Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft

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Osterreich  Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft
— SKB —p1
Staatliche Ebene Bundesebene
Stellung Staatliches Unternehmen
Rechtsform Ges.m.b.H.
Aufsicht Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft
Gründung 1992
Hauptsitz Wien 13., Schloss Schönbrunn
Leitung Klaus Panholzer[1]
Mitarbeiter 200[1]
Branche Betrieb des Schlosses Schönbrunn
Umsatz ca. 37 Mio €[1]
Website www.schoenbrunn.at

Die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft m.b.H. (SKB) betreibt das UNESCO-Welterbe Schloss Schönbrunn und einige andere Institutionen. Sie ist eine der weltweit erfolgreichsten Betriebsgesellschaften eines Kulturdenkmals.

Geschichte und Funktion

Basisdaten
Titel: Schönbrunner Schloßgesetz
Langtitel: Bundesgesetz über die Gründung einer Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft m. b. H. …
Typ: Bundesgesetz
Geltungsbereich: Republik Österreich
Fundstelle: BGBl. Nr. 208/1992 (Stf.)
Gesetzestext: ris.bka
Bitte beachte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung!

Die Verwaltung des Schlosses geht bereits auf das Testament Maria Theresias von 1780 zurück, in dem die Trennung in Bau- und Betriebsverwaltung durch das Hofärar (Staatskasse) festgelegt wurde.[2] Später war die Schloßhauptmannschaft Schönbrunn zuständig.[3] Unter der Regierung Vranitzky wurde das Schloss aus der Bundesverwaltung (heute Bundesimmobiliengesellschaft) ausgegliedert und per 10. Oktober 1992 die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft errichtet, als 100-%-Tochter der Republik Österreich (Schönbrunner Schloßgesetz). Gründungsgeschäftsführer waren Franz Sattlecker und Wolfgang Kippes. Aufsichtsorgan ist die Abteilung Kustodische Angelegenheiten des Wirtschaftsministeriums (dzt. Abt. III/6, Sektion Tourismus und Historische Objekte, Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend).

Die Gesellschaft gilt als Musterbeispiel eines privatisierten Museumsbetriebs.[4] Sie machte Schloss Schönbrunn in kurzer Zeit zu einer der am besten besuchten Destinationen des Tourismus in Österreich: 2017 verzeichneten die Schauräume über 2,7 Millionen Besuche (siehe Meistbesuchte Sehenswürdigkeiten Wiens). 1996 wurden Schloss und Park zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Bedeutung der Betriebsgesellschaft für den Erhalt des Ensembles, ihre Effizienz und die gute Zusammenarbeit mit den Bundesgärten wurde von UNESCO und ICOMOS mehrfach betont.[5] Europaweit einzigartig sind beispielsweise die Aus- und Weiterbildungsprogramme für die Mitarbeiter.[4]

Schon bald wurde die Gesellschaft auch mit der Betreuung der Ausstellungsbereiche des Kaiserappartements (seit November 1994) und der Silberkammer (seit April 1995) in der Wiener Hofburg betraut. Seit Juni 1998 führt sie auch das Hofmobiliendepot (Möbel Museum Wien). Diese Angelegenheiten sind durch Pachtverträge geregelt.[2] Im April 2004 wurde auch das neu gegründete Sisi Museum in der Hofburg übernommen.[2]

Bis 2011 konnten über 170 Millionen Euro, aus Eintrittsgeldern und Sponsorenbeiträgen erwirtschaftet, in die anvertrauten Kulturdenkmäler investiert werden[6] (die Hälfte der Gewinne wird an den Bund abgeführt). Schönbrunn ist eine der weltweit nur zwei UNESCO-Welterbestätten (von knapp 1000), die sich ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand selbst finanzieren (die andere ist der Tower of London).[7] Über behutsame Einbettung konnten auch einige Projekte moderner Architektur verwirklicht werden (Kindergarten, Auge des Museums, Salettl).[8] 2011 erhielt die Gesellschaft auch den Tourismuspreis der Wiener Wirtschaft[9]

2012 wurde die wenig erfolgreiche Marchfeldschlösser Revitalisierungs- und Betriebsgesellschaft (MRBG), die für zwei Schlösser in Bundesbesitz in Niederösterreich zuständig ist, als Tochterfirma der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft unterstellt. Die Geschäftsführung zeigte sich wenig begeistert, da der Aufwand besonders für Schloss Hof vom Finanzamt nicht als Betriebsausgabe anerkannt, sondern als private Liebhaberei der Gesellschaft eingeschätzt würde, die aus dem versteuerten Betriebsertrag zu finanzieren wäre. Bildung von Rücklagen für mögliche besucherschwächere Jahre wäre vorrangig zu sehen.[10]

Betreute Institutionen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Firma Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft m.b.H. in Wien. Firmenbuchdaten Creditreform/firmenabc.at
  2. a b c Unternehmen: Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., Impressum, beide schoenbrunn.at.
  3. Kundmachung des Bundesministers für wirtschaftliche Angelegenheiten betreffend die Auflösung der Schloßhauptmannschaft Schönbrunn und das Wirksamwerden der Übertragung an die „Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft m.b.H.“ (Auflösung der Schloßhauptmannschaft Schönbrunn). StF: BGBl. Nr. 641/1992 (i.d.g.F. online, ris.bka)
  4. a b Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. – Imperiale Attraktionen als Besuchermagneten, habsburger.net
  5. so etwa Report of the UNESCO-ICOMOS reactive Monitoring Mission to the Historic Centre of Vienna and Palace and Gardens of Schönbrunn, 17-20 September 2012, WHC-13/37.COM/7B, Abschnitt 2.3 Management system, S. 10 ff.
  6. Mitterlehner: Franz Sattlecker zum Alleingeschäftsführer der Schloß Schönbrunn Kultur- und BetriebsgesmbH bestellt@1@2Vorlage:Toter Link/www.bmwfj.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , BMWFJ, Pressearchiv 2012.
  7. Schloss Schönbrunn – Das neue Imperium, Dokumentation, Eva Klimek, ORF III Spezial, Erstausstrahlung 30. Mai 2012, 21.10 Uhr (Artikel zur Sendung, tv.orf.at).
  8. Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.. In: architektur im netz, nextroom.at.
  9. Schloß Schönbrunn erhält den Tourismuspreis der Wiener Wirtschaft beim Wiener Tourismus-Abend 2011 (Memento des Originals vom 21. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/portal.wko.at, Wirtschaftskammer, portal.wko.at, 6. März 2013
  10. Thomas Trenkler: Schloss Hof, eine kostspielige Liebhaberei. In: Der Standard, Wien, 24. August 2012, S. 8, und Website, 23. August 2012.