Scholz Recycling

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Scholz Recycling GmbH

Rechtsform GmbH
Gründung 1872
Sitz Essingen, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Kian Guan Goh
  • Klaus Hauschulte
  • Yongming Qin
  • Martin Simon
Mitarbeiterzahl 3.400 (2016)[1]
Umsatz 1,63 Mrd. Euro (2016)[1]
Branche Recycling
Website www.scholz-recycling.com

Die Scholz Gruppe ist ein Schrott-Recycler und als deutsches Tochterunternehmen im vollständigen Besitz der chinesischen Chiho Environmental Group mit Sitz im Steuerparadies Cayman Islands.[2]

Organisatorisch besteht der Konzern aus zahlreichen Tochtergesellschaften und über 50 direkten Beteiligungen[3] mit Standorten in Deutschland, Österreich, Polen, Slowenien, der Tschechischen Republik, Ungarn, Rumänien, Dänemark, Schweden, den USA und Mexiko.[4][5]

Kerngeschäft ist der Handel, das komplette Recycling von Stahl- und Metallschrott und die Erbringung entsorgungsnaher Industriedienstleistungen.

Geschichte

Entstehung

Im Jahr 1872 gründete Paul Scholz in Liegnitz (Niederschlesien) einen Sortierbetrieb. 1936 folgte die Gründung der Vorläufergesellschaft C.-H. Scholz KG in Niederschlesien durch Carl-Heinz Scholz, der Enkel von Paul Scholz war. Nach der Vertreibung der Familie aus Niederschlesien begann der Neuanfang 1945 in Heilbronn und Aalen. Zwischen 1965 und 1989 erfolgte der Aufbau von Exportbeziehungen sowie Aufbau von verschiedenen Firmenbeteiligungen. Nach der deutschen Wiedervereinigung begann ein Engagement auf den nun zugänglichen Ostmärkten. Im Jahr 1999 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und firmierte als Scholz AG. 2008 wurde das Tochterunternehmen Scholz Recycling AG gegründet.

Wirtschaftlicher Niedergang und Verlust der Eigenständigkeit

2012 wurde die erste Unternehmensanleihe ausgegeben.[4] 2013 übernahm Oliver Scholz die Funktion als Vorstandsvorsitzender des Unternehmens von seinem Vater Berndt-Ulrich Scholz. Im Jahr 2014 wurde das Unternehmen zur Scholz Recycling GmbH & Co. KG umstrukturiert und die japanische Toyota Tsūshō beteiligte sich mit 39,9 Prozent.[6] Zum Jahresende 2015 galt das Unternehmen als „einer der größten Sanierungsfälle in Deutschland“.[6][7] 2016 wurde erneut umfirmiert in die Scholz Recycling GmbH, diese wurde führendes Unternehmen der Scholz Gruppe. Zum Jahresende 2016 wurde das Unternehmen durch die Chiho Environmental Group inklusive der restlichen Schulden nach einem Schuldenschnitt für einen Euro übernommen.[1][4] Am 15. Dezember 2016 stimmten die Aktionäre der Chiho Environmental Group auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in Hongkong der Übernahme der Scholz Gruppe zu. Mit diesem Beschluss wurde der letzte Schritt in einer Reihe von Bedingungen im Anteilskaufvertrag vom 29. August 2016 vollzogen.

Engagement für den VfR Aalen

Von 2008 bis 2017 sicherte sich Berndt-Ulrich Scholz die Namensrechte am Städtischen Waldstadion Aalen und benannte es um in Scholz Arena; heute heißt es Ostalb Arena. Im Jahr 2013 verhinderte der damalige Vorsitzende Berndt-Ulrich Scholz, der gleichzeitig Präsident des Fußballvereins war, mit einer Bürgschaft über 6 Millionen Euro die Insolvenz des Vereins.[8]

Weblinks

Einzelnachweise