Stadtwerke Aachen

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Stadtwerke Aachen AG

Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 11. Dezember 1967
Sitz Aachen, Deutschland
Leitung Christian Becker, Wilfried Ullrich
Mitarbeiterzahl 376[1]
Umsatz 390 Mio. EUR[1]
Branche Stadtwerke
Website www.stawag.de
Stand: 31. Dezember 2017
Zentrale der Stawag in der Lombardenstraße
Kugelgasbehälter der STAWAG

Die Stadtwerke Aachen AG (STAWAG) sind die Stadtwerke der Stadt Aachen und bieten Dienstleistungen und Produkte rund um die Bereiche Gas, Fernwärme, Wasser und Strom an. Sie sind ein Tochterunternehmen des E.V.A., Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Aachen Konzerns, dem noch weitere Töchter angehören (ASEAG, FACTUR Billing Solution). Außerdem ist die STAWAG mit 16 Prozent an dem Telekommunikationsunternehmen NetAachen beteiligt.

Geschichte der STAWAG

Die Geschichte der STAWAG lässt sich bis in das Jahr 1838 zurückverfolgen, in dem die Gas-Erleuchtungsanstalt von der englischen Imperial Continental Gas Association aus London gegründet und ein erstes Gaswerk zur Straßenbeleuchtung errichtet wurde.

Der Bau des Wasserwerkes Eicher Stollen begann im Jahre 1871 und im Jahre 1880 wurde es in Betrieb genommen, in dem Grundwasser zu Trinkwasser aufbereitet wurde. Zur zentralen Versorgung wurde ein Wasserhochbehälter errichtet und ein Netz von Wasserleitungen in der Stadt gelegt.

1893 errichtete die Firma Schuckert das Kraftwerk Borngasse und begann im Auftrag der Stadt mit der Stromversorgung. 1901 übernahm die Stadt dieses Betätigungsfeld in eigener Regie. 1912 übernahm sie auch das Gaswerk und gründete die Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke der Stadt Aachen, die die bisherigen Versorgungsleistungen in einer Firma vereinten. 1938 erfolgte die Umfirmierung zu den Stadtwerken Aachen, einem städtischen Eigenbetrieb, der 1967 in die Aktiengesellschaft STAWAG umgewandelt wurde. Nach Übernahme der ebv-fernwärme GmbH 1986 wurde das Dienstleistungsspektrum um den Bereich Fernwärme für das Stadtgebiet ergänzt. Zusammen mit dem Wasserwerk des Kreises Aachen (später enwor) gründete die STAWAG 1997 die WAG Nordeifel, die zukünftig einen Großteil des Wasserbedarfs der Stadt und des Kreises Aachen mit weichem Talsperrenwasser decken sollte.[2] 1999 wurde zusammen mit verschiedenen deutschen und niederländischen Stadtwerken die kommunale Energiehandelsgesellschaft Trianel European Energy Trading GmbH mit ihrem Sitz in Aachen gegründet. Im Jahr 2000 übernahmen die Stadtwerke verschiedene Versorgungsgebiete in den Randbezirken der Stadt. Zwei Jahre später (2002) wurden die Abrechnungsgesellschaft Factur Billing Solutions GmbH gegründet und die STAWAG Energie GmbH ins Leben gerufen, die für die unternehmenseigene Energieerzeugung zuständig ist. Im Rahmen des Unbundlings hat die STAWAG 2004 die STAWAG Netz GmbH gegründet: Nach EU-Vorgabe und nach den Bestimmungen des Energiewirtschaftsgesetzes müssen die Energieversorger zugunsten von mehr Wettbewerb den Geschäftsbereich Netzbetrieb (Strom und Gas) von den Bereichen Erzeugung und Vertrieb trennen. 2006 hat sie eine weitere Tochtergesellschaft gegründet: Die STAWAG Abwasser GmbH. Das betroffene Personal ging von der Stadt Aachen an die STAWAG über. Das Kanalnetz verblieb im Eigentum der Stadt Aachen (Betreibermodell). Hierzu wurde zwischen Stadt und STAWAG ein Betriebsführungsvertrag vereinbart.

Auch im Bereich alternativer Antriebsarten ist die STAWAG aktiv: 2003 eröffnete sie die erste Erdgas-Tankstelle in Stadt und Kreis Aachen, 2007 die erste Bioethanol-Tankstelle. Im Jahr 2009 richtet sie öffentliche Elektro-Tankstellen in Aachen ein.

Am 1. Januar 2009 gründeten die beiden Regio-Carrier accom GmbH & Co. KG (ein Tochterunternehmen der STAWAG) und NetCologne das Unternehmen NetAachen.[3]

Das Unternehmen ist mit 5 % am stillgelegten Kernkraftwerk THTR-300 beteiligt.

Beteiligung an Steinkohlekraftwerk Krefeld

Die STAWAG wollte sich an einem geplanten Kohlekraftwerk des Stadtwerke-Zusammenschlusses Trianel in Krefeld-Uerdingen beteiligen. Eine Bürgerinitiative hat versucht, mit Hilfe eines Bürgerentscheids den Ausstieg aus dem Projekt zu erzwingen.[4] Am 13. Januar 2011 hat die STAWAG jedoch selbständig entschieden, sich nicht am Steinkohlekraftwerk zu beteiligen.[5]

Wirtschaftliche Kennzahlen

Die aktuellen wirtschaftlichen Kennzahlen ergeben sich aus dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012:[6]

Bilanzsumme 478.362 Tausend Euro
Anlagevermögen 312.172 Tausend Euro
Umsatzerlöse gesamt 473.561 Tausend Euro
– davon Stromversorgung 147.343 Tausend Euro
– davon Erdgasversorgung 103.103 Tausend Euro
– davon Stromerzeugung 59.546 Tausend Euro
– davon Wasserversorgung 35.091 Tausend Euro
– davon Fernwärmeversorgung 21.776 Tausend Euro
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 22.620 Tausend Euro
Arbeitnehmer 368 Personen
Auszubildende 12 Personen

Gesetzliche Stromkennzeichnung

Nach §42 EnWG zur Stromkennzeichnung sind alle Energieversorgungsunternehmen in Deutschland verpflichtet, die Herkunft des von ihnen gelieferten Stroms anzugeben. Für die Stadtwerke Aachen ergeben sich folgende Werte (Stand: November 2020):[7]

Stromkennzeichnung
bundesweiter
Durchschnitt [%]
Stadtwerke Aachen
(Gesamt) [%]
StromSTA ÖkoPlus [%]
Kernenergie 13,5 5,9 0,0
Kohle 29,0 16,5 0,0
Erdgas 11,9 7,3 0,0
Sonstige fossile Energieträger 1,3 0,5 0,0
Erneuerbare Energien(EEG-gefördert) 40,4 60,3 60,3
sonstige Erneuerbare Energien 3,9 9,5 39,7
Radioaktiver Abfall [mg/kWh] 0,4 0,2 0,0
CO2-Emissionen [g/kWh] 352 186 0,0

Weblinks

Commons: STAWAG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Geschäftsbericht 2017 (PDF), auf www.stawag.de, abgerufen am 4. Januar 2019
  2. https://www.enwor.de/de/Unternehmen/Historie/Ein-Streifzug-durch-die-Geschichte-Historische-Fotos/Zeitung-100-Jahre-Trinkwasser.pdf
  3. über uns / Presse. NetAachen, 19. März 2009, abgerufen am 1. Juni 2019.
  4. http://www.saubere-energie-aachen.de/ (Memento vom 13. August 2012 im Internet Archive)
  5. stawag.de (Memento des Originals vom 19. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stawag.de
  6. Bundesanzeiger – Herausgegeben vom Bundesministerium für Justiz und für Verbraucherschutz
  7. Kennzeichnung der Stromlieferung der STAWAG gemäß § 42 EnWG. (PDF; 400 kB) November 2020, abgerufen am 14. Juli 2021.

Koordinaten: 50° 47′ 0,1″ N, 6° 6′ 1,1″ O