Sieversdorf-Hohenofen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 52° 50′ N, 12° 24′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Ostprignitz-Ruppin | |
Amt: | Neustadt (Dosse) | |
Höhe: | 28 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,02 km2 | |
Einwohner: | 708 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 35 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 16845 | |
Vorwahl: | 033970 | |
Kfz-Kennzeichen: | OPR, KY, NP, WK | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 68 409 | |
Gemeindegliederung: | 2 Gemeindeteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Bahnhofstraße 6 16845 Neustadt (Dosse) | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Thilo Christ | |
Lage der Gemeinde Sieversdorf-Hohenofen im Landkreis Ostprignitz-Ruppin | ||
Sieversdorf-Hohenofen ist eine Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Nordwesten Brandenburgs (Deutschland). Sie wird vom Amt Neustadt (Dosse) verwaltet.
Geografie
Sieversdorf-Hohenofen liegt zwischen Neustadt (Dosse) und Rhinow im Dossebruch.
Gemeindegliederung
Zu Sieversdorf-Hohenofen gehören die Gemeindeteile Hohenofen und Sieversdorf sowie der Wohnplatz Neu Amerika.[2]
Geschichte
Die Gemeinde entstand am 31. Dezember 1997 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Sieversdorf und Hohenofen.[3]
Sieversdorf und Hohenofen gehörten seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft Ruppin, seit 1524 zum Kreis Ruppin in der Mark Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Kyritz im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegen beide Orte im brandenburgischen Kreis Ostprignitz-Ruppin.
Sieversdorf
Die erste Nachricht über Sieversdorf stammt aus einer Urkunde von 1334.[4] Die Grafen von Lindow und Herren zu Ruppin, die Brüder Günther und Ulrich und die Brüder Adolph und Busso, bekennen, dass sie von ihrem Fürsten, dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg die Stadt Wusterhausen/Dosse mit allen Dörfern und Gütern, welche dazugehören, und namentlich die Dörfer „Brunne (Brunn), Driplatz (Trieplatz), Syuerdestorp (Sieversdorf), Blankenburg, Plonitz (Plänitz), Cernitz (Zernitz), Gardiz (Garz/Temnitztal) und Dannenuelde (Dannenwalde)“, und außerdem Stadt und Land Gransee mit allen Dörfern und Gütern, für eine Forderung von 7000 Mark Brandenburgisch zum Pfand erhalten haben und besitzen.
Hohenofen
Die Geschichte Hohenofens geht zurück auf die Gründung einer Eisenhütte im Jahr 1693, die der in brandenburgischen Diensten stehende Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg hier anlegen ließ. Der Landgraf hatte von seinem Besitzvorgänger, dem Grafen von Königsmark, den Rittmeister Liborius Eck als Amtsverweser übernommen. Dieser untersuchte die Gegend, welche bis dahin Vierhütten hieß, und fand in vier Schlackenbergen den Beweis, dass dort Eisenhütten gestanden haben müssen. Eine Eisenverhüttung in Vierhütten hatte schon zur „Slawenzeit“ vor 1250 stattgefunden, wie der Name vermuten lässt. Eck entdeckte bald auch den Eisenstein, den roten Eisenschlamm in den Wiesen, und der Landgraf beschloss, das Eisenwerk wiederherzustellen. Es musste Wasserkraft zum Betrieb der Gebläse gewonnen werden. Dazu wurde ein Kanal von Neustadt aus angelegt, der zum Hauptlauf der Dosse wurde. Für den „Hohen Ofen“ wurde der bis zu sechs Fuß mächtige Raseneisenstein benötigt. Nach zehn Jahren waren die Raseneisensteinvorkommen und die Holzvorräte in der näheren Umgebung erschöpft. 1702 wurde die Eisenhütte Hohenofen in ein Seiger-Hüttenwerk umgewandelt (Silber-Kupfer-Scheidung). Die Kupfererze und Brennstoffe wurden auf dem Wasserweg aus dem Magdeburgischen transportiert. Im Jahre 1836 wurde aus dem Hüttenwerk eine Papierfabrik, welche die Königliche Seehandlung anlegte.
Ehemalige Ortsteile
1622 gab es zwei Dörfer mit zwei Schulzen: Klein-Sieversdorf und Groß-Sieversdorf. Die Dörfer trennte ein Dossearm, an dem bis 1673 eine Wassermühle stand, der heutige Mühlengraben.
Noch 1841 bestand das heutige Sieversdorf aus Klein-Sieversdorf, Groß-Sieversdorf und dem Büttner-Sand.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Sieversdorf | Hohenofen | Jahr | Sieversdorf- Hohenofen | |
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1875 | 1 508 | 562 | 1997 | 928 | |
1910 | 1 122 | 462 | 2000 | 903 | |
1939 | 1 019 | 414 | 2005 | 869 | |
1946 | 1 510 | 533 | 2010 | 813 | |
1950 | 1 491 | 546 | 2015 | 706 | |
1971 | 882 | 453 | 2016 | 715 | |
1990 | 671 | 359 | 2017 | 697 | |
1995 | 644 | 289 | 2018 | 684 | |
1996 | 652 | 349 | 2019 | 720 | |
2020 | 702 | ||||
2021 | 708 |
Gebietsstand des jeweiligen Jahres: Stand 31. Dezember (ab 1991)[5][6][7], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Sieversdorf-Hohenofen besteht aus acht Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[8]
Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
---|---|---|
Wählergruppe FÜR Sieversdorf-Hohenofen | 49,3 % | 4 |
Wählergruppe Sieversdorf-Hohenofen | 39,9 % | 3 |
Einzelbewerber Volker Brenig | 10,8 % | 1 |
Bürgermeister
- 1998–2003: Hansjürgen Kuhlbars[9]
- 2003–2019: Hermann Haacke (Wählergruppe Sieversdorf-Hohenofen)[10]
- seit 2019: Thilo Christ (Wählergruppe Sieversdorf-Hohenofen)
Christ wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 54,5 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]
Wappen
Das Wappen wurde am 5. April 2006 genehmigt.
Blasonierung: „In Rot mit einer linken silbernen Flanke, darin oben ein grünes Lindenblatt, eine silberne Kirche mit schwarz-bedachtem Turm, schwarzer Tür und Fenstern.“[13]
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Sieversdorf-Hohenofen stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale. Sieversdorf zeichnet sich unter anderem durch mehrere denkmalgeschützte fränkische Ernhäuser aus, die saniert und wieder mit traditionellen Reetdächern gedeckt wurden.
Verkehr
Sieversdorf-Hohenofen liegt an der Bundesstraße 102 zwischen Neustadt (Dosse) und Rhinow. Sieversdorf (bei Neustadt/D) ist der Name des örtlichen Bahnhofes an der Strecke Neustadt–Rathenow. 2003 wurde die Verbindung stillgelegt.
Persönlichkeiten
- Franz Arndt (1848–1917), Pfarrer, in Sieversdorf geboren
Literatur
- Johannes Schultze: Die Herrschaft Ruppin und ihre Bevölkerung nach dem 30jährigen Kriege. Historischer Verein der. Grafschaft Ruppin, Neuruppin 1925
- Johannes Schultze: Die Hofbesitzer in den Dörfern des Landes Ruppin 1491 bis 1700. Stein, Neuruppin 1937
- Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Band 1: Die Grafschaft Ruppin
Weblinks
- Gemeinde Sieversdorf-Hohenofen
- Sieversdorf in der Reihe „Landschleicher“ des Rundfunks Berlin-Brandenburg vom 13. Juli 2003
- Hohenofen in der Reihe „Landschleicher“ des Rundfunks Berlin-Brandenburg vom 25. Januar 2009
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Sieversdorf-Hohenofen
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997.
- ↑ Riedel, Cod. dipl., 1. Hauptabth. Bd. IV, S. 50.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Ostprignitz-Ruppin. S. 22–25
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Memento des Originals vom 13. April 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 29
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg.