Stadt Rüstringen (Schiff)

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Stadt Rüstringen
Dampfer Grüßgott und Stadt Rüstringen
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Seebäderschiff
Heimathafen Wilhelmshaven-Rüstringen
Reederei Jade-Seebäderdienst, Rüstringen
Bauwerft Frerichswerft, Einswarden
Baunummer 449
Stapellauf 12. April 1927
Verbleib 9. Oktober 1944 in Hamburg durch Luftangriff gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
54,20 m (Lüa)
Breite 8,04 m
Tiefgang max. 1,78 m
Verdrängung ca. 465
Vermessung 410 BRT
 
Besatzung 21
Maschinenanlage
Maschine Dreifach-Expansionsmaschine
Maschinen-
leistung
600 PS (441 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
12 kn (22 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 680

Die Stadt Rüstringen war ein 1927 gebautes Fahrgastschiff, das der Jade-Seebäderdienst im Linienverkehr zwischen Wilhelmshaven und Wangerooge, aber auch nach Helgoland einsetzte. 1940 kaufte die Kriegsmarine das Schiff und nutzte es als Verkehrsdampfer. Im selben Jahr sank es nach einem Minentreffer, wurde gehoben und 1944 durch einen Luftangriff endgültig versenkt.

Bau und technische Daten

Das Schiff wurde auf der Schiffswerft J. Frerichs & Co in Einswarden unter der Baunummer 449 auf Kiel gelegt. Der Stapellauf fand am 12. April 1927 unter dem Namen Stadt Rüstringen statt, die Fertigstellung erfolgte im Mai des Jahres, ebenso die Ablieferung an die Reederei Jade-Seebäderdienst AG in Rüstringen.

Ihre Länge betrug 54,20 Meter, sie war 8,04 Meter breit und wies einen Tiefgang von 1,78 Metern auf. Sie war mit 410 BRT vermessen und hatte eine Konstruktionsverdrängung von etwa 465 Tonnen. Der Antrieb bestand aus einer Dreifach-Expansionsmaschine der Frerichswerft, deren Leistung 600 PS betrug. Diese wirkte auf eine Schraube; der Dampfer erreichte eine Geschwindigkeit von 12,0 Knoten. Als Fahrgastschiff hatte sie eine Besatzung von 21 Offizieren und Mannschaften und konnte 680 Passagiere befördern.[1]

Geschichte

Im Liniendienst des Seebäderdienstes Jade

Nach der Abnahmefahrt vom 21. Mai 1927 übernahm der Seebäderdienst Jade das Schiff und setzte es sofort im Liniendienst von Wilhelmshaven nach Wangerooge ein. Neben den Passagieren beförderte der Dampfer zusätzlich auch Post, Lebensmittel und andere Frachten. Daneben führte das Schiff Fahrten nach Helgoland durch. Das Schiff erledigte die Aufgabe ohne Beanstandungen. Zur Verbesserung der Manövrierfähigkeiten erhielt die Stadt Rüstringen um 1935 eine zweite Dreifach-Expansionsmaschine mit einer zusätzlichen Schraube.

Dann stand 1938 eine Grundüberholung an, für die der Seebäderdienst die Kosten nicht aufbringen konnte. Die Reederei musste das Schiff an eine Auffanggesellschaft mit Beteiligung der Stadt Wilhelmshaven abgeben, die neue Eigentümerin wurde. Weiterhin bereederte der Seebäderdienst Jade das Schiff. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges musste die Reederei die Fahrten zur Insel erheblich einschränken.

Verkehrsdampfer der Kriegsmarine

1940 übernahm die Kriegsmarine das Schiff und behielt den Namen bei. Die Besatzungsstärke wurde nun mit 23 Offizieren und Mannschaften angegeben. Bei einer Fahrt nach Wangerooge lief das Schiff am 27. Juni 1940 im Wangerooger Fahrwasser auf eine Mine und sank, wobei sechs Besatzungsmitglieder starben. Die Marine hob den Dampfer und setzte ihn weiter ein. Am 9. Oktober 1944 sank das Schiff in Hamburg durch einen britischen Luftangriff endgültig.[2]

Literatur

  • Claus Rothe: Deutsche Seebäderschiffe 1830–1939, transpress VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin 1989, ISBN 3-344-00393-3.
  • Günther Diercks, Reinhold Thiel: J. Frerichs & Co. Frerichswerft, Verlag H. M. Hauschild, Bremen 2001, ISBN 3-89757-092-0.
  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945, Band 6: Hafenbetriebsfahrzeuge (II: Bagger, Bergungs- und Taucherfahrzeuge, Eisbrecher, Schlepper, Verkehrsfahrzeuge), Yachten und Avisos, Landungsverbände (I), Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1989, ISBN 3-7637-4805-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rothe, S. 138, Diercks, Thiel, S. 114, Gröner, S. 187ff.
  2. Rothe, S. 138, Gröner, S. 191, http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/verluste/ausl%2Bdtsch-4412.htm