ein Gelege, oft werden zwei Bruten gleichzeitig aufgezogen.[2]

Unterarten

Literatur

  • Elliott & Sargatal del Hoyo: Handbook of Birds of the World. Vol. 1; Ostrich to Ducks, ISBN 84-87334-10-5

Einzelbelege

  1. F. Llimona, J. del Hoyo, F. Jutglar, G.M. Kirwan: Great Grebe (Podiceps major). In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D.A. Christie, E. de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 2019 (englisch, hbw.com [abgerufen am 21. Februar 2019]).
  2. Great Grebe (Podiceps major). In: T. S. Schulenberg (Hrsg.): Neotropical Birds Online. Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY (englisch, cornell.edu [abgerufen am 21. Februar 2019]).

Weblinks