Przewóz

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Przewóz
Wappen von Przewóz
Przewóz (Polen)
Przewóz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Powiat: Żarski
Gmina: Przewóz
Geographische Lage: 51° 29′ N, 14° 57′ OKoordinaten: 51° 29′ 0″ N, 14° 57′ 0″ O
Einwohner: 850 (2011)
Postleitzahl: 68-132
Telefonvorwahl: (+48) 68
Kfz-Kennzeichen: FZA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Droga krajowa 27
Droga wojewódzka 350
Nächster int. Flughafen: Breslau
Dresden



Przewóz (deutsch Priebus, obersorbisch Přibuz) ist ein Dorf an der Lausitzer Neiße im Powiat Żarski der Woiwodschaft Lebus in Polen. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 3200 Einwohnern. Im Ort besteht ein Grenzübergang ins sächsische Podrosche.

Geographie

Die Gemeinde Przewóz ist die südlichste Gemeinde des Landkreises Żary und der Woiwodschaft Lebus. Der Großteil der Gemeinde, darunter Przewóz selbst, liegt im historischen Schlesien; einige der Orte südlich von Przewóz hingegen liegen im polnischen Teil der Oberlausitz. Wenige Kilometer südlich von Przewóz (Priebus) liegt das deutsche Dorf Klein Priebus.

Geschichte

Priebus war ursprünglich eine schlesische Burg an der Grenze zur Oberlausitz, die durch die Brückenlage an der Neiße zu Wohlstand kam, was zur Besiedlung der umliegenden Gebiete führte. Die Landstadt wurde eines der drei Zentren des Fürstentums Sagan.[1]

Zum 1. Oktober 1932 wurde der Kreis Sagan, der ungefähr aus dem Fürstentum Sagan hervorgegangen war, aufgelöst und auf die benachbarten Kreise verteilt. Die Stadt Priebus sowie die umliegenden Landgemeinden wurden dabei in den Landkreis Rothenburg (Ob. Laus.) eingegliedert. Zwei Monate später wurde die Stadt in „Priebus (Schlesien)“ umbenannt.[2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Stadt unter polnische Verwaltung und verlor ihr Stadtrecht.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1547[3] ~ 900
1654 ~ 150
1787 734
1825 901
1905 1394
1939 1262
1960 ~ 1000
2000
2010 850

Gemeinde

Die Landgemeinde (gmina wiejska) Przewóz besteht aus elf Dörfern mit Schulzenämtern (sołectwa).

Sehenswürdigkeiten

Kirche
Hungerturm

Außer dem Hungerturm und der Burg aus dem 13. Jahrhundert sowie der Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert gibt es in Przewóz eine Kirche (18. Jahrhundert).

In der Natur sind mit dem Naturschutzgebiet „Żurawie Bagno“, dem Waldreservat „Nad Młyńską Strugą“ und dem Floranaturschutzgebiet „Wrzosiec“ weitere Sehenswürdigkeiten gegeben.

Der Park ist Mitglied des Gartenkulturpfades beiderseits der Neiße.[4] Dies verbessert die Möglichkeiten der Pflege (Parkseminare) und die Aussichten auf Förderung sowie die touristische Erschließung.

Verkehr

In Przewóz beginnt die nach Zielona Góra führende Droga krajowa 27, die in Żary die Droga krajowa 12 kreuzt. Weiterhin führt mit der Woiwodschaftsstraße 350 eine Parallelstraße der A 18 durch die Gemeinde. Auf deutscher Seite verbindet die Staatsstraße 127 den Grenzübergang Przewóz–Podrosche mit Bad Muskau, Rothenburg/O.L. und Görlitz und stellt somit eine Anbindung an die B 115, die B 156 und die A 4 her.

Über die Strecke Przewóz–Jankowa Żagańska war die Gemeinde an das polnische Eisenbahnnetz angeschlossen. Von 1908 bis 1945 verkehrte zudem die Bahnstrecke Horka–Przewóz, die in Horka eine Verbindung zu den Strecken Berlin–Görlitz und Węgliniec–Roßlau herstellte.

Persönlichkeiten

  • Johann Gottlob Worbs (1760–1833), Superintendent und bedeutender schlesischer Historiker, lebte und wirkte in Priebus
  • Hermann Goebel (1873–1927), Jurist und Politiker.

Literatur

  • Karl August Müller: Vaterländische Bilder, oder Geschichte und Beschreibung sämmtlicher Burgen und Ritterschlösser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz. Zweite Auflage, Glogau 1844, S. 231–235.

Weblinks

Commons: Przewóz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der Priebussische Creis im Fürstenthume Sagan Ortsverzeichnis nach einer Karte von 1730 (mit Herrschaft Muskau)
  2. Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874–1945: Stadt Priebus (Schlesien). Abgerufen am 16. Juli 2009.
  3. Markus, Johannes & Andreas Vette: Wer Weißwasser kennt, … – Zur Geschichte von Verfassung, Landesplanung, Wirtschaft und Kultur einer Oberlausitzer Region. Eugenia-Verlag, 2005, ISBN 3-938853-00-X.
  4. Homepage Gartenkulturpfad beiderseits der Neiße, Mitglieder und Kooperationspartner, abgerufen am 4. Juni 2018