Spiralstrahlmühle
Die Spiralstrahlmühle ist die am häufigsten eingesetzte Form der Strahlmühle. Baugrößen von der kleinsten Laboreinheit für Produktproben von nur wenigen Gramm bis hin zu Produktionsmaschine für mehrere Tonnen Durchsatz in der Stunde finden ihren Einsatz in vielen Industriezweigen.
Funktionsweise konventionelle Spiralstrahlmühle
Die Bezeichnung dieser Strahlmühlenart leitet sich aus dem prinzipiellen Aufbau der Maschine ab. Am Umfang einer runden, relativ flachen Mahlkammer sind mehrere Düsen tangential angeordnet. Die Strömung des hierüber eintretenden Mahlgases bildet sich spiralförmig aus. Über einen Injektor wird das Produkt der Mahlkammer zugeführt. Das Mahlgut wird von den aus den speziell ausgebildeten Mahldüsen austretenden Gasstrahlen erfasst, beschleunigt und durch gegenseitige Teilchenstöße zerkleinert. Über ein im Zentrum der Mahlkammer positioniertes Tauchrohr wird das mikronisierte Pulver einer statischen Sichtung unterzogen. Feines Produkt wird aus der Maschine ausgetragen, zu grobe Partikel werden einer erneuten Mahlbeanspruchung unterzogen. Die Einstellung der gewünschten Mahlfeinheit erfolgt über die Strahlbeladung also den Produktdurchsatz. Je höher die Beladung, desto gröber das Mahlergebnis.
Eine weiterentwickelte und optimierte Version einer Spiralstrahlmühle wurde mithilfe eines dynamischen Windsichters geschaffen: In einer Dichtbettstrahlmühle sind die Funktionen „Mahlen“ und „Sichten“ durch ein zusätzlich eingebautes Sichterrad voneinander getrennt.
Funktionsweise Dichtbettstrahlmühle
Auch hier wird das Mahlgas ringförmig über die Düsen in den Mahlraum geführt und entspannt, wobei sich Strahlen hoher Geschwindigkeit ausbilden. Das eingebrachte Mahlgut wird von den Gasstrahlen erfasst, beschleunigt und durch Teilchen-Teilchen-Stöße zerkleinert. Vom entspannten Mahlgas werden die beanspruchten Partikel zum Sichtrad transportiert, welches über einen frequenzgeregelten Motor angetrieben wird. Die gewünschte Zielfeinheit wird über die Drehzahl des Sichtrades voreingestellt. Die feinen Produktpartikel werden über das Sichtrad aus der Maschine ausgetragen; zu grobe Partikel werden vom Sichtrad abgewiesen und gelangen so wieder in die produktbeladenen Gasstrahlen zur erneuten Beanspruchung. Dabei unterstützt die im Mahlraum sich ausbildende kreisförmige Gutbewegung die Beladung der Strahlen mit Partikeln.
Einsatzgebiet
Aufgrund der kompakten Bauweise und der nahezu rückstandslosen Produktvermahlung ist eine Spiralstrahlmühle häufig bei der Verarbeitung von pharmazeutischen Wirk- und Hilfsstoffen eingesetzt. Ebenso wird sie bei der Herstellung von Kosmetik verwandt und der Produktion von Pigmentpräparaten.
Quellenangaben
- Netzsch-Condux Mahltechnik, Hanau;