Sebastian Günther (Islamwissenschaftler)

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Sebastian Günther (* 9. Juni 1961 in Schlema) ist ein deutscher Arabist und Islamwissenschaftler.

Leben

Nach dem Studium der Arabistik und der Islamwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und einem dreijährigen Forschungsstudium wurde Sebastian Günther 1989 an der gleichen Universität promoviert und war anschließend bis 1998 dort als Hochschulassistent (1994–1998) in Lehre und Forschung tätig. Im Jahre 1991 war er an der al-Azhar-Universität zu Gast, 1992 an der Universität Freiburg und 1995 bis 1996 am Orient-Institut in Beirut. Weitere Forschungs- und Lehraufenthalte an der al-Azhar-Universität in Kairo folgten 1997, 2000 und 2002 sowie 2004 bis 2005 an der United Arab Emirates University in al-ʿAin (Abu Dhabi) und 2005 an der American University of Beirut.

Ab 1998 lehrte Sebastian Günther zunächst als Assistant Professor und dann Associate Professor (mit Tenure) an der Universität Toronto arabische Sprache und Literatur, bevor er 2008 als Nachfolger von Tilman Nagel als Professor für Arabistik und Islamwissenschaft an die Universität Göttingen berufen wurde.

Leistungen

Sebastian Günther ist seit 2006 Mitglied des redaktionellen Beirates der Zeitschrift Religion Compass[1], gemeinsam mit Wadad Kadi seit 2007 Mitherausgeber der Reihe Islamic History and Civilization[2] und seit 2009 Mitglied des redaktionellen Beirates des Journal of Qur’anic Studies[3] (SOAS).

Seit März 2009 ist Sebastian Günther Mitglied der Kommission zur Erforschung der Kultur des Spätmittelalters der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.[4] Er leitet außerdem seit 2009 das Forschungsprogramm Education and Religion from Early Imperial Roman Times to the Classical Period of Islam (EDRIS)[5] des Courant Research Centre "Education and Religion".[6]

Er gehört der American Oriental Society, der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO), der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, der Middle East Studies Association of North America (MESA),[7] dem Oriental Club an der University of Toronto und der Union Européenne des Arabisants et Islamisants (U.E.A.I.) an.

Sebastian Günther forscht unter anderem auf dem Gebiet der religiösen und philosophischen Literatur des Islam sowie der arabischen Belletristik. Sein Interesse gilt auch den klassischen islamischen Theorien zur Bildung und Erziehung.[8]

Werke

  • Quellenuntersuchungen zu den "Maqātil aṭ-Tālibiyyīn" des Abū ʾl-Farağ al-Iṣfahānī : (gest. 356/967). Olms, Hildesheim; Zürich; New York 1991, ISBN 3-487-09429-0 (Arabistische Texte und Studien ; Bd. 4)
  • Erlesenes : Sonderheft der "Halleschen Beiträge zur Orientwissenschaft" anläßlich des 19. Kongresses der Union Européenne d'Arabisants et hrsg. von Walter Beltz und Sebastian Günther, Inst. für Orientalistik, Halle (Saale) 1998. (Hallesche Beiträge zur Orientwissenschaft ; 25)
  • Johann W. Fück: Vorträge über den Islam. Aus dem Nachlaß hrsg. von Sebastian Günther, Inst. für Orientalistik der Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg, Halle (Saale) 1999. (Hallesche Beiträge zur Orientwissenschaft ; 27)
  • Ideas, images, and methods of portrayal : insights into classical Arabic literature and Islam / ed. by Sebastian Günther. Brill, Leiden [u. a.] 2005, ISBN 90-04-14325-4 (Islamic history and civilization : Studies and texts ; 58)

Weblinks

Einzelnachweise