Cerkniško jezero

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Cerkniško jezero
Cerkniško jezero nahe dem Dorf Otok
Geographische Lage Slowenien
Daten
Koordinaten 45° 45′ N, 14° 22′ OKoordinaten: 45° 45′ N, 14° 22′ O
Cerkniško jezero (Slowenien)
Höhe über Meeresspiegel 546 m
Fläche 38 km²
Länge 10,5 km
Breite 4,7 km
Maximale Tiefe 10 m

Der Cerkniško jezero (deutsch Zirknitzer See) liegt im Südwesten von Slowenien, im südlichen Teil des Zirknitzer Beckens, und ist der größte Sickersee der Erde.

Der See ist ein periodisches Gewässer, das bei geflutetem Becken eine Fläche von 26 km² bis 38 km² aufweist. Mit einer Länge von 10,5 km und einer Breite von 4,7 km ist er der größte See in Slowenien. Die maximale Tiefe beträgt 10 m. Sein Name leitet sich von der nahegelegenen Ortschaft Cerknica (dt. Zirknitz) ab.

Bei Trockenheit besteht die Ebene des Polje aus einer landwirtschaftlich genutzten Grasfläche. Infolge von Niederschlägen, besonders im Herbst beginnend und im Frühjahr, tritt aus unzähligen Schlucklöchern des verkarsteten Untergrunds Wasser an die Oberfläche und flutet dabei die Landschaft. Traditionell hatte sich wegen dieser Naturerscheinung eine Kulturlandschaft mit Getreideanbau und Heuwirtschaft einerseits sowie intensivem Fischfang in jährlicher Wechselfolge andererseits herausgebildet. Diese Rhythmen lassen sich nicht exakt vorhersagen, sind jedoch an ihre jeweiligen Jahreszeiten gebunden. Die Ausbreitung der Wasserfläche kann in sehr kurzer Zeit erfolgen. Für den Fischfang ist der Spätherbst die ertragreichste Saison. Mitunter können Fische nach Ablauf des Wassers von der Landoberfläche eingesammelt werden, als wenn sie Feldfrüchte wären. An den Schlucklöchern ist der Fischfang mit Netzen möglich.[1]

Geschichte

Cerkniško jezero im Atlas Maior (1659)

Valvasor veranlasste die Beobachtung des Zirknitzer Sees im 17. Jahrhundert zu hydrologischen Grundlagenarbeiten, die in der damaligen Wissenschaftergemeinde so großes Aufsehen erregten, dass maßgeblich wegen dieser Beobachtungen Valvasor auf Edmond Halleys Empfehlung in die Royal Society aufgenommen wurde.[2]

1756 veröffentlichte Immanuel Kant seine Schrift Geschichte und Naturbeschreibung des Erdbebens, welches an dem Ende des 1755sten Jahres einen großen Theil der Erde erschüttert hat. Darin beschreibt er unter anderem auch das Phänomen periodischer Seen am Beispiel des Cerkniško jezero: „Der Zirknitzer See im Herzogthum Krain ist ein merkwürdiges Beispiel hiervon. Er hat in seinem Boden einige Löcher, durch welche er aber nicht eher abfließt als um Jacobi, da er sich denn mit allen Fischen plötzlich verläuft und, nachdem er 3 Monate lang seinen Boden als einen guten Weide- und Ackerplatz trocken gelassen, gegen den Novembermonat sich plötzlich wieder einfindet.“

Weblinks

Commons: Lake Cerknica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Franjo Braš, Hugo Weiss: Slovenien. (Übersetzung: Elisabeth Prager) Verlag Jugoslavija, Beograd 1963, S. 90–91.
  2. Der Krainer Polyhistor Johann Weichard Valvasor (1641–1693) und seine steirische Nachkommenschaft bis zum heutigen Tag. In: landesbibliothek.steiermark.at. Abgerufen am 1. Juni 2020.