Kurzdornkopf
Kurzdornkopf | ||||||||||||
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Kurzdornkopf (Sebastolobus alascanus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sebastolobus alascanus | ||||||||||||
(Bean, 1890) |
Der Kurzdornkopf (Sebastolobus alascanus), syn. Sebastodes alascanus (Bean, 1890)[1], ist eine Fischart der marinen Strahlenflosser, die zu der Unterfamilie der Sebastolobinae innerhalb der Scorpaenidae gehört. Er kommt im nördlichen und nordöstlichen Pazifik vor. Die Rote Liste gefährdeter Arten (IUCN 2.3) führt ihn als „stark gefährdet“ in der Kategorie „EN“ (endangered).[2]
Taxonomie
Der Kurzdornkopf wurde erstmals 1890 von dem amerikanischen Ichthyologen Tarleton Hoffman Bean formell beschrieben, mit dem Typusfundort Trinity Islands in der Nähe von Kodiak Island vor Alaska.[3] Dabei bezieht sich der Artzusatz alascanus auf Alaska als Typusfundort.[4]
Merkmale
Der Kurzdornkopf hat einen großen Kopf mit einem starken Stachelkamm und einen länglichen, sich verjüngenden Körper, der zu einer maximalen Länge von 80 Zentimetern und einem Gewicht von 9 Kilogramm heranwächst. Die Rückenflosse hat 15 bis 17 Stacheln und acht bis neun Weichstrahlen und die Afterflosse hat drei Stacheln und vier bis fünf Weichstrahlen. Die Brustflosse hat eine tiefe Kerbe und die Schwanzflosse ist abgerundet. Die Farbe dieses Fisches ist überwiegend leuchtend rot mit unterschiedlichen Schwarzanteilen an den Flossen und einer blass gefärbten Kiemenkammer.[1]
Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet des Kurzdornkopfs liegt im Nordpazifik. Dort reicht es vom Ochotskischen Meer nach Norden bis zu dem am nordwestlichen Schelfrand im Beringmeer gelegenen Navarin-Canyon. Außerdem erstreckt sich das Vorkommen von der Stalemate-Bank und dem Ulm-Plateau im Westen der Aleuten entlang der nordamerikanischen Küste nach Süden bis zu der Baja California vorgelagerten Insel Isla de Cedros. Der Kurzdornkopf ist ein Grundfisch mit einem Tiefenbereich von ca. 20 bis 1600 Metern, den man gewöhnlich jedoch in Tiefen von weniger als 100 Metern antrifft.[1]
Lebensweise
Kurzdornköpfe wachsen langsam und haben ein langes Leben von vermutlich bis zu 80 oder 100 Jahren. Die Weibchen werden größer als die Männchen und erreichen ihre Geschlechtsreife bei etwa 18 Zentimetern oder im Alter von 8 bis 10 Jahren.[5] Die Weibchen werden im Inneren befruchtet und scheiden die befruchteten Eier in pelagischen, gallertartigen Massen aus. Die jungen Fische wandern mit zunehmender Reife in tieferes Wasser.[6] Kurzdornköpfe laichen zwischen Dezember und Mai entlang der pazifischen Küsten der angrenzenden Vereinigten Staaten und zwischen April und Mai im Golf von Alaska. Sie ernähren sich als Räuber von Garnelen, Krabben, Zooplankton, Amphipoden und anderen benthischen Wirbellosen.[5] Die ausgewachsenen Tiere leben überwiegend in der Sauerstoff-Minimum-Zone und sind daher speziell an die extrem niedrige Sauerstoffsättigung angepasst. So ermöglicht eine, im Vergleich zu seinem flacheren Verwandten Scorpaena guttata, erhöhte Atemfrequenz während des Aufenthalts unter zunehmend hypoxischen Bedingungen, die niedrige Sauerstoffkonzentration in der Sauerstoffminimumzone auszugleichen. Außerdem lassen erhöhte Spiegel von L-Lactatdehydrogenase, insbesondere der anaeroben Isoform-LDH-A im Herzen und in den Muskeln des Kurzdornkopfes, auf einen adaptiven Mechanismus für die ATP-Produktion während geringer Sauerstoffverfügbarkeit schließen.[7]
Schutzstatus
Separate Bestandsaufnahmen für Kurzdornköpfe in den Gewässern vor Alaska, British Columbia und der Westküste der Vereinigten Staaten haben alle den Bestand als gesund eingeschätzt (über den Befischungsgrenzen), wobei Überfischung nicht auftritt.[8][9][10] Der IUCN-Status „stark gefährdet“ basiert auf einer Bestandsaufnahme vom Jahr 2000.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Rainer Froese, Daniel Pauly (Hrsg.): "Sebastolobus alascanus" in FishBase, abgerufen im August 2021.
- ↑ a b T. Bell und A. Guttman: Sebastolobus alascanus oder doi:10.2305/IUCN.UK.2000.RLTS.T29609A9504511.en, 2020.
- ↑ William N. Eschmeyer, Ron Fricke & Richard van der Laan (Hrsg.): "Species in the genus Sebastolobus". Catalog of Fishes. California Academy of Sciences, abgerufen am 29. Dezember 2021
- ↑ Christopher Scharpf & Kenneth J. Lazara (Hrsg.): "Order Perciformes (Part 8): Suborder Scorpaenoidei: Families Sebastidae, Setarchidae and Neosebastidae" (Ordnung Barschartige (Teil 8): Unterordnung Scorpaenoidei: Familien Sebastidae, Setarchidae und Neosebastidae, englisch), The ETYFish Project Fish Name Etymology Database, 22. Mai 2021, abgerufen am 29. Dezember 2021.
- ↑ a b Shortspine Thornyhead (Kurzdornkopf, englisch), National Oceanic and Atmospheric Administration (Hrsg.), abgerufen am 29. Dezember 2021
- ↑ Shortspine Thornyhead (Kurzdornkopf, englisch), California Sea Grant (Hrsg.), abgerufen am 29. Dezember 2021
- ↑ T. H. Yang, N. C. Lai, J. B. Graham, G. N. Somero: Respiratory, Blood, and Heart Enzymatic Adaptations of Sebastolobus alascanus (Scorpaenidae; Teleosti) to the Oxygen Minimum Zone: A Comparative Study (Enzymatische Anpassungen der Atemwege, des Blutes und des Herzens von Sebastolobus alascanus (Scorpaenidae; Teleosti) an die Sauerstoffminimumzone: Eine vergleichende Studie, englisch), In: Biologisches Bulletin, 1992, Ausgabe 183, Seite 490–499, doi:10.2307/1542026, PMID 29300502.
- ↑ K. B. Echave, P. J. Hulson, S. K. Shotwell: "Assessment of the Thornyhead stock complex in the Gulf of Alaska" (Bewertung des Bestandskomplexes Stachelkopf im Golf von Alaska, englisch), In: Stock Assessment and Fishery Evaluation Report for the Groundfish Resources of the Gulf of Alaska (Bestandsbewertung und Fischereibewertungsbericht für die Grundfischbestände des Golfs von Alaska), North Pacific Fishery Management Council (Hrsg.), 2015
- ↑ DFO: "Stock assessment of the coastwide population of Shortspine Thornyhead (Sebastolobus alascanus) for British Columbia, Canada in 2015" (Bestandsschätzung der küstenweiten Population von Kurzdornkopf (Sebastolobus alascanus) für British Columbia, Kanada im Jahr 2015, englisch), DFO Can. Sci. Advis. Sec. Sci. Advis. Rep., 2016
- ↑ I. G. Taylor, A. Stephens: "Stock Assessment of Shortspine Thornyhead in 2013 (Memento vom 17. November 2017 im Internet Archive)" (Bestandsbewertung von Shortspine Thornyhead im Jahr 2013), Pacific Fishery Management Council (Hrsg.), Portland, OR, 2013