Sanlun zong
Sanlun zong (chinesisch
, Pinyin
, W.-G.
) war eine chinesische Form der Philosophenschule der Madhyamaka des Mahayana-Buddhismus. Sie wurde unter der Herrschaft Kaiser Jin Andis in der späten Östlichen Jin-Dynastie in das Kaiserreich China eingeführt. Der Name der Schule geht zurück auf ihre kanonischen Schriften, die sogenannten drei Erörterungen (
,
,
), die Grundtexte des indischen Madhyamaka. Diese sind das Madhyamaka-śāstra (
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) und das Dvādaśanikāya-śāstra (
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) von Nagarjuna und das Śata-śāstra (
,
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) von Nagarjunas Schüler Aryadeva. Ein wichtiger früher Vertreter der Sanlun zong war der Mönch Jizang (549–623;
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), der gemeinhin auch als ihr eigentlicher Begründer gilt und Autor der bedeutenden Schrift Sanlun xuanyi (
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– „Tiefgründige Bedeutung der drei Erörterungen“) war. Jizang bezieht sich in seiner Auslegung der Sanlun zong rückwirkend-affirmativ auf den chinesischen Mönch Sengzhao (378–413;
,
,
), einen frühen Theoretiker der drei Erörterungen.
Nach dem Ableben Jizangs und im Zuge des Entstehens anderer, ebenfalls stark am Madhyamaka ausgerichteter, chinesischer Schulen des Buddhismus wie der Tiantai zong und der Huayan zong im 6. und 7. Jahrhundert verlor die Sanlun zong mehr und mehr an aktiven Vertretern.
Als Samnon jong (
) wurde die Schule in die drei Reiche von Korea und schließlich im 7. Jahrhundert als Sanron-shū nach Japan gebracht.
Literatur
- Ming-Wood Liu: Madhyamaka Thought in China (Sinica Leidensia, 30), Brill Academic Pub 1997. ISBN 9004099840
- Garfield, Jay L.: The Fundamental Wisdom of the Middle Way, Oxford: Oxford University Press 1995
Weblinks
- Alan Fox: "JIZANG (Chi-tsang)", in: Ian P. McGreal (Hrsg.): Great Thinkers of the Eastern World. HarperCollins Publishers, Inc., 1995, pp. 84–88. - Englisch
- Alan Fox: "Self-reflection in the Sanlun Tradition: Madhyamika as the 'Deconstructive Conscience' of Buddhism", in: Journal of Chinese Philosophy, V. 19 (1992), pp. 1–24. - Englisch