Saint Croix (Amerikanische Jungferninseln)
Saint Croix (Amerikanische Jungferninseln) | ||
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St. Croix aus dem Weltraum | ||
Gewässer | Karibisches Meer | |
Inselgruppe | Jungferninseln | |
Geographische Lage | 17° 45′ N, 64° 45′ W | |
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Länge | 45 km | |
Breite | 11 km | |
Fläche | 213 km² | |
Höchste Erhebung | Mount Eagle 334 m | |
Einwohner | 41.004 (2020[1]) 193 Einw./km² | |
Hauptort | Christiansted | |
Christiansvaern auf St. Croix |
Saint Croix (dänisch Sankt Croix) ist eine Insel der Amerikanischen Jungferninseln im Archipel der Kleinen Antillen. Sie ist mit einer Größe von 213 km² die größte und einer Einwohnerzahl von über 51.000 gleichzeitig die bevölkerungsreichste Insel der Amerikanischen Jungferninseln, welche ein US-amerikanisches Außengebiet sind.
Die Einwohner heißen Crucians.
Geografie
Geografisch gehört die Insel nicht zu den weiter nördlich gelegenen Jungferninseln, wie sie Christoph Kolumbus 1493 definiert hat.
Saint Croix erstreckt sich von Westen nach Osten und ist 45 km lang und 11 km breit. Die höchsten Punkte sind Mount Eagle (334 m)[2] und Blue Mountain (326 m)[3]. Auf Saint Croix befinden sich die Städte Christiansted und Frederiksted.
Etwa 2,6 km vor der Nordostküste liegt die kleine Insel Buck Island, die vor allem für das sie umgebene Korallenriff, das Schutzgebiet Buck Island Reef, bekannt ist.
Geschichte
Die Insel wurde ursprünglich von den Kariben und den Arawak besiedelt. Christoph Kolumbus landete am 14. November 1493 im Norden der Insel (vgl. National Natural Landmark und Historical Park and Ecological Preserve) und gab ihr den Namen Santa Cruz. Bei einer Auseinandersetzung mit den Bewohnern der Insel kamen ein Spanier und eine Karibe ums Leben. Dieser Vorfall führte zu einem Krieg, der erst beendet war, als die Spanier ihre Kolonie auf der Insel aufgaben.
Im 17. Jahrhundert wurde Saint Croix von Engländern und Holländern besiedelt. Die beiden Kolonien gerieten jedoch bald in Konflikt miteinander. Wahrscheinlich gaben daher die Holländer ihre Siedlung auf. 1650 kam eine spanische Flotte von fünf Schiffen und 1200 Soldaten von Puerto Rico. Diese besetzten die Insel und töteten alle Engländer. Die Spanier wurden jedoch wiederum kurz darauf von den Franzosen vertrieben.
In der Folge verkaufte De Poincy, französischer Gouverneur in St. Kitts, 1660 die Insel dem Malteserorden. Dieser verkaufte die Insel fünf Jahre später an die Französische Westindien-Kompanie weiter. Unter Gouverneur Dubois wurde die Insel wirtschaftlich bedeutend, da er dort über 90 Plantagen für Tabak, Zuckerrohr und Indigo anlegen ließ.
Am 13. Juni 1733 wurde Saint Croix an die Dänische Westindien-Kompanie verkauft.[4] Die Kompanie legte keinen Wert auf die Nationalität der Siedler, daher ließen sich hier spanische Juden, französische Hugenotten und englische Siedler nieder. Die Wirtschaft wurde von der Zuckerproduktion dominiert.
Peter von Scholten, der dänische Generalgouverneur, schaffte die Sklaverei auf Saint Croix 1848 ab.[5]
Bei einem Aufstand ehemaliger Sklaven dreißig Jahre später wurde die frühere Hauptstadt Frederiksted völlig zerstört.[6] Die Plantagenarbeiterin Mary Thomas, genannt “Queen Mary”, führte diesen gewaltsamen Aufstand von 1878 gegen die dänischen Kolonialherren an.[7]
1858 ist als Hauptstadt Christiansted genannt. Gouverneur war zu dieser Zeit J. F. Schlegel.
1917 kauften die USA die Jungferninseln Dänemark für 25 Millionen $ ab. Heute gehört Saint Croix zu den Amerikanischen Jungferninseln und als nichtinkorporiertes US-amerikanisches Außengebiet zu den USA.
- Siehe auch
Zur dänischen Kolonialzeit siehe bei Dänisch-Westindien.
Verkehr
Auf Saint Croix ist Linksverkehr vorgeschrieben, obwohl die Insel zu den USA gehört.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich im Mai wird hier seit 1988 ein Triathlon ausgerichtet: Der Ironman 70.3 St. Croix geht über die halbe Ironman-Distanz (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen).
Söhne und Töchter
- Hans Jonatan (1784–1827), Präzedenzfall dänischer Sklavereigesetze.[8]
- Raja Bell (* 1976), US-Basketballspieler
- Judah Philip Benjamin (1811–1884), Justizminister, Kriegsminister und Außenminister der Konföderierten Staaten von Amerika
- Tim Duncan (* 1976), US-Basketballspieler
- Casper Holstein (1876–1944), Mobster im Glücksspielsgeschäft
- Seba Johnson (* 1973), Skirennläuferin, Tierrechtsaktivistin und Schauspielerin
- Linval Joseph (* 1988), American-Football-Spieler
- Midnite, Roots-Reggae-Band
- Ray Seales (* 1952), US-amerikanischer Boxer
- Jasmin St. Claire (* 1970), US-amerikanische Wrestlerin, Fotomodell und Pornodarstellerin
- Hayden Walsh Jr. (* 1992), Cricketspieler
National Natural Landmark und Historical Park and Ecological Preserve
Das Salt River Bay National Historical Park and Ecological Preserve ist eine National Historic Site.[9] Die Anlegestelle von Kolumbus (Columbus Landing Site) ist ein National Historic Landmark. Die Anlegestelle ist wiederum Teil des Salt River Bay National Historical Park and Ecological Preserve.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ https://www.census.gov/library/stories/2021/10/first-2020-census-united-states-island-areas-data-released-today.html
- ↑ Mount Eagle
- ↑ Blue Mountain
- ↑ Walter Adolphe Roberts: The French in the West Indies. Bobbs-Merrill, Indianapolis 1942, S. 118.
- ↑ Lori Lee: Danish West Indies, Abolition in the. In: Junius Rodriguez (Hrsg.): Encyclopedia of emancipation and abolition in the transatlantic world. Sharpe Reference, Armonk 2007, ISBN 978-0-7656-1257-1, Bd. 1, S. 159–160, hier S. 160.
- ↑ Lori Lee: Danish West Indies, Emancipation in the. In: Junius Rodriguez (Hrsg.): Encyclopedia of emancipation and abolition in the transatlantic world. Sharpe Reference, Armonk 2007, ISBN 978-0-7656-1257-1, Bd. 1, S. 160–162, hier S. 161.
- ↑ Sklaverei in Dänemark: Statue des Anstoßes. Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 11. August 2018. Auch online: Sklaverei / Dänemark
- ↑ Seine Geschichte wurde durch das Buch von Gisli Palson bekannt: The Man Who Stole Himself: The Slave Odyssey of Hans Jonathan. University of Chicago Press, 2016
- ↑ https://www.nps.gov/sari/index.htm