Richard Baawobr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Richard Kuuia Baawobr)
Richard Baawobr (2011)
Bischofswappen von Richard Kuuia Baawobr (bis 2022)

Richard Kuuia Kardinal Baawobr MAfr (* 21. Juni 1959 in Nandom, Lawra District, Ghana) ist ein ghanaischer Ordensgeistlicher, ehemaliger Generaloberer der Weißen Väter und römisch-katholischer Bischof von Wa.

Leben

Richard Baawobr trat 1979 der Ordensgemeinschaft der Gesellschaft der Missionare von Afrika (Weiße Väter) bei und studierte Philosophie am Saint Victor’s Seminary in Tamale. Nach seinem Noviziat im schweizerischen Freiburg im Üechtland von 1981 bis 1982 studierte er Theologie am Missionsinstitut des Ordens in Totteridge bei London. Am 5. Dezember 1986 legte er den Missionseid ab und am 18. Juli 1987 empfing er die Priesterweihe in Ko (Bistum Wa) in Ghana. Nach Tätigkeit als Missionar in Livulu in dem Erzbistum Kinshasa in Kongo studierte er ab 1991 Biblische Exegese in Rom und absolvierte eine Ausbildung in Ignatianischer Spiritualität in Le Châtelard bei Lyon, einem Ausbildungszentrum der Jesuiten. Von 1996 bis 1999 war Richard Baawobr Novizenmeister des Noviziats in Kahangala, Tansania. 1999 wurde er Leiter der Ausbildung am Ordensseminar in Toulouse. 2004 wurde er in Bibelwissenschaften promoviert. Er war Delegat der französischen Ordensprovinz im Generalkapitel 2004 und wurde dort zum Generalassistenten des Ordens gewählt.

Das Generalkapitel der „Gesellschaft der Missionare von Afrika“ wählte Richard Baawobr am 31. Mai 2010 in Rom im dritten Wahlgang (bei Zwei-Drittel-Mehrheit) in Nachfolge von Gérard Chabanon zum neuen Generaloberen. Baawobr ist der erste Afrikaner in diesem Amt.[1]

Er war von 2010 bis 2016 Kanzler des Päpstlichen Instituts für Arabische und Islamische Studien (PISAI) in Rom.

Am 17. Februar 2016 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Wa.[2] Die Bischofsweihe spendete ihm am 7. Mai desselben Jahres der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden Erzbischof Peter Kodwo Appiah Kardinal Turkson; Mitkonsekratoren waren Philip Naameh, Erzbischof von Tamale, und Erzbischof Jean-Marie Speich, Apostolischer Nuntius in Ghana.

Am 4. Juli 2020 ernannte ihn Papst Franziskus zum Mitglied des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.[3]

Im Konsistorium vom 27. August 2022 nahm ihn Papst Franziskus als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Maria Immacolata di Lourdes a Boccea in das Kardinalskollegium auf.[4] Am Konsistorium selbst konnte er nicht teilnehmen, weil er am Vortag – wie der Papst am Ende seiner Predigt sagte – nach seiner Ankunft in Rom wegen Herzproblemen stationär im Krankenhaus behandelt werden musste.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vatikan: Weiße Väter wählen afrikanischen Generaloberen. Radio Vatikan, 2. Juni 2010, archiviert vom Original am 26. Dezember 2011; abgerufen am 30. Mai 2022.
  2. Rinuncia del Vescovo di Wa (Ghana) e nomina del successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 17. Februar 2016, abgerufen am 17. Februar 2016 (italienisch).
  3. Nomina di Membri e Consultori del Pontificio Consiglio per la Promozione dell’Unità dei Cristiani. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 4. Juli 2020, abgerufen am 4. Juli 2020 (italienisch).
  4. Concistoro Ordinario Pubblico del 27 Agosto 2022: Assegnazione dei Titoli e delle Diaconie ai nuovi Cardinali. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 27. August 2022, abgerufen am 27. August 2022 (italienisch).
  5. Concistoro Ordinario Pubblico per la creazione di nuovi Cardinali e per il voto su alcune Cause di Canonizzazione. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 27. August 2022, abgerufen am 27. August 2022 (italienisch, mit Übersetzungen).
VorgängerAmtNachfolger
Paul BemileBischof von Wa
seit 2016
---
Gérard ChabanonGeneraloberer der Weißen Väter
2010–2016
Stanley Lubungo