Semjon Leontjewitsch Goldschtab

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Semjon Leontjewitsch Goldschtab (russisch Семён Леонтьевич Гольдштаб; * 19. Dezember 1906; † 20. April 1971) war ein sowjetischer Theater- und Filmschauspieler.

Leben

Goldschtab studierte bis 1924 an der Theaterschule in Baku und gehörte anschließend zum Ensemble des dortigen Theaters „Die Möwe“. Danach wirkte er unter anderem an Theatern in Kursk und Tomsk. Von 1935 bis 1940 spielte er am Kirow-Theater in Kirow. Von 1941 bis 1944 war er beim Filmstudio Taschkent beschäftigt, von 1944 bis 1946 bei Mosfilm in Moskau, wo er auch am Theater-Studio der Filmschauspieler (

Театр-студия киноактёра

) und danach an anderen Bühnen spielte.

Bekannt wurde Goldschtab als erster Darsteller Stalins im sowjetischen Film. Er verkörperte ihn erstmals 1937 in Michail Romms Lenin im Oktober (an der Seite von Boris Schtschukin als Lenin) und bis 1942 noch in drei weiteren Filmen[1]. Danach wurde der Georgier Micheil Gelowani bis zum Tod des Diktators der offizielle Stalindarsteller (nur Ende der 1940er kurzzeitig abgelöst von Alexei Diki). Angeblich führte Stalins sich nach dem Zweiten Weltkrieg verstärkender Antisemitismus dazu, dass Goldschtabs wenige Stalindarstellungen nachträglich Gelowani zugeschrieben wurden. Im Zuge der Entstalinisierung nach 1956 erging es allerdings beiden Darstellern gleich: ihre Szenen wurden aus den Filmen zum großen Teil herausgeschnitten, oder aber, wie im Fall Goldschtabs als Stalin in Lenin im Oktober, bei einer Umkopie des Films durch einen Schauspieler wie z. B. einem revolutionären Matrosen, verdeckt.

Filmografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Nach Schtschukins Tod im Oktober 1939 allerdings an der Seite eines neuen „offiziellen“ Lenin-Darstellers, Maxim Schtrauch.
  2. Der aus den zwei Episoden
    Три гвардейца
    von Sadkowitsch und
    Пропавший без вести
    von Braun bestehende Film war vermutlich als eine Art
    Боевой киносборник № 14
    geplant (Sadkowitschs thematisch ähnlicher
    Три танкиста
    war eine Episode des
    Боевой киносборник № 8
    ), gelangte aber nie in die Truppenkinos. Er wurde erst 65 Jahre später in den Archiven entdeckt.