Thomas Scott-Ellis, 8. Baron Howard de Walden

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Howard de Walden an Bord seines Rennbootes Daimler II im Hafen von Monte Carlo anlässlich des IV. Motorboot-Meetings in Monaco (1907)
Wappen des Thomas Scott-Ellis, 8. Baron Howard de Walden

Thomas Evelyn Scott-Ellis, 8. Baron Howard de Walden (geborener Ellis, * 9. Mai 1880 in Westminster; † 5. November 1946 in London) war ein britischer Peer und Offizier, der als Motorbootfahrer und Fechter sportlich aktiv war.

Leben

Scott-Ellis wurde auf den Namen Thomas Evelyn Ellis getauft. 1917 erhielt er die Erlaubnis, seinen Nachnamen in Scott-Ellis zu ändern. Er besuchte das Eton College und danach das Royal Military College Sandhurst. Er trat als Offizier des 10th Regiment of Hussars in die British Army ein, diente im Zweiten Burenkrieg und im Ersten Weltkrieg und stieg schließlich bis in den Rang eines Major und Brevet-Lieutenant-Colonel des Royal Tanks Corps. 1927 wurde er Honorary Colonel des 4th/5th Battalion der Royal Scots Fusiliers.

Beim Tod seines Vaters erbte er 1899 dessen Adelstitel als 8. Baron Howard de Walden und 4. Baron Seaford. Als er 1901 volljährig wurde, erlangte er auch die Kontrolle über dessen große Ländereien. Scott-Ellis war seit 1912 mit Margarita van Raalte verheiratet, mit der er einen Sohn und fünf Töchter hatte. Er war ein Experte auf dem Gebiet der Heraldik und veröffentlichte zwei Bücher zu diesem Thema.

Bei seinem Tode gingen die Titel auf seinen Sohn John über. Seine Enkelin ist die britische Autorin Miranda Seymour. Nach ihm benannt ist der Mount Howard in der Antarktis.

Sportliche Karriere

Scott-Ellis nahm an den Olympischen Zwischenspielen 1906 in Athen im Fechten, Florett-Einzel, teil. Beim Sieg des Franzosen Georges Dillon-Cavanagh hatte Scott-Ellis allerdings keine Medaillenchancen.

Zwei Jahre später nahm er an den Olympischen Spielen 1908 in London über 40 Seemeilen in der A-Klasse im Motorbootsport teil. Gemeinsam mit Alfred Fentiman startete er auf dem Boot Dylan. Zunächst sollte die Dylan im Duell gegen das Konkurrenzboot Wolseley-Siddeley von Hugh Grosvenor, 2. Duke of Westminster, antreten, doch Scott-Ellis' Dylan musste das Rennen nach der ersten Runde verlassen und, da kurz darauf schlechtes Wetter auch das verbleibende Boot Grosvenors behinderte, wurde das Rennen verschoben. Am nächsten Tag war die Dylan nicht mehr am Start. Somit war sie das einzige teilnehmende Boot, welches in keinem Finale startete. Der Endkampf in der A-Klasse wurde zwischen der Wolseley-Siddeley und der Camille des Franzosen Émile Thubron ausgetragen, wobei Thubron siegte.

Nach 1908 wurde Motorbootsport niemals mehr olympische Disziplin, sodass Thomas Evelyn Scott-Ellis einer von wahrscheinlich nur 13 oder 14 Teilnehmern war, die je bei olympischen Motorbootwettbewerben gestartet sind.

Weblinks

VorgängerAmtNachfolger
Frederick George EllisBaron Howard de Walden
Baron Seaford
1899–1946
John Osmael Scott-Ellis