Eberrauten-Greiskraut
Eberrauten-Greiskraut | ||||||||||||
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Eberrauten-Greiskraut (Jacobaea abrotanifolia) in der Unterart subsp. abrotanifolia in Oberösterreich | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Jacobaea abrotanifolia | ||||||||||||
(L.) Moench |
Das Eberrauten-Greiskraut (Jacobaea abrotanifolia (L.) Moench, Syn.: Senecio abrotanifolius L.) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Greiskräuter (Jacobaea) und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es wird auch als Eberreisblättriges Greiskraut oder Bärenkraut bezeichnet.
Beschreibung
Die mehrjährige krautige Pflanze mit einem aufsteigenden, unten holzigen, oben verzweigten Stängel erreicht Wuchshöhen von 10 bis 40 Zentimeter.
Die mittleren Stängelblätter sind zwei- bis dreifach fiederschnittig, wobei die letzten zugespitzten Abschnitte ein bis zwei Millimeter breit werden. Die unteren Blätter sind kurz gestielt die oberen sitzend. Die körbchenförmigen Blütenstand aus gelb- bis rotorangen Zungen- und Röhrenblüten wird etwa 25 bis 40 Millimeter im Durchmesser. Der Blütenstand hat 21 Hüllblätter und 10 bis 13 Zungenblätter. Die Blütenstände stehen zu zweit bis zu acht in einer Doldenrispse.
Blütezeit ist von Juli bis September.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[1]
Vorkommen
Als Standort werden Gesteinsflure, Trockenrasen und Zwergstrauchheiden bevorzugt. Die Art gedeiht auf sommerwarmen, mäßig frischen basenreichen, neutralen, meist modrig-humosen, mittel-flachgründigen Steinböden. Sie ist ein Kiefern-Begleiter und kommt besonders in Gesellschaften der Verbands Erico-Pinion vor.[1] Nach InfoFlora kommt sie in der Schweiz auch in Gesellschaften der Verbände Buntschwingelhalde (Festucion variae) oder Zwergwacholderheide (Juniperion nanae) vor.[2] Die Art ist in den Alpen vom Kanton Wallis bis zum Nordbalkan verbreitet.
In Österreich zerstreut von der montanen bis zur subalpinen Höhenstufe. Fehlt im Burgenland und Wien. In Deutschland nur in den Berchtesgadener Alpen.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 2 (subalpin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[2]
Systematik und Verbreitung
Man kann drei Unterarten unterscheiden:[3]
- Jacobaea abrotanifolia (L.) Moench subsp. abrotanifolia (Syn.: Jacobaea abrotanifolia var. abrotanifolia): Mit leuchtend orangegelben Zungenblüten. Sie ist kalkliebend. Das Verbreitungsgebiet umfasst die Schweiz, Liechtenstein, Italien, Deutschland, Slowenien, Kroatien, Makedonien und Bosnien-Herzegowina.[3] Sie kommt in Österreich östlich von Tirol vor. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[4]
- Jacobaea abrotanifolia subsp. carpathica (Herbich) B.Nord. & Greuter (Syn.: Senecio carpathicus Herbich): Sie kommt in Polen, in der Slowakei, in Rumänien, in der Ukraine und auf der Balkanhalbinsel vor.[3] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[4]
- Jacobaea abrotanifolia subsp. tiroliensis (Dalla Torre) B.Nord. & Greuter (Syn.: Senecio abrotanifolius subsp. tiroliensis (Dalla Torre) Murr, Senecio tiroliensis Dalla Torre): Westliche Sippe mit orangeroten Zungenblüten. Sie kommt in der Schweiz, in Italien und in Österreich vor.[3] Sie gedeiht gern über Silikat, in Österreich nur in den Bundesländern Tirol und Vorarlberg sowie in Südtirol und Liechtenstein. Sie kommt vor in Gesellschaften des Unterverbands Rhododendro-Vaccinienion oder des Verbands Juniperion nanae.[1]
Ökologie
Die Art ist eine Licht- bis Halbschattpflanze, ihre Blüten werden durch Insekten bestäubt.[1]
Literatur
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen. München 2003, ISBN 3-576-11482-3.
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 955.
- ↑ a b Senecio abrotanifolius L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ a b c d Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). – In: W. Greuter & E. von Raab-Straube (ed.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Jacobaea abrotanifolia In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ a b Senecio abrotanifolius bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
Weblinks
- Senecio abrotanifolius L., Eberrauten-Greiskraut. FloraWeb.de
- Eberrauten-Greiskraut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Greiskraut Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)