Borneo-Pfaufasan

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Borneo-Pfaufasan

Borneo-Pfaufasan (Polyplectron schleiermacheri)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Gattung: Pfaufasanen (Polyplectron)
Art: Borneo-Pfaufasan
Wissenschaftlicher Name
Polyplectron schleiermacheri
Brüggemann, 1877

Der Borneo-Pfaufasan (Polyplectron schleiermacheri), auch Borneo-Spiegelpfau genannt, ist eine Art aus der Familie der Fasanenartigen. In seiner Verbreitung ist er auf das Tiefland von Borneo beschränkt und ist dort der einzige Vertreter der Gattung der Pfaufasanen. Über die Art ist nur sehr wenig bekannt; in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet wird der Borneo-Pfaufasan nur selten beobachtet. Die meisten Erkenntnisse über diese Art stammen aus Gefangenschaftshaltung.

Erscheinungsbild

Borneo-Pfaufasanen weisen eine Flügellänge von etwa 16,5 (Weibchen) bis 20,0 Zentimetern (Männchen) auf. Gewichtsdaten sind für diese Art bislang nicht publiziert worden[1].

Das Männchen hat eine fast schwarze Körperunterseite. Innerhalb der Pfaufasanen ist dies die einzige Art, die eine solche Gefiederfärbung aufweist. Brust und die Halsseiten sind von einem irisierenden Grün. Der eigentliche Hals ist grünlich bis violett-irisierend. Um die Augen verläuft eine kleine rote Hautpartie. Die Weibchen haben keine auffälligen Gefiederfärbungen. Bei Beobachtungen in der freien Natur lassen sie sich ausschließlich dadurch von anderen Weibchen der Fasanenartigen unterscheiden, dass sie sich in der Nähe männlicher Borneo-Pfaufasanen aufhalten.

Auf den Schwanzfedern verlaufen zwei Reihen von auffälligen Augflecken. Der Mantel, der bei der Balz gleichfalls stark gesträubt wird, ist mit einer Vielzahl von grün-violetten Augflecken besetzt.

Lebensweise

In Gefangenschaft gehaltene Borneo-Pfaufasanen bevorzugen eine insektenreiche Nahrung. Sie fressen aber auch Beeren und Samen. In Gefangenschaft können sie ausschließlich einzeln oder paarweise gehalten werden. Die Tiere sind während der Balzzeit ausgesprochen aggressiv. Der Ornithologe Paul Johnsgard berichtet, von einem Borneo-Pfaufasan angegriffen worden zu sein. Dabei versuchte der Vogel, ihn mit seinen Sporen im Gesicht zu verletzen[2]. Wie andere Pfaufasanen weist auch dieser Vogel ein ausgeprägtes Balzverhalten auf, bei dem die Zurschaustellung des Gefieders eine große Rolle spielt.

Systematik

Allgemein gilt der Borneo-Pfaufasan als eine eigenständige Art innerhalb der Gattung der Pfaufasanenp. In der wissenschaftlichen Literatur ist aber auch schon vorgeschlagen worden, den Borneo-Pfaufasan als Unterart des Malayischen Spiegelpfaus einzuordnen[3].

Der nur auf der Insel Palawan vorkommende Palawan-Pfaufasan, der unter allen Pfaufasanen am stärksten geographisch isoliert ist, gilt als eine Art, die aus dem Borneo-Pfaufasan hervorgegangen ist. Zwischen den Inseln Borneo und Palawan liegen heute etwa 150 Kilometer. Während des Pleistozäns war der Meeresspiegel jedoch so niedrig, dass eine Kette von Inseln einen Artenaustausch zwischen den beiden Inseln ermöglichte.

Literatur

  • Paul Johnsgard: Pheasants of the world – Biology and natural history, Smithsonian Institution Press, Washington 1999, ISBN 1-84037-129-3

Weblinks

Commons: Polyplectron schleiermacheri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Johnsgard, S. 329
  2. Johnsgard, S. 330
  3. Johnsgard, S. 324