Schnabel-Segge
Schnabel-Segge | ||||||||||||
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Schnabel-Segge (Carex rostrata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Carex rostrata | ||||||||||||
Stokes |
Die Schnabel-Segge (Carex rostrata)[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seggen (Carex) innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Sie ist auf der Nordhalbkugel weitverbreitet.
Beschreibung
Die Schnabel-Segge ist eine überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 25 bis 80, bisweilen 100 Zentimetern erreicht.[1] Sie bildet Horste. Die Halme sind oben stumpf dreikantig, unten dagegen fast rund. Die schmalen einfach gefalteten graugrünen Laubblätter werden nur 3 oder 4 mm breit und besitzen eine dreikantige Spitze. Die rotbraunen Scheiden sind nicht deutlich netzfaserig. Die kahlen Blattspreiten weisen charakteristische Stomata (Spaltöffnungen) auf der Blattoberseite auf (epistomatisch), daher erscheint diese leicht glänzend.
Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli. Die Tragblätter der weiblichen Ährchen sind kurz scheidig. Die weiblichen Ährchen sitzen zu zwei bis fünf in der oberen Stängelhälfte. Sie sind kurz gestielt, werden viermal so lang wie breit und werden von den ein bis vier männlichen Ähren übergipfelt. Die eiförmigen, aufgeblasenen, plötzlich in den Schnabel verschmälerten, zur Reife auch gelbgrün gefärbten Schläuche stehen fast waagerecht ab und sind viel länger als die stumpfen, rotbraunen Spelzen. Sie sind kahl und werden 4 bis 6 mm lang und sind mit zwei spreizenden Schnabelzähnen versehen. Sie umschließen stets drei Narben.
Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 72-74, 76 oder ca. 60.[2]
Ökologie
Bei der Schnabel-Segge handelt es sich um einen helomorphen Hydrophyten und Hemikryptophyten.[1] Die vegetative Vermehrung erfolgt über lange Ausläufer (Rhizome).
Die Bestäubung erfolgt durch den Wind (Anemophilie). Die schwimmfähigen Diasporen werden durch das Wasser ausgebreitet (Hydrochorie).
Vorkommen
Die Schnabel-Segge ist von Europa bis zum westlichen Himalaja und vom subarktischen Nordamerika bis zu den nördlichen Vereinigten Staaten verbreitet.[3] Sie kommt in fast ganz Deutschland vor. In der Mitteldeutschen Tiefebene ist sie jedoch seltener.
Sie ist eine häufige Seggen-Art der Feuchtgebiete. Sie wächst meist an Gewässerrändern oligo- bis mesotropher Seen, wo sie vielfach artenarme Großseggenriede ausbildet. Sie ist auch in Röhrichtgesellschaften, in Mooren, Bruchwäldern und an langsam fließenden Bächen zu finden. Sie kommt in Mitteleuropa vor allem in Gesellschaften des Verbands Caricion-lasiocarpae, aber auch in denen der Klasse Scheuchzerio-Caricetea, des Verbands Magnocaricion und in denen der Klasse Phragmitetea vor.[2]
In den Allgäuer Alpen steigt sie am Hochalpsee am Widderstein im Kleinen Walsertal bis zu 1960 m Meereshöhe auf.[4]
Systematik
Man kann folgende Varietäten unterscheiden[3]:
- Carex rostrata var. ambigens Fernald: Sie kommt im östlichen Kanada vor.[3]
- Carex rostrata var. rostrata: Sie kommt von Europa bis zum westlichen Himalaja und vom subarktischen Nordamerika bis zu den nördlichen Vereinigten Staaten vor.[3]
Trivialnamen
Für Kärnten ist als Trivialname auch die Bezeichnung Sacher belegt.[5]
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Schnabel-Segge. FloraWeb.de
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
- ↑ a b c d Rafaël Govaerts (Hrsg.): Carex rostrata. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 24. Oktober 2016.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 281.
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 82 (online).
Weblinks
- Schnabel-Segge. FloraWeb.de
- Schnabel-Segge. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Carex rostrata Stokes In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwedisch)
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)