Serhij Filimonow

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Serhij Filimonow

Serhij Fedorowytsch Filimonow (ukrainisch Філімонов Сергій Федорович, geb. 20. September 1994 in Kiew Ukraine) ist ein ukrainischer rechtsradikaler Aktivist, Veteran des russisch-ukrainischen Krieges, Leiter der Honor-Bewegung, Euromaidan-Aktivist, Organisator und Teilnehmer von Zivilinitiativen zur Unterstützung von politischen Gefangenen. In der Hooliganszene ist er auch unter dem Pseudonym „Sohn von Perun“ bekannt. Er ist Mitglied der rechtsradikalen Hooligan-Gruppe „Rodichi“, die durch den Angriff auf einen schwarzen Fan bekannt wurde.[1][2] Als Schauspieler ist er in Oleh Senzows Film Nashorn als Hauptdarsteller zu sehen.[3]

Leben

Filimonow absolvierte die Kiewer Schule mit erweitertem Ukrainischunterricht N316.

Von der 8. bis zur 10. Klasse war er Schüler am Iwan Pyduwni Sportkolleg Kiew (

Олімпійський коледж ім. Івана Піддубного

) und professionalisierte sich unter anderem in Martial Arts.

2018 schloss er seine Studien als Bauingenieur an der Nationalen Universität für Architektur und Bauwesen ab. Ab dem zweiten Studienjahr nahm er, bedingt durch seine Teilnahme am Euromaidan, ein Fernstudium auf.

Krieg in der Ostukraine

Seit den ersten Tagen des russisch-ukrainischen Krieges 2014 kämpfte er als Freiwilliger im Bataillon Asow. Er war u. a. als Soldat an der Befreiung von Mariupol und Marjinka sowie an den Kämpfen um Ilowajsk beteiligt, bei denen er mehrmals verletzt wurde.

Gesellschaftliche Aktivitäten

Nachdem er 2015 von der Front zurückgekehrt war, veranstaltete er gemeinsam mit anderen Aktivisten die friedliche Aktion “Blockade der Krim” („Блокада Криму“). Daneben war er noch an folgenden Aktionen beteiligt:

  • 2015: Leiter der rechtsradikalen NRO Zivilkorpus Regiment Asow in Kiew.
  • 2015: Mitgründer der freien Jugendbewegung Honor.
  • 2016: Leiter der Kiewer Filiale der rechtsradikalen politischen Partei Nationaler Korpus.
  • 2015–2017: Start einer Reihe von sozialen Projekten, unter anderen: Zooschutz gegen Gewalttätigkeit an Tieren zur Unterstützung von Tierheimen und zum Kampf gegen Doghunters; Gemeinsames Blut – ein Blutspendeprojekt für Kinder und verletzte Soldaten; Unsere Zukunft – Hilfe für elternlose Kinder, eine Reihe von sportlichen und bildenden Initiativen.

2018 nahm er an der Festnahme des brasilianischen LNR/DNR-Attentäters Rafael Marques Lusvarghi teil.

Im Frühling 2019 trat er als Leiter der Kiewer Filiale des Nationalen Korpus zurück.

Filimonow nimmt bis heute aktiv soziale Ämter war. Er ist aktiver Teilnehmer der Sozialinitiative “Wer hat Katia Handsjuk bestellt?”, die von Freunden der Journalistin Kateryna Handsjuk gestartet wurde: Der Mord an ihr wurde noch nicht aufgeklärt.

Weiterhin ist Filimonow aktiv bei Initiativen gegen den prorussischen Propagandisten Anatolij Scharij, woraufhin er in den Blick der russischen Propagandamaschine geraten ist.

Die Aktion “Hörst du nicht? Dann siehst du” wurde von Filimonow veranstaltet, um den Zivilaktivisten Serhij Sternenko zu unterstützen. Sternenkos gesetzeswidrige Verhaftung hatte eine Welle von Protesten und friedlichen Demonstrationen zur Folge.

Nashorn

Nashorn ist eine Koproduktion der Ukraine, Polens und Deutschlands. Nashorn ist der zweite Spielfilm des ukrainischen Regisseurs Oleh Senzow. Im Jahr 2012 wurde das Projekt des Filmes bei der industriellen Sektion des Sofia Filmfestivals eingereicht, wo er als bestes Projekt und für das beste Pitching ausgezeichnet wurde. Nachdem Senzow 2014 von russischen Strafverfolgungsbeamten auf der Krim illegal verhaftet wurde, pausierte die Produktion bis zu seiner Befreiung 2019.

Am 10. September 2021 soll der Film im Wettbewerb der 78. Internationalen Filmfestspiele von Venedig uraufgeführt werden.[veraltet][4]

Auszeichnungen

  • Medaille „Schützer von Mariupol“ («Захисник Маріуполя»).
  • Auszeichnung vom Filaret der Ukrainisch-orthodoxen Kirche.

Familie

Filimonow ist seit 2017 verheiratet und hat einen Sohn.

Einzelnachweise