Schwarzer Gießkannenschimmel
Schwarzer Gießkannenschimmel | ||||||||||||
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Mikroskopaufnahme (100-fache Vergrößerung) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aspergillus niger | ||||||||||||
Tiegh |
Der Schwarze Gießkannenschimmel oder kurz Schwarzschimmel (Aspergillus niger) ist ein Schimmelpilz aus der Familie Trichocomaceae. Sein Trivialname leitet sich von den dunklen, fast schwarzen Sporen ab.
Vorkommen
Der Schwarze Gießkannenschimmel kommt weltweit im Erdboden vor und ist ein häufiger Schimmel auf verdorbenen Lebensmitteln im Haushalt. In der Natur befällt der Pilz verschiedenes Obst und Gemüse wie z. B. Weinbeeren, Zwiebeln oder Erdnüsse, findet sich aber auch in Form von Flecken auf Mauern oder Verputz. Flächiger Grauschleier auf Wänden wird aber üblicherweise auf andere Ursachen zurückgeführt, siehe dazu Schwarzstaub.
Stoffwechselprodukte
Stoffwechselprodukte des Pilzes können viele organische Werkstoffe schädigen, aber auch die Oberfläche von Glaslinsen optischer Geräte trüben (siehe auch Glaspilz). Aspergillus niger bildet verschiedene Mykotoxine, wie Kojisäure und Ochratoxine. Die Gattung Aspergillus kann für eine Reihe von Gesundheitsschäden ursächlich sein.
Der Pilz wird in der Lebensmittelindustrie zur Herstellung von Citronensäure verwendet. Er scheidet diese Säure bei niedrigen pH-Werten und unter Eisenmangel aus, weil der Citratzyklus gestört wird. In der Lebens- und Futtermittelherstellung wird der Schwarze Gießkannenschimmel eingesetzt, um verschiedene Enzyme zu produzieren. Unter kontrollierten Wachstumsbedingungen erzeugt Aspergillus niger ein breites Spektrum spezifischer und unspezifischer Cellulasen, Hemicellulasen, Glukanasen, Phytasen und Proteasen. Diese lassen sich als natürliche Alternative zu Enzymen aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen nutzen.
Milieu
Der Pilz wächst bei Temperaturen zwischen 6 und 47 °C, am besten jedoch zwischen 35 und 37 °C. Feuchte Kälte bei −22 °C oder weniger überstehen die Sporen nicht. Der Pilz toleriert pH-Bereiche von 1,5 bis 9,8 und ist somit in der Lage, sowohl in stark sauren als auch basischen Milieus zu existieren.
Krankheiten
A. niger kann bei Tieren krankheitsauslösend sein, wenn auch seltener als A. fumigatus. Bei Vögeln und einigen Reptilien kann der Pilz eine Aspergillose, bei Hunden eine sinunasale Aspergillose auslösen.