Schlichten (Textilien)
Als Schlichten wird in der Textilindustrie das Aufbringen eines Schutzfilms zum Schutz von Garnen genannt, die im darauf folgenden Fertigungsschritt zu gewebten Textilien verarbeitet werden sollen. Die Schlichtemittel sollen die Garne vor Aufspleißen und Durchscheuern beim Weben schützen. Die Auswahl des Schlichtemittels hängt von der Art des zu schützenden Garns und des Faserstoffs ab, aus dem das Garn gefertigt wurde.[1]
Schlichten
Vor dem Webprozess wird zur Stärkung der Kettfäden ein Schutzfilm, die sogenannte Schlichte, aufgebracht. Als Schlichtemittel werden Stärke (oft in oxydativ aufgeschlossener Form), Stärkeether (Carboxymethylstärke), höhere Alkohole, Polyvinylalkohol, Acrylsäure (auch deren Salze) oder Cellulosederivate (z. B. Carboxymethylcellulose) eingesetzt.[1]
Entschlichten
Nach dem Schlichen und Weben werden die behandelten Gewebe vor der Weiterverarbeitung (Färbung) in der Regel entfernt.[2] Dazu benutzt man Entschlichtungsmittel.
- Methoden zur Entschlichtung
- hydrolytisch: mit Säuren
- oxidativ: mit Persulfaten
- enzymatisch: bei Stärkeschlichten
- thermisch: bei Glasfasern
- mechanisch: bei wasserlöslichen Schlichten durch Waschen mit heißem Wasser
Das Ziel des Entschlichtenverfahrens ist einerseits die Beseitigung des harten Griffs und andererseits ein besseres Netz- und Durchfärbeverhalten des Gewebes.
Buntschlichterei
Hier verbleibt das Schlichtemittel auf der Ware, die so einen gewissen Appretureffekt erhält.[1]