Schenkelweichen
Schenkelweichen (engl. leg yielding, frz. cession à la jambe) gehört zu den lösenden und geraderichtenden Reitlektionen und sensibilisiert das Pferd für die seitwärts treibenden Hilfen. Es ist eine Vorwärts-Seitwärts-Bewegung, gehört aber nicht zu den eigentlichen Seitengängen, für die es neben der Vorhandwendung und dem Schultervor eine Vorübung darstellt.[1]
Durchführung
Das Schenkelweichen kann auf einer Diagonalen durch die Bahn erfolgen wie in der Abbildung, aber auch an der Bande mit einer Abstellung von 30 bis 45° erfolgen, in letzterem Falle entweder mit dem Kopf zur Bande oder mit dem Kopf in die Bahn. Eine geringfügige Stellung erfolgt im Genick zur Seite des vorwärts-seitwärts treibenden Schenkels; eine Längsbiegung bleibt aus. Dies und die fehlende Versammlung sind der entscheidende Unterschied zu den oben erwähnten Seitengängen.
Der innere Schenkel liegt leicht hinter dem Gurt und treibt das Pferd vorwärts-seitwärts, der äußere Schenkel liegt verwahrend hinter dem Gurt, damit das Pferd mit der Hinterhand nicht zu weit herumtritt, und ist auch für die Vorwärtsbewegung verantwortlich. Der innere Zügel gibt dem Pferd die Stellung, der äußere lässt die Stellung zu, verhindert aber auch eine zu starke Abstellung und Biegung des Halses sowie das Ausfallen über die Schulter. Die inneren Füße des Pferdes kreuzen vor den äußeren. Größter Fehler ist eine zu große Abstellung von der Bande, "da das Pferd sonst nur seitwärts und nicht vorwärts-seitwärts geht, Taktfehler macht und sich evtl. an den Beinen verletzen kann".[2]
Literatur
- Jennie Loriston-Clarke, The Complete Guide to Dressage. How to Achieve Perfect Harmony between You and your Horse. Principal Movements in Step-by-step Sequences. Demonstrated by a World Medallist., Quarto Publishin plc, London 1987, Reprintend 1993
- Richtlinien für Reiten und Fahren. Bd. 1: Grundausbildung für Reiter und Pferd. Hg.v.d. Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FNverlag) Warendorf 26. Aufl. 1994