Russisch-Schwedischer Krieg (1808–1809)
Der Russisch-Schwedische Krieg (1808–1809) war ein Krieg zwischen dem Russischen Kaiserreich und Schweden um die Vorherrschaft im damals schwedischen Finnland. Den Hintergrund bildete nach dem Frieden von Tilsit die Beteiligung Russlands an der Kontinentalsperre Napoleons gegen England (Russisch-Englischer Krieg (1807–1812)), das mit Schweden verbündet war. Russland versuchte, die Kontrolle über den Finnischen Meerbusen zu erlangen, um die Hauptstadt Sankt Petersburg gegen potenzielle englische Angriffe abzusichern. Als traditioneller Verbündeter Russlands gegen Schweden trat Dänemark auf.
Der Krieg begann am 21. Februar 1808 mit dem Einfall der russischen Truppen in Finnland. Die russischen Truppen von 24.000 Mann waren den schwedisch-finnischen Truppen – von 13.000 und 8.000 Mann – zahlenmäßig überlegen. Sie errangen zahlreiche Siege über die Schweden unter General Johan August Sandels und besetzten Helsingfors, Tavastehus, die Küste zwischen Åbo und Vasa, eroberten die Åland-Inseln, die Insel Gotland und die Festung Sveaborg. Nach dem unmittelbaren Eintritt Englands in das Kriegsgeschehen mussten die Russen zwischenzeitlich die zuvor eingenommenen Inseln sowie einige Städte auf dem Festland räumen und zur Verteidigung übergehen.
Der einzige Sieg der Schweden in dieser Zeit war der Sieg von Sandels am 27. Oktober 1808 in der Schlacht an der Virtabrücke (Koljonvirta), bei der die untergebenen Offiziere Oberst Gustaf Fahlander, Major Carl Wilhelm Malm sowie Major Joachim Zachris Duncker eine wichtige Rolle spielten. Eine russische Offensive im März 1809 verlagerte die zahlreichen Schlachten dieses Krieges von Finnland nach Schweden. In der Schlacht bei Piteå am 25. August 1809 wurde die Hauptarmee Schwedens besiegt und Schweden dadurch de facto zur Kapitulation gezwungen. Am 2. September schloss man zunächst den Waffenstillstand von Förstkåge und führte Friedensverhandlungen, die mit dem Friedensvertrag von Fredrikshamn am 17. September 1809 endeten. Durch den Vertrag festigte Russland seine Macht im Ostseeraum. Finnland wurde als Großfürstentum Finnland autonomer Bestandteil des Russischen Kaiserreiches. Die Personalunion mit Russland hatte bis zur Abdankung des letzten russischen Zaren Nikolaus II. im Jahr 1917 Bestand.
Literatur
- Norbert Götz: The Good Plumpuddings’ Belief: British Voluntary Aid to Sweden During the Napoleonic Wars. In: International History Review 37 (2015), Nr. 3, S. 519–539. doi:10.1080/07075332.2014.918559
- Philip J. Haythornthwaite: The Russian army of the Napoleonic Wars. 2 Bände. Osprey Publishing, London 1987;
- Band 1: Infantry, 1799–1814 (= Men-at-arms Series. Bd. 185). ISBN 0-85045-737-8;
- Band 2: Cavalry, 1799–1814 (= Men-at-arms Series. Bd. 189). ISBN 0-85045-746-7.
- Bertil Nelsson: Duncker och Savolaxbrigaden. Finska kriget 1808–09. Historiska Media, Lund 2000, ISBN 91-88930-81-5.
- Fred Sandsted (Hrsg.): Between the Imperial Eagles. Swedens armed forces during the Revolutionary and Napoleonic wars 1780–1820 (= Armémuseum. Meddelande. Bd. 58/59, 1998/99). Armémuseum, Stockholm 2000, ISBN 91-86478-23-0.
Weblinks
- Göran Frilund: The Final War: The Swedish-Russian War of 1808–09. 2003 (englisch, Seite aus Finnland mit ausführlichen Berichten zum Krieg).
- Steven H. Smith: A Bibliography of the Russo-Swedish War of 1808–09. In: napoleon-series.org. (englisch).