Selçuk Aydın

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Selçuk Aydın Boxer
Boks 51GWC.jpg
Daten
Geburtsname Selçuk Aydın
Geburtstag 4. September 1983
Geburtsort Trabzon
Nationalität Turkei Türkisch
Kampfname(n) Mini-Tyson
Gewichtsklasse Weltergewicht
Stil Linksauslage
Größe 1,70 m
Kampfstatistik als Profiboxer/in
Kämpfe 32
Siege 29
K.-o.-Siege 22
Niederlagen 3
Selçuk Aydın
Medaillenspiegel

Boxen Boxen

Turkei Türkei
Europameisterschaften
Silber 2004 Leichtgewicht
Bronze 2002 Leichtgewicht
EU-Meisterschaften
Silber 2006 Leichtgewicht
Silber 2004 Leichtgewicht
Gold 2003 Leichtgewicht
Mittelmeerspiele
Silber 2005 Leichtgewicht
Junioren-WM
Bronze 2000 Federgewicht
Junioren-EM
Gold 2001 Leichtgewicht
Kadetten-EM
Gold 1999 Bantamgewicht

Selçuk Aydın (* 4. September 1983 in Trabzon) ist ein türkischer Boxer.

Amateurkarriere

Selçuk Aydın ist 15-facher Türkischer Meister und gewann 360 von 380 Amateurkämpfen. Er wurde 1999 Kadetten-Europameister im Bantamgewicht sowie 2001 Junioren-Europameister im Leichtgewicht. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2000 gewann er Bronze, nachdem er erst im Halbfinale knapp mit 10:11 gegen Boris Georgiew ausgeschieden war. Zuvor hatte er unter anderem Urantschimegiin Mönch-Erdene (13:4) und Oleg Komissarow (13:5) besiegt.

Bei den Erwachsenen gewann er 2002 eine Bronzemedaille bei den Europameisterschaften in Russland und 2003 die Goldmedaille bei den EU-Meisterschaften in Frankreich. Er besiegte dabei im Finalkampf Devis Boschiero (30:6). Bei den Europameisterschaften 2004 in Kroatien besiegte er Dejan Zlatičanin (19:10), Bagrat Avoyan (TKO), Rövşən Hüseynov (TKO) und Domenico Valentino (36:29), ehe er im Finalkampf gegen Dimitar Schtiljanow (21:32) ausschied und somit Vize-Europameister wurde. Eine weitere Silbermedaille gewann er bei den EU-Meisterschaften 2004 in Spanien, als er diesmal im Finale gegen Domenico Valentino (14:22) unterlegen war. Zuvor hatte er unter anderem Gyula Káté geschlagen (41:27). Er war daraufhin für die Olympischen Sommerspiele 2004 von Athen qualifiziert, wo er aber im ersten Kampf gegen Dimitar Schtiljanow verlor (11:20).

Bei den Mittelmeerspielen 2005 in Spanien und den EU-Meisterschaften 2006 in Ungarn gewann er jeweils die Silbermedaille, nachdem er in den Finalkämpfen gegen Domenico Valentino unterlegen war (24:40, 16:27). Bei den Europameisterschaften 2006 in Bulgarien traf er in seinem zweiten Kampf auf Frankie Gavin. Dabei wurde er für eine Auseinandersetzung mit dem Ringrichter disqualifiziert und anschließend für fünf Jahre vom Amateur-Boxverband AIBA gesperrt.

Weitere Erfolge internationaler Turniere (Auswahl)

  • Januar 2002: 1. Platz im Leichtgewicht beim 52. Bocskai Memorial in Ungarn (Finalsieg gegen Ovidiu Bobîrnat)
  • Februar 2002: 2. Platz im Leichtgewicht beim 53. Strandja Memorial in Bulgarien (Finalniederlage gegen Mario Kindelán)
  • März 2002: 2. Platz im Leichtgewicht beim 6. Chowdhry Cup in Aserbaidschan (Finalniederlage gegen Emil Maharramov)
  • Mai 2002: 1. Platz im Leichtgewicht beim 17. Ahmet Cömert Tournament in der Türkei (Finalsieg gegen Ryenakh Mytsumov)
  • Februar 2003: 2. Platz im Leichtgewicht beim 47. Bocskai Memorial in Ungarn (Finalniederlage gegen Gyula Káté)
  • Mai 2003: 1. Platz im Leichtgewicht beim 18. Ahmet Cömert Tournament in der Türkei (Finalsieg gegen Chajser Sajdametow)
  • Februar 2005: 1. Platz im Leichtgewicht beim 49. Bocskei Memorial in Ungarn (Finalsieg gegen Tibor Dudás)
  • März 2005: 1. Platz im Leichtgewicht beim 9. Anwar Chowdry Cup in Aserbaidschan (Finalsieg gegen Fahrad Adjalov)
  • Mai 2006: 1. Platz im Leichtgewicht beim 21. Ahmet Comert Tournament in der Türkei (Finalsieg gegen Şahin İmranov)
  • April 2006: 2. Platz im Leichtgewicht beim 10. Anwar Chowdhry Cup in Aserbaidschan (Finalniederlage gegen Romal Amanov)

Profi

Aydın wurde noch im November 2006 Profi und steht bei Arena Box-Promotion in Hamburg unter Vertrag. Seinen ersten Profikampf gewann er am 10. November 2006 durch K. o. in der ersten Runde gegen den Slowaken Marian Gabris. Noch im Dezember gewann er durch K. o. in der ersten Runde gegen den Rumänen Marius Bughiata und durch K. o. in der zweiten Runde gegen den bis dahin ungeschlagenen Usbeken Jonny Ibramov (4-0).

Nach elf weiteren Siegen, unter anderem gegen Vitali Martynau (11-5) und Farhad Bakirov (24-2), boxte er am 26. April 2008 um den Internationalen Meistertitel der WBC im Weltergewicht. Er besiegte dabei den Südafrikaner Lucky Lewele (25-4) einstimmig nach Punkten. Seine erste Titelverteidigung gewann er im September desselben Jahres in Cuxhaven durch K. o. in der zweiten Runde gegen den Russen Marat Khuzeev (17-3).

Am 6. März 2009 gelang ihm ein weiterer K. o.-Sieg in der ersten Runde gegen Luis Hernández Chalá (22-3) aus den Vereinigten Staaten. Im April 2009 gewann er knapp nach Punkten gegen den ersten Gegner der erweiterten Weltklasse, den in den USA lebenden Belgier Said Ouali (25-2, Rechtsausleger) und erhielt eine Chance auf den vakanten Europameistertitel der EBU im Weltergewicht. Dabei besiegte er in Istanbul den Belgier Jackson Osei Bonsu (30-2) durch K. o. in der neunten Runde, er verteidigte diesen Titel aber nie.

Am 5. Juni 2010 besiegte er beim Kampf um den Silber-WM-Titel der WBC im Weltergewicht, den ungeschlagenen rumänischen Rechtsausleger Ionuț Dan Ion (26-0) knapp nach Punkten. Den ebenfalls ungeschlagenen Weißrussen Dzmitry Lubachkin (18-0), bezwang er im April 2011 durch K. o. in der ersten Runde. Knapp drei Monate später gelang ihm ein weiterer K. o.-Sieg gegen Raman Dzekhkanau (10-2). Am 26. November 2011 kam es in Trabzon zum Rückkampf mit Ionuț Dan Ion (29-1), den Aydın erneut knapp nach Punkten für sich entscheiden konnte.

Am 28. Juli 2012 boxte er im kalifornischen San José gegen den amerikanischen Rechtsausleger Robert Guerrero (29-1), Ende 2012 #10 pound for pound im Ring Magazine, um die interime Weltmeisterschaft der WBC im Weltergewicht. In einem harten Kampf unterlag Aydın dem Amerikaner jedoch nach Punkten und musste so seine erste Niederlage als Profi hinnehmen. Am 26. Januar 2013 verlor er in Las Vegas durch Mehrheitsentscheidung gegen den Mexikaner Jesús Soto Karass (26-8).

Am 22. März 2013 gewann er einstimmig nach Punkten gegen den Italiener Giuseppe Lauri (53-11). Im Juli 2013 folgte ein K. o.-Sieg gegen den Mexikaner Aaron Herrera (25-2). Im Mai 2014 verlor er durch K. o. in der elften Runde gegen Wiktor Postol (25-0).

Weblinks