Shinchōkoku-ji
Der Shinchōkoku-ji (japanisch 新長谷寺) ist ein Tempel des Chisan-Zweiges (
, Chisan-ha) der Shingon-Richtung des Buddhismus in der Stadt Seki in der Präfektur Gifu.
Geschichte
In der Jōō-Zeit (1222–1224) wurde dem Priester Gonin (
) im Traum am Hase-dera befohlen, in der Provinz Yamato hier einen neuen Tempel[A 1] zu errichten. Dieser wurde dann Gebetstempel des Kaisers Go-Horikawa. Der Tempel wurde nach dem Prinzip der Sieben-Gebäude-Anlage (
, Shichidō-garan) errichtet, besaß 8 Klausen für Shingon-Anhänger und 8 Klausen für Anhänger der Tendai-Richtung und war damit ein bedeutender Tempel. Im Jahr 1300 brannte der Tempel allerdings ab, wurde aber gleich danach noch in der Kamakura-Zeit mit der Unterstützung der Nikaidō, die wichtige Positionen im Bakufu innehatten, wieder aufgebaut.
Die Anlage
An den Spuren des ersten Tores (
, Daimon oder
, Sōmon) vorbei erreicht man das als Rōmon ausgeführte Niō-Tor (
, Niō-mon). Auf dem Tempelgelände befindet sich die Statue des Dewa no Kami (
) Nikaidō Yukifuji (
) und das das Grab der Musume no rishūni (
). – Nach dem Brand von 1457 wurde mit Hilfe der Herren von Seki, der Murayama, der Tempel wieder aufgebaut. Die Gebäude des Tempels, die Haupthalle (
, Hondō) mit einer Breite × Tiefe von 12,94 × 14,07 m, die dreistöckige Pagode (
, Sanjū-no-tō), die Chinju-Halle (
, Chinju-dō), Yakushi-Halle (
, Yakushi-dō), Amida-Halle (
, Amida-dō), Taishi-Halle (
, Taishi-dō) und das Gästehaus (
, Kyakuden), alle gedeckt mit Zedernrinde (
, Hiwada-buki), stammen aus der Muromachi-Zeit und sind als Wichtiges Kulturgut Japans registriert.
Schätze des Tempels
In der Haupthalle befindet sich die aus Holz gefertigte Statue einer Elfköpfigen Kannon, die aus der Kamakura-Zeit stammt. In der Amida-Halle steht ein Amida-Nyorai in einem Altarschrank (
, Zushi). Beide Skulpturen sind ebenfalls als Wichtiges Kulturgut registriert. Der Amida wurde von Kaikei (
; 12. Jahrhundert) gefertigt. Der Altarschrank lässt sich nach allen vier Seiten öffnen, ist also vom Typ Kasuga (
, Kasuga-gata). Am Gästehaus gibt es einen Garten, der in seiner Form an das Mandala des Taima-dera angelehnt ist.
Anmerkungen
- ↑ 長谷寺wird für sich Hase-dera gelesen,新bedeutet neu. Hier zusammen als Shinchōkoku-ji gelesen.
Literatur
- Gifu-ken kotogakko kyoiku kenkyukai komin-chireki-bukai, chiri-bukai (Hrsg.): Shinchokoku-ji. In: Gifu-ken no rekishi sampo. Yamakawa Shuppan, 2006. ISBN 978-4-634-24621-8.
Koordinaten: 35° 29′ 6,3″ N, 136° 55′ 23,9″ O