Puschkinie
Puschkinie | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Puschkinie (Puschkinia scilloides) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Puschkinia scilloides | ||||||||||||
Adams |
Die Puschkinie oder Kegelblume (Puschkinia scilloides) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Puschkinia in der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Der Gattungsname ehrt den russischen Chemiker und Mineralogen Apollos Apollossovitsch Mussin-Puschkin (Apollos Apollosovich Musin-Puschkin) (1760–1805).[1]
Merkmale
Die Puschkinie ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 8 bis 15, teils auch bis 20 Zentimetern erreicht. Dieser Geophyt bildet Zwiebeln als Überdauerungsorgane aus. Die meist ein bis zwei, selten auch drei nur grundständigen, parallelnervigen Laubblätter sind meist 7 bis 18, manchmal auch bis 24 Millimeter breit und ungefähr so lang wie der Stängel.
Meist vier bis zwölf Blüten sind in einem lockeren, eiförmigen, traubigen Blütenstand angeordnet, selten stehen sie einzeln. Die Tragblätter sind sehr kurz. Die Blütenstiele sind bis 6 Millimeter lang, zur Fruchtzeit auch bis 15 Millimeter. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs Blütenhüllblätter sind 7 bis 11 Millimeter lang und zu einem Viertel bis einem Drittel verwachsen. Sie sind blass himmelblau gefärbt und weisen dunklere blaue Längsstreifen auf, selten sind sie ganz weiß oder grün überlaufen. Zwischen der Blütenhülle und den Staubblättern befindet sich eine weiße, sechslappige Nebenkrone, die etwa 2 bis 3 mm lang ist. Es sind sechs zusammengeneigte Staubblätter vorhanden. Die Staubfäden sind sehr kurz und dünn und dadurch sind die Staubbeutel fast sitzend und alternieren mit den Nebenkronenlappen. Der Griffel ist kurz. Die Blütezeit ist hauptsächlich im April, zum Teil beginnt sie schon im März und dauert bis in den Mai.
Sie bilden Kapselfrüchte aus. Die Samen sind hellbraun.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 10.[2]
Vorkommen
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Puschkinie umfasst die Südost-Türkei, den Kaukasus, Nord-Irak, Nord- und West-Iran sowie den Libanon. Hier kommt diese Pflanzenart auf feuchten, subalpinen bis alpinen Wiesenhängen mit schmelzendem Schnee in Höhenlagen von 1700 bis 3500 Metern vor. In Mitteleuropa ist diese Art verwildert.
Nutzung
Die Puschkinie wird gelegentlich als Zierpflanze in Rabatten genutzt. Sie ist seit 1808 in Kultur. Vom Habitus ähnlich ist der Mischtschenko-Blaustern, der jedoch freie Staubblätter hat.
Sonstiges
Diese Art ist sehr formenreich, kultiviert wird meist die Libanon-Kegelblume Puschkinia scilloides var. libanotica (Zucc.) Boiss. (Syn.: Puschkinia libanotica Zucc.). Diese wird 10 bis 20 Zentimeter hoch, hat einen dichten Blütenstand und ist in allen Teilen größer.
Literatur
- Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
- Beschreibung und Fotos bei Botanik im Bild
Einzelnachweise
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
- ↑ Tropicos. [1]