Scharlmühle (Schmidgaden)

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Scharlmühle
Gemeinde Schmidgaden
Koordinaten: 49° 28′ 51″ N, 12° 4′ 15″ O
Höhe: 428 m
Einwohner: (Mai 2011)
Postleitzahl: 92546
Vorwahl: 09627
Scharlmühle (Bayern)

Lage von Scharlmühle in Bayern

Scharlmühle ist ein Ortsteil der Gemeinde Schmidgaden im Landkreis Schwandorf des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]

Geografie

Scharlmühle liegt 6,5 Kilometer nordwestlich von Schmidgaden am Hüttenbach. Der 19,7 Kilometer lange Hüttenbach trägt die Gewässerkennzahl 14722. Er entspringt am Südwesthang des 667 Meter hohen Buchberges, fließt in Richtung Südosten und mündet bei Schwarzenfeld in die Naab. Nördlich der Scharlmühle mündet der Eschenbach und südlich der Michlgraben in den Hüttenbach.[4][2][3]

Geschichte

1808 wurde die Scharlmühle im Häuser- und Rustikalsteuerkartaster mit ihren Besitzern Bartolomäus Mühler, später Georg Müller, aufgeführt. Die Scharlmühle war eine Mahlmühle mit 2 Gängen. Ihr Schätzwert betrug 340 Gulden.[5]

1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Scharlmühle kam zur Obmannschaft Wolfsbach. Zur Obmannschaft Wolfsbach gehörten: Wolfsbach, Gösselsdorf, Götzendorf, Windpaißing, Littenhof, Scharlmühle und Rödlmühle.[6]

Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Scharlmühle zum Steuerdistrikt Gösselsdorf. Der Steuerdistrikt Gösselsdorf bestand aus dem Dorf Gösselsdorf, den beiden Weilern Götzendorf und Windpaißing, der Einöde Scharlmühle und einem Holz der Messverwaltung Nabburg. Er hatte 22 Häuser, 180 Seelen, 150 Morgen Äcker, 75 Morgen Wiesen, 75 Morgen Holz, 1 Weiher, 20 Morgen öde Gründe und Wege, 1 Pferd, 36 Ochsen, 36 Kühe, 50 Stück Jungvieh, 90 Schafe und 24 Schweine.[7]

Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Scharlmühle zur Ruralgemeinde Gösselsdorf. Die Gemeinde Gösselsdorf bestand aus den Ortschaften Gösselsdorf mit 16 Familien, Windpaißing mit 7 Familien, Götzendorf mit 5 Familien, Scharlmühle mit 2 Familien, Inzendorf mit 15 Familien, Legendorf mit 7 Familien und Kadermühle mit 2 Familien.[8]

Im Januar 1972 wurde die Gemeinde Gösselsdorf in die Gemeinde Schmidgaden eingegliedert, allerdings wurden dabei die Gemeindeteile Götzendorf und Scharlmühle nach Kemnath am Buchberg eingegliedert.[9] 1973 gehörte Scharlmühle zur Gemeinde Kemnath am Buchberg, während Gösselsdorf bereits zu Schmidgaden gehörte.[10] 1987 gehörte Scharlmühle zur Gemeinde Schmidgaden.[11]

Scharlmühle gehört zur Filialkirche Gösselsdorf der Pfarrei Rottendorf im Dekanat Nabburg.[12][13][14] 1997 gab es in Scharlmühle 8 Katholiken.[15]

Einwohnerentwicklung ab 1819

1819–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1819 2 Familien k. A.[8]
1828 8 1[16]
1838 7 1[13]
1864 8 2[17]
1875 7 7[18]
1885 10 1[19]
1900 6 1[20]
1913 10 1[14]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 7 1[21]
1950 7 1[22]
1961 8 1[23]
1964 8 1[16]
1970 8 k. A.[10]
1987 9 1[11]
2011 5 k. A.[1]

Literatur

  • Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7

Einzelnachweise

  1. a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 4. Februar 2022.
  2. a b Scharlmühle bei Bayernatlas. Abgerufen am 4. Februar 2022.
  3. a b Scharlmühle bei bavarikon.de. Abgerufen am 4. Februar 2022.
  4. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Naab, Seite 137 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 4,0 MB)
  5. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 326, 327
  6. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 408
  7. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 399
  8. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 413
  9. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435, 436, 437
  10. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 119 (Digitalisat).
  11. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 278 (Digitalisat).
  12. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 96
  13. a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 135 (Digitalisat).
  14. a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 357 (Digitalisat).
  15. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 613
  16. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 421
  17. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 702, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  18. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 824 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 859 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 865 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 735 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 544 (Digitalisat).

Weblinks