Rabod von Kröcher

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Rabod Wilhelm von Kröcher (* 30. Juni 1880 in Voigtsbrügge, Kreis Ostprignitz; † 25. Dezember 1945 in Groß Brunsrode, Landkreis Helmstedt) war ein deutscher Springreiter und Olympiateilnehmer.

Leben

Schloss Vinzelberg um 1860/61, Sammlung Alexander Duncker

Seine Eltern waren der Gutsbesitzer und Politiker Jordan von Kröcher und Luise von Krosigk. Rabod von Kröcher[1] studierte zunächst an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1900 wurde er im Corps Saxo-Borussia Heidelberg recipiert.[2] Er verließ die Universität ohne akademischen Abschluss und ging zur Kavallerie. 1910 war er Leutnant im Kürassier-Regiment „Kaiser Nikolaus I. von Russland“ (Brandenburgisches) Nr. 6 in Brandenburg.[2] Insgesamt war er von 1901 bis 1913 in dieser Einheit,[3] dann wechselte Kröcher als Oberleutnant, nachmals Rittmeister d. R.,[4] in das Gardes du Corps.

Er nahm 1912 am Springreiten der Olympischen Sommerspiele in Stockholm teil und gewann auf seinem Pferd Dohna die Silbermedaille im Springreiten-Einzel. Er erreichte 186 Punkte und verlor gegen den punktgleichen erstplatzierten Franzosen Jean Cariou auf Mignon im Stechen. Mit Harry von Rochow-Reckahn nahm noch ein weiterer Grundbesitzer erfolgreich an den Spielen teil.

Nach dem Ersten Weltkrieg schied er als Rittmeister aus dem Militärdienst aus. Er übernahm als Fideikommissherr das seit vielen Generationen im Besitz seiner Familie befindliche Rittergut Vinzelberg, auf dem er bis zu seiner Enteignung 1945 lebte.[2] Voigtsbrügge, ebenfalls ursprünglich ein Familienfideikommiss, hielt er nachweislich bis in die Mitte der 1920`er Jahre.[5]

Kröcher war seit 1921 mit Freda von Rundstedt-Badingen-Schönfeld verheiratet. Mit Ihr hatte er drei Söhne. Rabod von Kröcher wurde 1917 Mitglied und später Rechtsritter im Johanniterorden. Mit seiner Ehefrau war Kröcher Mitglied[6] der Landesabteilung Magdeburg der Deutschen Adelsgenossenschaft.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Walter v. Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser A (Uradel) 1975. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): Gesamtreihe des GHdA von 1951 bis 2015. Band XIII, Nr. 760. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1975, S. 336 f. (d-nb.info [abgerufen am 8. Dezember 2021]).
  2. a b c Kösener Corpslisten 1960, 66/1088
  3. Erich Graf Schack: Geschichte des Königlich Preußischen Kürassier-Regiments Kaiser Nikolaus I. von Rußland Brandenburgischen Nr. 6. In: Hans Erik Freiherr v. Eckhardtstein (Hrsg.): Regimentsgeschichte mit Stammliste. Gersbachdruck GmbH Auflage. Verwendung ehemaliger Offiziere des Regiments während des Krieges. Selbstverlag des Vereins der Offiziere des Kürassier-Regiments Kaiser Nikolaus I. von Rußland. Graf D. Moltke, Berlin, Brandenburg (Havel) 1932, S. 30–319 (d-nb.info [abgerufen am 8. Dezember 2021]).
  4. Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres auf Grund der Ranglisten von 1914 mit den inzwischen eingetretenen Veränderungen. 1926. In: BDO (Hrsg.): DRL. Gardes du Corps. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 21. Dezember 1925, S. 392 (d-nb.info [abgerufen am 8. Dezember 2021]).
  5. Oskar Köhler, Kurt Schleising: Niekammer`s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. VII. Landwirtschaftliches Güter-Adreßbuch der Provinz Brandenburg. 1923. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren Bauernhöfe der Provinz. Mit Unterstützung der Provinzialbehörden und des Brandenburgischen Landbundes nach amtlichen Quellen und auf Grund unmittelbarer Angaben bearbeitet. 3. Auflage. Kreis Ost-Prignitz. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1923, S. 53 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 8. Dezember 2021]).
  6. Jahrbuch der Deutschen Adelsgenossenschaft 1938. Liste des in der Deutschen Adelsgenossenschaft zusammengeschlossenen reinblütigen Deutschen Adels. In: DAG (Hrsg.): MV. Landesabteilung Magdeburg, Abteilung 1. Schlieffen-Verlag, Berlin 1938, S. 182 (d-nb.info [abgerufen am 8. Dezember 2021]).