Kugelsimse
Kugelsimse | ||||||||||||
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Kugelbinse (Scirpoides holoschoenus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Scirpoides holoschoenus | ||||||||||||
(L.) Soják |
Die Kugelsimse oder Kugelbinse (Scirpoides holoschoenus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kugelbinsen (Scirpoides) innerhalb Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Sie ist in Eurasien und Nordafrika weitverbreitet.
Beschreibung
Die Kugelsimse wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 100, selten bis zu 250 Zentimetern. Aus dem kriechenden „Wurzelstock“ werden viele Stängel gebildet. Die grau-grünen oder grasgrünen, gestreiften, glatten Stängel sind im Querschnitt rund mit einem Durchmesser von 1 bis 4 Millimetern.
Die Blütezeit liegt zwischen Juni und Juli. Die Kugelsimse besitzt ein bis zwei Hüllblätter unterhalb des Blütenstandes, von denen das unterste aufrecht ist und den Stängel fortsetzt; der Blütenstand ist daher scheinbar seitenständig. Der Blütenstand enthält ein bis zehn teils sitzende, teils gestielte, kugelige, köpfchenförmige Teilblütenstände; mindestens ein Köpfchen ist sitzend. Die Ährchen sind eiförmig und 2 bis 4 Millimeter lang. Die Spelzen sind 1,5 bis 3 Millimeter lang, stumpf gestutzt bis ausgerandet mit einer Stachelspitze und am Rand bewimpert. Ihre Farbe ist rot bis braunrot, mit grünem Mittelstreifen und weißem Hautrand. Jede Blüte enthält drei Staubblätter und drei Narben. Die Frucht ist dreikantig und 0,6 bis 1,3 Millimeter lang.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 164 oder 168.[1]
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Kugelbinse reicht vom atlantischen Europa und Nordafrika mit Schwerpunkt in Südeuropa bis Südrussland, dem Kaukasus und von Vorderasien über Zentralasien bis Indien. Außerdem kommt sie auf den Kanaren, im Tschad und in Südafrika vor.[2] In Deutschland kommt die Kugelsimse nur selten vor; sie ist eingeschleppt, aber teilweise auch eingebürgert in Westdeutschland, in Sachsen-Anhalt und in Brandenburg.
Die Kugelsimse kommt in Mitteleuropa am Ufer von Flüssen und Seen, auf nassen Weiden oder in Mooren vor. Sie gedeiht auf wechselfeuchten Sand- oder Tonböden. In Südtirol erreichen ihre Vorkommen Höhenlagen von 1200 Metern. In Südeuropa ist sie Kennart des Holoschoenetum aus dem Verband Molinio-Holoschoenion. In Mitteleuropa kommt sie auch in Gesellschaften der Verbände Agropyro-Rumicion und Juncion acutiflori vor.[1]
Systematik
Die Erstveröffentlichung erfolgte unter dem Namen (Basionym) Scirpus holoschoenus durch Carl von Linné. Die Neukombination zu Scirpoides holoschoenus (L.) Soják wurde 1972 durch Jiří Soják veröffentlicht. Ein weiteres wichtiges Synonym von Scirpoides holoschoenus (L.) Soják ist Holoschoenus vulgaris Link. Die Art wurde früher in die größere Gattung Simsen (Scirpus) gestellt.
Man unterscheidet folgende Unterarten:
- Scirpoides holoschoenus subsp. globifera (L.f.) Soják: Sie kommt von den Kanaren über Nordafrika bis zum Iran vor.[2]
- Scirpoides holoschoenus subsp. holoschoenus: Sie ist von Europa bis zum Himalaja weitverbreitet.[2]
- Scirpoides holoschoenus subsp. thunbergii (Schrad.) Soják: Sie kommt nur in Südafrika vor.[2]
Literatur
- Wolfram Schultze-Motel: Scirpus. In: Wolfram Schultze-Motel (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 3., völlig neubearbeitete Auflage. Band II. Teil 1: Angiospermae: Monocotyledones 2 (Cyperaceae – Juncaceae). Paul Parey, Berlin/Hamburg 1980, ISBN 3-489-54020-4, S. 10–42 (erschienen in Lieferungen 1967–1980).
- Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 10., bearbeitete Auflage. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2, S. 835–836.
- Robert Anthony DeFilipps: Scirpus. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 5: Alismataceae to Orchidaceae (Monocotyledones). Cambridge University Press, Cambridge 1980, ISBN 0-521-20108-X, S. 277–280 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
- Scirpoides holoschoenus (L.) Soják, Gewöhnliche Kugelsimse. FloraWeb.de
- Verbreitungskarte im Quadrantenraster auf deutschlandflora.de (Netzwerk Phytodiversität Deutschland e.V.)
- Kugelsimse. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Scirpoides holoschoenus. In: InfoFlora (Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora).
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Scirpoides holoschoenus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: R. V. Lansdown, 2012. Abgerufen am 11. April 2014.
- Günther Blaich: Datenblatt mit Fotos.
- Gerhard Nitter: Steckbrief mit Fotos.
Einzelnachweise
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 160.
- ↑ a b c d Rafaël Govaerts (Hrsg.): Scirpoides holoschoenus. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 27. Oktober 2016.