Prämienhaus
Als Prämienhaus (auch: Saarbrücker Prämienhaus) wird ein Arbeiterwohnhaus bezeichnet, das im Industriegebiet des Saarraumes verbreitet ist. Prämienhäuser wurden hauptsächlich von Bergarbeitern des saarländischen Kohlereviers mit Unterstützung der preußischen Grubenverwaltung ("Prämien") gebaut.
Geschichte
Das System der Prämienhäuser wurde im 19. Jahrhundert von Bergamtsdirektor Leopold Sello eingeführt, um den Bergarbeitern der saarländischen Gruben unter preußischer Verwaltung Wohnraum in der Nähe des Arbeitsplatzes zu ermöglichen. Die Bergleute konnten sich den Bau eines eigenen Hauses nur deshalb leisten, weil sie von ihrem Arbeitgeber durch eine Prämie (Zuschuss, verbilligtes Darlehen) gefördert wurden. Ab 1870 spielte das Prämienhaus in der Politik der Grubenverwaltung eine geringere Rolle, da verbesserte Verkehrsmöglichkeiten das Pendeln der Bergleute ermöglichten.[1]
Nachdem 1918 die Grubenverwaltung in französische Hand übergegangen war, wurde auch das System der Prämienhäuser beendet.
Literatur
- Ernst J. Bausen: Geschichte des Bergarbeiterwohnungsbaus als Rahmenbedingung für das Saarbrücker Prämienhaus in der Zeit des Preussischen Bergfiskus von 1816 bis 1919. Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 1986
Weblinks
- Karl Heinz Janson: Prämienhäuser. Verein für Industriekultur und Geschichte Heusweiler-Dilsburg e.V., abgerufen am 5. September 2015.