Sergei Wiktorowitsch Semjonow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Sergei Semjonow)
Sergei Semjonow
Medaillenspiegel

Ringer

Russland
Olympische Spiele
Bronze 2016 Rio de Janeiro bis 130 kg
Weltmeisterschaft
Gold 2018 Budapest bis 130 kg
Europaspiele
Silber 2019 Minsk bis 130 kg
Europameisterschaft
Bronze 2019 Bukarest Schwer
U 23-Weltmeisterschaften
Gold 2017 Bydgoszcz bis 130 kg
U 23-Europameisterschaften
Gold 2015 Wałbrzych bis 130 kg
Junioren-Weltmeisterschaften
Gold 2013 Sofia bis 120 kg Juniors
Gold 2014 Zagreb bis 120 kg Juniors
Silber 2015 Salvador da Bahia bis 120 kg Juniors
Junioren-Europameisterschaften
Gold 2012 Kattowitz bis 100 kg Cadets
Bronze 2013 Skopje bis 120 kg Juniors
Bronze 2014 Kattowitz bis 120 kg Juniors

Sergei Wiktorowitsch Semjonow (russisch Сергей Викторович Семёнов; * 10. August 1995 in Tula) ist ein russischer Ringer. Er wurde 2018 Weltmeister im griechisch-römischen Stil in der Gewichtsklasse bis 130 kg Körpergewicht.

Werdegang

Sergei Semjonow begann als Jugendlicher mit dem Ringen. Sein Talent wurde früh erkannt und vom russischen Ringer-Verband gezielt gefördert. Er gehört dem Sportclub Sparta Moskau an. Seine Trainer sind Waleri Schukow und Wjatscheslaw Uschakow. Er ist Student, ringt nur im griechisch-römischen Stil und bringt bei einer Körpergröße von 1,86 Metern und knapp 130 kg Körpergewicht ideale Voraussetzungen für einen Super-Schwergewichtler mit. Er wohnt in Odinzowo, Oblast Moskau.

Seit 2012 wird Sergei Semjonow vom russischen Ringer-Verband in den drei Junioren-Altersgruppen Cadets, Juniors und U 23 bei den internationalen Meisterschaften (Welt- und Europameisterschaften) mit großem Erfolg eingesetzt. 2012 wurde er Junioren-Europameister (Cadets) in der Gewichtsklasse bis 100 kg; 2013 Junioren-Weltmeister (Juniors) in der Gewichtsklasse bis 120 kg; 2014 wieder Junioren-Weltmeister (Juniors); 2015 U 23-Europameister in der Gewichtsklasse bis 130 kg; 2017 U 23-Weltmeister in der gleichen Gewichtsklasse.

2015 wurde Sergei Semjonow erstmals bei einer großen internationalen Meisterschaft bei den Senioren eingesetzt. Er kam allerdings bei den Europaspielen in Baku in der Gewichtsklasse bis 130 kg nach einem Sieg über Miloslaw Metodiew, Bulgarien und Niederlagen gegen Weltmeister Rıza Kayaalp aus der Türkei und dem Ungarn Balint Lam nur auf den 7. Platz.

2016 wurde er erstmals russischer Meister bei den Senioren in der Gewichtsklasse bis 130 kg vor Witali Schtschur und dem Altmeister Biljal Machow und bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro in der gleichen Gewichtsklasse an den Start geschickt. Er meisterte diese Aufgabe hervorragend, wenngleich er auch nicht Olympiasieger wurde. Den Weg dahin verbaute ihm der erfahrene Titelverteidiger Mijaín López aus Kuba, gegen den er im Halbfinale verlor. Mit einem Sieg über Ex-Weltmeister Heiki Nabi aus Estland sicherte sich Sergei Semjonow eine olympische Bronzemedaille.

Im Januar 2017 siegte Sergei Semjonow beim renommierten „Iwan-Poddubny“-Turnier in Moskau und wurde im Juni 2017 auch wieder russischer Meister. Bei der Weltmeisterschaft in Paris wurde er aber nicht eingesetzt. Stattdessen war er bei der U 23-Weltmeisterschaft in Bydgoszcz am Start, wo er den Titel vor Zwiadi Pataridse aus Georgien gewann.

2018 siegte er wieder beim „Iwan-Poddubny“-Turnier in Moskau und bei der russischen Meisterschaft. Im Dezember 2018 feierte er dann bei der Weltmeisterschaft in Budapest des bisher größten Erfolg in seiner Laufbahn, denn er wurde dort mit Siegen über Alexander Tschernetzki, Ukraine, Oscar Pino Hinds, Kuba, Heiki Nabi und Adam Coon aus den Vereinigten Staaten in überlegenem Stil Weltmeister in der Gewichtsklasse bis 130 kg Körpergewicht.

Bei der Europameisterschaft 2019, die im April in Bukarest stattfand, besiegte Sergei Semjonow Dawid Owasapjan, Armenien und Miloslaw Metodiew, Bulgarien, musste aber im Halbfinale gegen Iakob Kadschaia aus Georgien eine knappe Punktniederlage (1:2 techn. Punkte) hinnehmen. Er sicherte sich danach aber durch einen Sieg über Tuomas Lahti aus Finnland noch eine Bronzemedaille. Im Juni 2019 war er auch bei den Europaspielen in Minsk am Start. Nach Siegen über Jello Krahmer und Osman Yildirim aus der Türkei verlor er etwas überraschend im Halbfinale gegen Kiryl Hryschtschanka aus Belarus. Mit einem Sieg in der Trostrunde über Mikola Kuchmii aus der Ukraine gewann er aber noch eine der Bronzemedaillen. Im Nachgang der Spiele wurde Hryschtschanka des Dopings überführt, wodurch Semjonow seine Bronze- gegen eine Silbermedaille eintauschen konnte.

Bei der Weltmeisterschaft 2019 in Nur-Sultan konnte er seinen Titel nicht verteidigen. Er verlor gleich seinen ersten Kampf gegen Amir Mohamadali Ghasemimonjezi aus dem Iran nach Punkten (4:6). Da dieser das Finale nicht erreichte, schied er aus und kam nur auf den 17. Platz.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
2012 1. Junioren-EM (Cadets) in Kattowitz bis 100 kg vor David Cech, Slowakei, Marius Knystautas, Litauen und Etka Sever, Deutschland
2012 12. Junioren-WM (Cadets) in Baku bis 100 kg Sieger: Emre Muyan, Türkei vor Beka Kandelaki, Georgien
2013 3. Junioren-EM (Juniors) in Skopje bis 120 kg hinter Iakob Kadschaia, Georgien und Mantas Knystautas, Litauen
2013 1. Junioren-WM (Juniors) in Sofia bis 120 kg vor Abas Abdullajew, Aserbaidschan, Samuel Stoll, USA und Kim Min-seok, Südkorea
2013 3. Haparanda-Cup bis 120 kg hinter Johan Eurén, Schweden und Saur Kadojew, Russland
2014 3. Junioren-EM (Juniors) in Kattowitz bis 120 kg hinter Beka Kandelaki und Mantas Knystautas
2014 1. Junioren-WM (Juniors) in Zagreb bis 120 kg vor Mantas Knystautas, Osman Yildirim, Türkei und Adam Coon, USA
2015 1. U 23-EM in Wałbrzych bis 130 kg nach Siegen über Alexandros Papadatos, Griechenland, Oyan Nazarjani, Aserbaidschan, Christian John, Deutschland und Nikolei Kuschmii, Ukraine
2015 7. Europaspiele in Baku bis 130 kg nach einem Sieg über Miloslaw Metodiew, Bulgarien und Niederlagen gegen Rıza Kayaalp, Türkei und Balint Lam, Ungarn
2015 2. Junioren-WM (Juniors) in Salvador da Bahia bis 120 kg hinter Zwiadi Pataridse, Georgien, vor Edgar Chachatrjan, Armenien und Osman Yildirim
2016 3. „Iwan-Poddubny“-Turnier in Tjumen bis 130 kg hinter Iosif Tschugoschwili, Belarus, und Witali Schtschur, Russland
2016 2. Großer Preis von Spanien in Madrid bis 130 kg hinter Mijain Nunez Lopez, Kuba
2016 Bronze OS in Rio de Janeiro bis 130 kg nach Siegen über Murat Ramonow, Kirgisistan, Muminjon Abdullajew, Usbekistan und Iakob Kadschaia, einer Niederlage gegen Mijain Nunez Lopez und einem Sieg über Heiki Nabi, Estland
2017 1. „Iwan-Poddubny“-Turnier in Moskau bis 130 kg vor Boris Wainstein und Alexei Grischin, bde. Russland und Liu Deli, China
2017 1. U 23-WM in Bydgoszcz bis 130 kg vor Zwiadi Pataridse, Mantas Knystautas und Jello Krahmer, Deutschland
2018 1. „Iwan-Poddubny“-Turnier in Moskau bis 130 kg vor Witali Schtschur, Oscar Pino Hinds, Kuba und Rafael Zizuaschwili, Russland
2018 2. „Giwi Kartosija“ & „Wachtang Balawaqdse“-Tirnier in Tiflis bis 130 kg hinter Zwiadi Pataridse, vor Mahdi Nouri und Shahab Ghourelyili, beide Iran
2018 1. Ljubomir-Ivanovic-Gedza-International in Kragujevac bis 130 kg vor Konsta Mäenpää, Finnland, Oscar Marvik, Norwegen und Boban Zivanovic, Serbien
2018 1. WM in Budapest bis 130 kg nach Siegen über Alexander Tschernezki, Ukraine, Oscar Pino Hinds, Heiki Nabi und Adam Coon
2019 3. EM in Bukarest bis 130 kg nach Siegen über Dawid Owasapjan, Armenien und Miloslaw Metodiew, Bulgarien, einer Niederlage gegen Iakob Kadschaia, Georgien und einem Sieg über Tuomas Lahti, Finnland
2019 2. Europaspiele in Minsk bis 130 kg nach Siegen über Jello Krahmer, Deutschland und Osman Yildirim, Türkei, einer Niederlage gegen Kiryl Hryschtschanka, Belarus und einem Sieg über Mikola Kuchmii, Ukraine; ursprünglich Bronzemedaille gewonnen
2019 17. WM in Nur-Sultan bis 130 kg nach einer Niederlage gegen Amir Mohamadali Ghasemimonjezi, Iran

Russische Meisterschaften

Jahr Platz Gewichtsklasse Ergebnisse
2016 1. bis 130 kg vor Witali Schtschur, Biljal Machow und Kurban Naschmudinow
2017 1. bis 130 kg vor Islam Magomedow, Lom-Ali Akajew und Witali Schtschur
2018 1. bis 130 kg vor Witali Schtschur, Lom-Ali Akajew und Surabi Gedechauri
Erläuterungen
  • alle Wettbewerbe im griechisch-römischen Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft

Weblinks